Wirtschaft und Weiterbildung 10/2016 - page 33

wirtschaft + weiterbildung
10_2016
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Dies fördert ihre Kompetenz, selbststän-
dig Inhalte zu erstellen.
2. Produkte, Dienstleistungen
CYP hat bei seiner digitalen Transforma-
tion sein Leistungsportfolio für die Bank-
Auszubildenden erweitert. Neu hinzuge-
kommen sind Angebote wie Webinare,
Services rund um Apps und Werkzeuge
für das Arbeiten mit digitalen Endgeräten.
Element „Rollen und Prozesse“
Rollen und Prozesse:
Aus der umfassen-
den Digitalisierung des Lehr-Lernpro-
zesses bei CYP resultierten so viele An-
passungserfordernisse, dass ergänzend
zu der Rolle „Bildungsgangleitung“ eine
neue Rolle „Modul-Leitung“ geschaffen
wurde. Zur kontinuierlichen Trendbe-
obachtung im Bereich digitales Lehren
wurde eine neue Rolle „Lead Digital
Field“ eingeführt, die Aufgaben bei der
Formulierung und Unterstützung von
Entwicklungsprojekten übernimmt. Da-
rüber hinaus wurde eine Lerner-Gruppe
„Scouts“ etabliert, deren Mitglieder stän-
dig Lern- und Produktivitäts-Apps sich-
ten, testen, weiterempfehlen und als Po-
wer-User Benutzer-Unterstützung leisten.
Ressourcen & Partner:
Bei den Leistungs-
prozessen wurden verschiedene Verände-
rungen erforderlich und auch erst mög-
lich. So wurde der technische Support
durch eine neue Hotline für Lerner und
Lehrer ergänzt. Und bei der Evaluation
des Lernerfolgs ist es aufgrund der erwei-
terten IT-Umgebung möglich, genauere
Analysen zu erstellen und das Erreichen
einzelner Lernziele zu überprüfen.
Logistik:
Früher mussten die Lehrmittel
nicht individuell zugewiesen werden. Die
Tablets sind jedoch über die Seriennum-
mer einzelnen Lernern zugewiesen. Der
Beschaffungsprozess musste so angepasst
werden, dass mit minimalem Aufwand
schon der Tablet-Distributor die Tablets
eindeutig einem Lerner zuweisen kann.
Darüber hinaus hat sich im Zuge der di-
gitalen Transformation auch die interne
Kommunikation und Zusammenarbeit
verändert: Hierfür wird jetzt eine digitale
Plattform (Share Point) intensiv genutzt;
es werden zunehmend Online-Bespre-
chungen via Skype oder Lync und einmal
im Monat ein Webmeeting durchgeführt,
in dem die Geschäftsleitung alle Mitarbei-
ter mit aktuellen Informationen versorgt.
Für die Umsetzung eines umfassend di-
gitalisierten Lehr-Lernprozesses in der
Aspekte des Rahmenmodells
Details.
Die Grafik zeigt, welche einzelnen Aspekte zu den vier
Elementen des Rahmenmodells gehören. Alle diese Aspekte spielen
bei der Digitalisierung der Personalentwicklung bei CYP eine Rolle.
Was?
Leistungs-
portfolio
Wie?
Prozesse/
Wertkette
Wert?
Wertbeitrag/
Ertragsmechanik
Produkte
Dienstleistungen
Logistik
Wertversprechen
Rollen & Prozesse
Aufwand & Kosten
Nutzen & Einnahmen
Kundenreise & Erlebnispunkte
Kundengruppen
Kundenbeziehungen
Ressourcen & Partner
Digitale Kompetenzen
Wer?
Kunden/Leis-
tungs-
empfänger
Bankausbildung wurden insbesondere
Anpassungen der IT-Infrastruktur erfor-
derlich. So mussten Applikationen zur
Inhalte-Erstellung lizensiert, Distributi-
onsplattformen und Inhalte-Apps entwi-
ckelt und das W-Lan ausgebaut werden.
Zudem mussten die einzelnen Partner
ihre Dienstleistungen anpassen. So wurde
zum Beispiel das LMS für die Wiedergabe
auf mobilen Endgeräten optimiert. Auch
musste der Partner für das LMS sein ei-
genes Know-how erweitern, um den ra-
schen technologischen Änderungen im
Tabletmarkt gerecht zu werden.
Logistik:
Hier gibt es wenig Veränderung.
Nach wie vor ist der Seminarraum der
zentrale Ort der Leistungserbringung.
Element „Kosten und Nutzen“
Die digitale Transformation erforderte
zunächst größere Investitionen. Kosten-
einsparungen ließen sich aber unter an-
derem durch die Verringerung der Druck-
kosten erreichen, aber auch durch Ska-
leneffekte (etwa die Erstellung eines über
mehrere Jahre nutzbaren Lernvideos statt
einer Präsenzsequenz). Auch die Erlös-
ströme haben sich nicht grundlegend ver-
ändert. Allerdings kann CYP durch neue
Angebote im Bereich digitale Transforma-
tion zusätzliche Einnahmen generieren.
Fragen für die Zukunft
Die digitale Transformation fordert die be-
triebliche Personalentwicklung in mehrfa-
cher Hinsicht heraus. Zum einen rücken
neue Kompetenzbereiche ins Blickfeld:
Welche „digitalen Kompetenzen“ braucht
es in Zukunft, um in einer digitalisierten
Arbeitswelt erfolgreich bestehen zu kön-
nen? Zum anderen stellt sich die Frage,
wie diese Kompetenzen effektiv entwi-
ckelt werden können. Im Seminarraum
mittels klassischer Präsenzseminare?
Wohl eher nicht. Drittens stellt sich die
Frage, wie sich die betriebliche Personal-
entwicklung aufstellen muss, wie sie ihr
Betriebs- und Geschäftsmodell anpassen
muss um nachhaltig Nutzen stiften zu
können und gleichzeitig glaubwürdig als
Change Agent zur digitalen Transforma-
tion der Gesamtorganisation unterstüt-
zend beitragen zu können.
Christoph Meier, Roy Franke
Quelle: Scil
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