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02/18 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
dukten entgegengebracht wird. Daher
ist zu erwarten, dass die Anforderun-
gen, die bereits heute an die Usability
von PEP-Software gestellt werden, sich
noch erheblich erweitern werden.
Die Usability wird wichtiger
Schon in der Studie „Zukunft Arbeits-
zeit“ der BM-Orga GmbH aus dem Jahr
2014 zeigte sich, dass mehr als die
Hälfte aller Unternehmen, die eine PEP-
Software im Einsatz haben, damit un-
zufrieden sind oder diese für dringend
erweiterungs- oder verbesserungswür-
dig halten. Diese Kritikpunkte werden
sich in den kommenden Jahren weiter
aufgliedern und vertiefen. Die Zen­
tralaufgaben jeder PEP-Software – der
sach- und fachgerechte Einsatz von
Arbeitszeit, die ständig aktualisierte
online verfügbare Datengrundlage und
durchgängige Reportinglines – werden
durch Themen wie Mandatenfähigkeit,
Soll-Ist-Planung und Integration in Mul-
ti-Contracting, -Shifting und -User-Um-
felder weiter an Komplexität zunehmen.
Der künftige Erfolg von Softwareanbie-
tern mit PEP-Lösungen wird aber ganz
wesentlich davon abhängen, ob die Digi-
tal Natives umfassende Fortschritte bei
der Usability der Software ausmachen
können: Skalierbarkeit, Parametrier-
barkeit und eine dem State-of-the-Art
entsprechende grafische Benutzerober-
fläche. Jedes Aufgabenbündel und alle
rollenübergreifenden Aufgaben müssen
in einer intuitiv nutzbaren Oberfläche
verfügbar und ergonomisch einfach an-
zupassen sein. Schließlich spielt auch
die performante Bearbeitung aller Pla-
nungsaufgaben, unter Berücksichtigung
von Historien- und Prognosedaten auf
mobilen und im Netzwerk eingebun-
denen Endgeräten, eine zentrale Rolle.
Schwachstellen der Software
Aus Sicht der Softwareanbieter ist es
eine zu begrüßende Entwicklung, dass
immer weitere Teile der Industrie, des
Dienstleistungssektors und des öffentli-
chen Diensts – große, mittelständische
und sogar kleine Unternehmen – zu In-
teressenten von PEP-Lösungen werden.
Die Key-Player unter den PEP-Anbietern
behaupten deshalb auch gern von sich,
in allen Branchen zu Hause zu sein.
Bei genauerer Betrachtung wird in-
des schnell klar, dass die Kundenbasis
meist in eine bestimmte Richtung ten-
diert und eine Branche einen sehr gro-
ßen Anteil ausmacht.
Auch erschöpft sich die Innovati-
onskraft in neuen Releases zumeist in
der Fehlerbereinigung, bei Upgrades
im Erreichen größerer Stabilität und
schließlich noch im Herstellen der Ab-
lauffähigkeit der PEP-Lösung in einer
Cloud-Umgebung. Der steigende Kos­
tendruck und die sich immer weiter
ausdifferenzierenden individuellen
Kundenanforderungen können deshalb
in ihrer Komplexität immer seltener in
qualitativ hochwertige Weiterentwick-
lungen münden. Der Determinations-
zwang bestehender Softwarearchitektur
und von Datenverarbeitungsprozeduren
erweist sich nachhaltig als Hemmschuh.
Blick in die Zukunft
Der digitale Wandel sorgt auch bei PEP-
Softwareanbietern für große Bewegung
in der Entwicklungsarbeit und vermag
sogar einzelne Geschäftsmodelle auf den
Prüfstand zu stellen. Die Dynamik auf der
Anforderungsseite verstärkt diese Ent-
wicklung. Diejenigen Anbieter, denen es
nicht gelingt, ihre Produkte an die neue
Bedarfslage anzupassen, werden sich
künftig mit einem sich kontinuierlich
abschwächenden
Neukundengeschäft
auseinandersetzen müssen. Zugleich
wird sich der Anbietermarkt auch struk-
turell verändern. Eingesessene Anbieter
werden sich stärker branchenfokussiert
diversifizieren, woraus sich Spartenan-
bieter entwickeln. Es werden aber auch
neue Player an den Start gehen, die
unbeschwert durch einen veralteten
Softwarecode und beflügelt durch dyna-
mische und flexible Softwareentwick-
lungsmethoden und -architekturen völlig
neuartige Produkte herausbringen.
© MSSA / SHUTTERSTOCK.COM
Planer wollen mit ihrer
Software immer komplexere
Aufgaben lösen – am besten
mit einem Knopfdruck.
DR. HEINZPETER LINDROTH
ist Senior
Consultant bei der BM-Orga GmbH Beratung
für Management und Organisation.
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