den sind. Hierzu zählen beispielsweise
Arbeitskomplexität, Arbeitsintensität,
Konzentrationserfordernisse, Verantwor-
tungsumfang oder Arbeitsunterbrechun-
gen. Dazu werden auch hilfreiche Res-
sourcen wie Handlungsspielraum oder
Informationsaustausch erfasst. In der
Auswertung zeigt sich, ob kritische Be-
lastungskombinationen bei der Tätigkeit
auftreten. Diese stellen ein besonderes
Gefährdungspotenzial für die Beschäftig-
ten dar. Um ein Beispiel zu nennen: Hohe
Konzentrationserfordernisse sind nicht
per se psychisch belastend, sie sind es
allerdings in Kombination mit ständigen
Arbeitsunterbrechungen. Ebenso kann
eine ausgeprägte Kundenorientierung vor
allem bei geringen Zeitspielräumen be-
sonders belastend wirken.
Unter Einbezug von Führungskräften
und Mitarbeitern finden im Anschluss
Workshops statt. In diesen entwickeln die
Beteiligten auf Basis der jeweiligen Be-
funde gemeinsam Maßnahmen. Ziel ist
es, Prozesse und/oder Arbeitsbedingun-
gen hinsichtlich psychischer Belastun-
gen optimaler zu gestalten, um so ge-
sundheitliche Beeinträchtigungen zu
vermeiden. Dies können technische Lö-
sungen, beispielsweise ergonomischere
Gestaltung von Arbeitsmitteln, oder or-
ganisatorische Maßnahmen wie die Ver-
änderung von Verantwortungsbereichen
sein. Auch personelle Maßnahmen, etwa
Führungskräfteschulungen, sind mögli-
cherweise hilfreich.
Quelle: „HR- und Gesundheitsmanagement in der Arbeit 4.0“, Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Heidelberg
N=329 (Geschäftsführer und Personalverantwortliche)
PROF. DR. KARLHEINZ SONNTAG ist
Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits- und
Organisationspsychologie an der Uni
versität Heidelberg und wissenschaft
licher Leiter des KHS Worklab – Institut
für Arbeitspsychologie. Das Projekt
„Maßnahmen und Empfehlungen für die
gesunde Arbeit von morgen“ (MEgA)
unterliegt seiner Verantwortung.
HR-Management
personalmagazin 11.18
80
Mehr Gesundheit – weniger Belastung:
Anforderungen der Unternehmen im BGM
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Großunternehmen (500 und mehr Mitarbeiter)
Maßnahmen der
Stressbewältigung und
Entspannung
64
59
Belegschaft für BGF
und die eigene Gesundheit
sensibilisieren
66
55
49
Betriebliche Bewegungs-
und Sportprogramme
54
57
Bessere Kommunikation
der betrieblichen Gesund
heitsförderung
53
61
Gesundheitsförderliche
Gestaltung digitaler
Kommunikation (z. B.
E-Mail-Flut reduzieren)
53
65
Instrumente zur Erfolgs
messung des BGM
48
67
Teilnahmesteigerung
der Belegschaft an BGF-
Maßnahmen
43
61
Maßnahmen zur Gestaltung
von Arbeitsabläufen
(z. B. zur Bewältigung des
Termindrucks)
55
Foto: KUM Heidelberg