personalmagazin 06/2016 - page 15

06/16 personalmagazin
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
In der Theorie ist Führung also schon
gut erforscht, es gibt schon lange Er-
kenntnisse darüber, welcher Führungs-
stil Erfolg verspricht und welcher nicht.
Bislang konnten sich aber offenbar alle
diese hehren Ideale in der Praxis nicht
überall durchsetzen: So zeigte etwa die
Inqa-Führungsstudie aus dem vergan-
genen Jahr, dass das zahlengesteuerte
Führen immer noch die Rangliste der
in deutschen Büros verwendeten Füh-
rungsstile anführt.
Doch die gleiche Studie offenbart auch
Potenzial: Denn immerhin stellen ein
Viertel der Manager bei ihrer Führung
schon die Stimulation von Netzwerken
in den Fokus. Und: Bei der Frage danach,
wie sich Führung in der künftigen Ar-
beitswelt entwickeln wird, stimmen die
meisten Führungskräfte darin überein,
dass Steuerung und Regelung ange-
sichts der Komplexität und Dynamik
der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr
angemessen sind.
Die befragten Führungskräfte lehnen
demnach sogar die klassische Linienhie­
rarchie überwiegend ab. Sie stilisierten
sie geradezu zum Gegenentwurf von
guter Führung, heißt es im Inqa-Report.
Der Druck steigt, theoretische Kon­
zepte in die Praxis umzusetzen
Offenbar steigt also infolge der Verän-
derungen der Arbeitswelt wie mobiles
Arbeiten der Druck, diese Konzepte nun
endlich auch in die Praxis umzusetzen.
Wie kann etwa mobiles Arbeiten ohne
Vertrauen in die Mitarbeiter funktionie-
ren? Oder eine Netzwerkkultur ohne die
dafür nötigen Soft Skills?
Einige Konzepte für die Führung der
Zukunft stellen wir Ihnen in unserer
Titelstrecke vor. Nach den Führungsstil-
Highlights aus 70 Jahren Führungs-
forschung (im Beitrag „(Irr-)Wege der
Führungsstile“) lesen Sie im Beitrag
„Führung im Fokus“, wie die inter-
nationalen Berater von CEB die Füh-
rungskraft der Zukunft definieren und
welche Anforderungen sich durch die
Veränderungen in der Führungskultur
ihrer Analyse zufolge für die Personaler-
disziplinen Recruiting, Führungskräf-
teentwicklung und Nachfolgeplanung
ergeben. Im Interview „Diversität der
Führungskultur“ spricht Daimler-Per-
sonalvorstand Wilfried Porth darüber,
was die Digitalisierung für die Zukunft
der Führung und Beschäftigung bedeu-
tet. Und im Beitrag „Da ansetzen, wo es
weh tut“ berichten Akademien und Trai-
ningsanbieter über die aktuellen Trends
in der Führungskräfteentwicklung.
Moderne Arbeitsformen
wie virtuelle Teams machen
eine neue Führungskultur
immer dringender.
© SAPANNPIX / FOTOLIA.COM
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