Immobilienwirtschaft 4/2019 - page 21

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4.2019
Fotos: immobilien-experten-ag, Tina Merkau
BEGRENZUNG DER MITTELZUFLÜSSE SENKT LIQUIDITÄTSQUOTEN LEICHT
Die Ratingagentur Scope hat die Entwicklung der Liquiditätsquoten der 19 relevantesten Offenen Immobilienpublikumsfonds
untersucht, die vor 2017 aufgelegt wurden.
Die durchschnittliche nach Fondsvermögen gewichtete Liquiditätsquote ist im vergangenen Jahr
erneut gesunken – trotz regen Anlegerinteresses und hoher Mittelzuflüsse. Im Jahr 2018 sank sie von 21,0 auf 20,2 Prozent. Ein Jahr zuvor betrug der
Rückgang sogar 1,2 Prozentpunkte. Zurückzuführen ist der leichte Rückgang 2018 vor allem auf effektive Liquiditätssteuerung und rege Investitions-
aktivitäten. Dennoch: Mit über 20 Prozent befindet sich die durchschnittliche Liquiditätsquote weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
BAUBEGINN
Neuer Büroturm im Berliner Technologiecampus Adlershof
Am 20. März 2019 wurde in Berlin der
Grundstein für den Tower B5 gelegt. Im
Frühjahr 2020 soll das siebenstöckige Bau-
werk amTechnologiepark Adlershof fertig
sein. Der 3.600 Quadratmeter Bürofläche
umfassende Turm schließt das Projekt
„Am Oktogon – Campus für Gewerbe
und Technologie“ entlang der Rudower
Chaussee ab.
„Die monatlichen Nettokaltmieten wer-
den im Tower B5 mit ab 16 Euro je Qua-
dratmeter deutlich unter dem Niveau ver-
gleichbarer Angebote in der Umgebung
liegen“, sagt Mareike Lechner, Vorstand
des Projektentwicklers immobilien-ex-
perten-ag. Diese lägen laut Marktinfor-
mationen aktuell bei mindestens 17,50
Euro pro Quadratmeter. „Der Tower ist
ein eigenständiger Solitär und eignet sich
hervorragend für einen Einzelmieter,
der auf eine hohe Sichtbarkeit Wert legt“,
sagtLechner.„Aberaucheinegeschossweise
Vermietung, wobei zwei Geschosse noch-
mals geteilt werden können, ist vorstellbar.“
BETREUTES WOHNEN
64 Milliarden Euro Investitionspotenzial in Deutschland
Laut der aktuellen Studie „Versorgungssituation der 30 größten deutschen Städte
mit betreuten Wohnungen“ des Projektentwicklers Terragon AG besteht in die-
sem Segment zurzeit ein Bedarf an 550.000 zusätzlichen Wohneinheiten. Das
Investitionspotenzial liegt bei 64 Milliarden Euro. Frankfurt amMain und Leip-
zig sind laut Studie im Segment Servicewohnen am besten versorgt. Duisburg,
Gelsenkirchen und Mönchengladbach rangieren auf den letzten Plätzen.
Zusätzlich hat Terragon mithilfe des Forschungsinstituts Empirica die Höhe
der Mieten untersucht, die für Seniorenhaushalte in Frage kommen. Demnach
können rund 20 Prozent der Befragten ein monatliches Gesamtentgelt (Miete,
Nebenkosten und Servicepauschale) von 2.500 Euro finanzieren. Dabei wurde
vorausgesetzt, dass die Haushalte bereit sind, 50 Prozent ihres monatlichen Bud-
gets für die Miete auszugeben.
Rund 90 Prozent der befragten 61- bis 70-Jährigen gaben an, alleine oder mit
demPartner in den eigenen vier Wänden alt werden zu wollen. Rund 60 Prozent
sagten, sie wünschten sich Wohnungen mit einem zusätzlichen Serviceangebot.
Auch bei den 71- bis 75-Jährigen ist Servicewohnen die populärste alternative
Wohnform. Dabei handelt es sich um barrierefreies Wohnen mit Grund- und
Wahlservice.
PROJEKTENTWICKLERSTUDIE
Wohnen weiterhin rückläufig,
Büro dafür mit Rekordwerten
Nach dem Dämpfer 2017 haben die Projekt-
entwicklerflächen imvergangenen Jahr wieder
zugenommen: um 5,3 Prozent auf 28,4 Milli-
onen Quadratmeter. Der Bürosektor gleiche
die erneuten Rückgänge imWohnbereich aus,
geht aus der jüngsten Projektentwicklerstudie
von Bulwiengesa AG hervor. Generalbevoll-
mächtigter Andreas Schulten: „Immer mehr
Wohnungsbauträger schmeißen hin und ent-
wickeln lieber Büros.“ Das sorge zwar dafür,
dass der teilweise marktlähmende Leerstand
bei Büros etwas abgemildert werde, aber die
soziale Mitte Deutschlands bekomme im-
mer weniger neue Wohnungen. Die zum 13.
Mal erstellte Studie konzentriert sich auf die
Marktlagen in den sieben größten deutschen
Städten; das Umland ist nicht einbezogen.
Von Architekt Gunter P. J. Bürk/
GBP Architekten GmbH stammt
der Entwurf für den 25 Meter
hohen Tower B5.
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