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-8.2018
„Es gilt, die mit der
digitalen Transfor-
mation verbundenen
Chancen zu nutzen.
Dafür braucht es nicht
nur die passende
Strategie, sondern
einen anderen Blick
auf vieles: Struktu-
ren, Prozesse und
Unternehmenskultur
müssen sich radikal
verändern, um erfolg-
reich sein zu können.“
Markus Reithwiesner,
CEO der Haufe Group
Die digitale Transformation erfordert von den Unternehmen der Wohnungswirtschaft
vielfältige Anpassungen. Wie der Weg in die Zukunft gelingen kann, darum drehte sich
alles beim diesjährigen Haufe Kongress für die Wohnungswirtschaft in Dresden.
nehmer zudem für ein zukunftsgerichtetes
Softwaresystem: Nicolas Schulmann von
der FIO Systems AG warb für Cloud-
Lösungen – auch wenn viele Entscheider
der Branche skeptisch seien, sensible Da-
ten über das Internet auszulagern (siehe
auch S. 60-62). Aber die Daten seien in der
Cloud sicher, sagte Schulmann – zumin-
dest wenn man einige Regeln beachte. So
sei es zum Beispiel wichtig, nur Anbieter
mit Standort in Deutschland zu wählen.
Insgesamt gab es an den zwei Kon-
gresstagen viele Diskussionen über den
digitalen Transformationsprozess, in
dem sich die Wohnungswirtschaft befin-
det – und über die geeignetenWege in die
Zukunft. Dabei zeigte sich: Die Branche
ist imWandel. Und sie ist bereit, sich den
vielfältigen Herausforderungen und An-
forderungen zu stellen.
ten könne, würden integrierte Lösungen
und agile Strukturen gebraucht, erklärte
Stoffel. Die drei DimensionenMenschen,
Technologie & Tools und Organisations-
design müssten in Einklang gebracht
werden. Stoffel stellte ein Modell vor, das
helfen soll, entsprechende Lösungen zu
entwickeln: den Haufe-Quadrant.
Im Arbeitsalltag der
Unternehmen sind an-
dere Strukturen gefragt
Viele Informationen gab es beimKongress
zudem über die neue Datenschutzgrund-
verordnung, von der die Wohnungs-
wirtschaft stark betroffen ist, da sie von
Mietern und Wohnungsinteressenten
zahlreiche sensible Daten zur Verfügung
gestellt bekommt. Tipps bekamen die Teil-
Bei den Anwendungen des PropTechs
Allthings geht es ebenfalls um digitale
Kommunikation mit den Mietern, wie
Allthings-Deutschlandchefin Martina
Güttler erklärte. Ein Beispiel: Über die
Applikation bekommen die Mieter die
Information, dass in der nächstenWoche
der Aufzug in ihrem Gebäude gewartet
wird.
Auswirkungen der Digitalisierung
sind auch im Arbeitsalltag der Woh-
nungsunternehmen zu spüren. Wie
Marc Stoffel, CEO der Haufe-umantis
AG, erklärte, befinden sich viele Firmen
inzwischen in einem Dilemma. Die Di-
gitalisierung sorge dafür, dass sich die
Unternehmen massiv agilisieren. Füh-
rungsebenen werden entfernt, die An-
gestellten sollen sich selbst organisieren
und flexibel sein. Doch damit kommen
nicht alle Mitarbeiter klar. Damit das
Unternehmen sein Potenzial voll entfal-
Fotos: Hilla Südhaus
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Redaktion Immobilienwirtschaft, Freiburg
Die Führungsmannschaft der Haufe-Lexware Real Estate AG: Dr. Carsten Thies, Vorstandsvorsitzender,
Michael Dietzel und Susanne Grewe, Mitglieder der Geschäftsleitung, sowie Produktmanager Stefan Klotz