IMMOBILIENWIRTSCHAFT 6/2017 - page 30

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
LOGISTIKIMMOBILIEN
en zu Logistikimmobilien-Standorten in
Deutschland erstellt und in eine Zeitreihe
gestellt haben. Sein Kollege Tobias Kass-
ner baute etwa zur gleichen Zeit für das
Beratungshaus Bulwiengesa ein Kompe-
tenzteam auf. Er bestätigt die Einschät-
zung, dass es zuvor weder wirkliches
Bewusstsein noch Transparenz amMarkt
oder eine ausreichende Datenlage gegeben
habe – für viele seien Logistikimmobilien
eine Beimischung gewesen, so der Immo-
bilienökonom.
Erst in den vergangenen Jahren ist die
Sparte aus ihrer Nische gekrochen und
hat sich zur eigenständigen Assetklas-
se gemausert, getrieben durch die Ent-
wicklungen beim E-Commerce und die
zunehmende Diversifizierung von Pro-
duktionsprozessen, befeuert durch den
allgemeinen Immobilien-Boom. „Logistik
ist das Schmierfett für Konsum und Pro-
duktion“, sagt Kassner. Christof Prange,
beimBranchen-Schwergewicht Goodman
zuständig für das Deutschland-Geschäft,
A
ls es der Projektentwickler P3 mit ei-
ner Großinvestition in den Standort
Kamen in die Schlagzeilen schaffte,
mussten wohl selbst einige Immobilien-
experten spontan eine digitale Karte zu-
rate ziehen: Das Städtchen am Rande des
Ruhrgebiets zählt nicht unbedingt zu den
Premiumlagen der Republik. Für Logistik­
immobilien indes gelten eigene Gesetze
– insofern hat die Nachricht Kenner der
Immobiliensparte weitaus weniger über-
rascht. „Logistik spielt sich eben nicht nur
in den Big-5-Städten ab, sondern ist aus
geographischer Sicht viel kleinteiliger or-
ganisiert“, sagt der Leiter der Fraunhofer-
Arbeitsgruppe für Supply Chain Services
SCS, Uwe Veres-Homm. „Wir beobach-
ten seit Jahren eine Verstärkung dieses
Trends.“
LOGISTIKIMMOBILIEN NUR BEIMISCHUNG
Der NürnbergerWissenschaftler und sein
Team zählten vor knapp zehn Jahren zu
den Ersten, die flächendeckende Studi-
Die Landkarte der Logistik füllt sich
Logistik boomt, getrieben
vom E-Commerce und den
kleinteiligeren Produktions-
prozessen. Damit einher geht
bundesweit eine rasante Ent-
wicklung auch weniger eta-
blierter Wirtschaftsstandorte.
Doch für wirklich periphere
Gegenden sehen Experten
kaum Chancen.
Hamburg ist wegen
seines Hafens immer
ein entscheidender Um-
schlagplatz gewesen.
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