Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 96

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
INTERVIEW
lung von Heizkostenverteilern und Wär-
memengenzählern und vernetzter Senso-
rik für Mehrfamilienhäuser, national wie
international. Wir setzen auch weiter auf
Kalo, als Full-Service-Anbieter für Mess-
dienstleistungen. Hinzugekommen ist die
Beteiligung an der PPC in Mannheim,
dem marktführenden Smartmeter-Gate-
way-Ausrüster für alle großen Energiever-
sorger. Neu in der Gruppe sind auch der
Datenplattformanbieter KeepFocus aus
Dänemark und die Smarvis, der markt-
führende Lösungsspezialist imBereich der
Selbstabrechnung.
Welche Angebote bündeln Sie damit?
Wir bieten vielen Kundengruppen Lö-
sungen für unterschiedlichste Anforde-
rungen der Vernetzung und Messung.
Diese gelten für die Wohnungswirtschaft
über die vielen Messdienstleister bis hin
zu den Energieversorgern und Stadtwer-
ken. Immer mehr bieten wir offene Teil­
leistungen an – häufig auch als integrierte
Gesamtleistung zur klimaintelligenten
Steuerung der Immobilie. Das grenzt uns
deutlich ab von denjenigen Anbietern,
die ihre Marktanteile allein in der propri-
etären Messdienstleistung verteidigen.
„Klimaintelligente Steuerung von Im-
mobilien“ klingt erklärungsbedürftig.
Wie passen dabei all diese Firmen zu-
sammen?
Wir bewegen uns auf einer
Wertschöpfungskette. Diese beginnt bei
denMessgeräten. Die FirmenQundis und
PPC sind beides Gerätehersteller. Diese
bringen uns in die Lage, alleMessgeräte ei-
ner Immobilie miteinander zu vernetzen.
Wissen Sie, Herr Maiwaldt, wo Ihnen
beruflich der Kopf steht bei all den Ver-
änderungen in Ihrem Unternehmen?
Ja, sicher. Was gerade passiert, ist ja der
Abschluss einer Entwicklung der letzten
sechs Jahre. Wir haben uns in organischen
Schritten darauf vorbereitet, was unsere
Kunden in Zukunft von uns erwarten
werden. Es ist logisch, dass wir dann auch
bereit waren, solch große anorganischen
Schritte zu unternehmen, wie wir das mit
demVerkauf der Urbana und demZukauf
der Qundis in den letzten siebenMonaten
erledigt haben. Es sind alles Schritte einer
langfristig angelegten Strategie.
Kam nicht die Kaufmöglichkeit von
Qundis auch für Sie überraschend?
Überraschend war nur, wie plötzlich ein
Zeitfenster aufging. Da hatten wir etwas
Glück, weil der Markt genau das hergab,
was wir uns in unseremZukunftsbild vor-
genommen hatten.
Mussten Sie sehr geduldig sein in der
Umsetzung?
Die Zielbereiche hatten wir
ja vorbestimmt. Was sich dann an Zielob-
jekten anbietet, entzieht sich unseremEin-
fluss. Insofern war ich immer ungeduldig.
Jetzt fängt dann die eigentliche Arbeit
an, oder?!
Ja. Die breiten Leistungsan-
gebote von Qundis und Kalo verbinden
wir mit den neuen digitalen Leistungen in
unserer Unternehmensgruppe.
Wie ist diese denn jetzt aufgestellt?
Wir
haben mit Qundis eine sehr starke Marke
hinzugewonnen. Sie steht für die Herstel-
„Ich war immer ungeduldig!“
Der Vorstandsvorsitzende der
Kalorimeta AG
Jan-Christoph
Maiwaldt
erlebt bis dato ein
ereignisreiches Jahr 2017.
Die Firma hat Qundis gekauft
und Urbana abgestoßen.
Nun sieht sie sich im Stande,
eine komplette Wertschöp-
fungskette abzubilden – mit
viel Potenzial für zukünftige
Geschäftsmodelle.
Qundis, PPC (Messgerätehersteller,
Vernetzung) => Kalo (Messdienst-
leister) => KeepFocus (Datenplattform)
=> Smarvis, Kalo ((Selbst-)Abrechnung)
DIE WERTSCHÖPFUNGSKETTE
Hardware
Kommunikation
Dienstleistungen
Datenmanagement
Anwendungen
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