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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
TITELTHEMA
Aus der Projektperspektive heraus zeigt das Ergebnis der Deloitte-
Untersuchung, dass etwa 60 Prozent der analysierten PropTechs
nur ein geringes Anwendungspotenzial für die Wohnungswirt-
schaft besitzen. Das betrifft insbesondere PropTechs, die in den
Bereichen Crowdfunding, Immobilienbewertung und teilweise
auch im Vermietungs- und Verkaufsmarkt aktiv sind.
ALLEINSTELLUNGSMERKMALE SELTEN
Als High Potentials dage-
gen wurden etwa zehn Prozent der PropTechs eingestuft. Bei
diesen Unternehmen ist ein klares Alleinstellungsmerkmal für
die Wohnungswirtschaft erkennbar. Die Produktidee ist in den
betreffenden Einzelprodukten bereits weit ausgereift. Teilweise
sind mehrere Pilotprojekte oder die fertigen Produkte bereits
erfolgreich am Markt. Diese aussichtsreichen PropTechs folgen
etwa demaktuellen Trend Smart Building, dem Internet ofThings
oder dem Immobilienmanagement. Ihr Fokus liegt auf digitalen
Prozess- undKommunikationsverbesserungen. Auch die zentrale
und intelligente Steuerung von gebäudetechnischen Anlagen ist
ein Spielfeld von aussichtsreichen Jungunternehmungen. Ent-
scheidend für PropTechs sind schnell nachweisbare Kostensen-
kungen und auch die Befähigung zur Erschließung neuer Ge-
schäftsfelder über Big Data, wie etwa bei der interfaceMAGmbH.
Ein gemeinsames evolutionäres Anliegen von PropTechs und
Wohnungsunternehmen ist die Prozessvereinfachung und -effi-
zienz imWohnungsunternehmen. Ein sehr wichtiges Kriterium
für eine positive Einstufung der PropTechs ist dabei die Frage, wie
es gelingt, ein aktuelles Hauptanliegen, nämlich die Kommunika-
tionmit denMietern, zu vereinfachen. Denn damit steigt sowohl
die Kunden- als auch dieMitarbeiterzufriedenheit. Auch dasThe-
ma Bauen ist mittlerweile bei vielenWohnungsunternehmen prä-
sent. Es findet durch digitales Bauprozessmanagement, wie etwa
von der Sablono GmbH angeboten, Unterstützung. Ein weiteres
bezeichnendes Ergebnis der Untersuchung ist auch, dass es sogar
den PropTechs selbst meist schwerfällt, den eigenenMehrwert zu
benennen oder gar zu quantifizieren.
Die verbleibenden etwa 30 Prozent PropTechs in der „middle
class“ bieten durchaus interessante Ansätze. Jedoch erschwert zu-
meist das fehlende Alleinstellungsmerkmal und ein herausfor-
dernder Wettbewerb ihr Ankommen im Markt.
DISRUPTIV ODER EVOLUTIONÄR?
Die Diskussion, ob PropTechs
evolutionär oder disruptiv unterwegs sind, ist in der Branche in
aller Munde. Dabei fällt auf, dass die PropTechs selbst eher der
Auffassung sind, die ewig analoge Wohnungswirtschaft digitali-
sieren zu müssen. Die Wohnungswirtschaft hingegen sieht es in
dieser Untersuchung eher so, als ob sie sich bereits ausreichend
mit IT-Strategie und Transformation beschäftigen würde. Sie will
die PropTechs nur bei Bedarf und evolutionär einsetzen. Dies
alles zusammengenommen, ergibt sich eine nicht unwichtige
„80 Prozent der
mieterorientierten
wohnungswirtschaft-
lichen Prozesse
können durch Digi-
talisierung automa-
tisiert werden.“
Stefan Zanetti,
Allthings GmbH
Themenfelder der Start-ups
Mehr als die Hälfte der untersuchten PropTechs bedient die bekannten Unternehmensprozesse
wie Vermietung und Verkauf, Immobilienmanagement, Immobilienbewertung und Baumanage-
ment. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit innovativen Themen wie 3D/ Virtual/ Augmented
Reality, digitalen Datenräumen, Crowdfunding und Smart Building / Internet of Things.
7
Crowd-
funding
9%
6
Digitale
Datenräume
10%
5
3D/VR/AR
15%
4
Baumana-
gement
4%
3
Immobilien-
bewertung
4%
2
Immobilienma-
nagement
11%
1
Vermietung
und Verkauf
38%
1
2
3 4
5
7
6
8
Smart
Building / IoT
9%
8