Immobilienwirtschaft 3/2017 - page 27

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daher „NewDeal“. Für die Eröffnungsrede
am 14. März ist dazu eigens der indisch-
amerikanische Globalisierungsexperte
Parag Khanna eingeladen worden. Er soll
über die Konsequenzen der digitalen Ver-
änderungen für die Immobilienwirtschaft
sprechen. „Mapping the Future of Global
Civilization, die zunehmende Konnektivi-
tät, wird unweigerlich nationale Grenzen
auflösen und vernetzteMenschen undOr-
ganisationen stärken“, so Khanna.
ImRahmen des Schlagwortes Disrup-
tion will Filippo Rean allen Teilnehmern
zudem neue Instrumente für das Tages-
geschäft an die Hand geben. Dabei geht
es zum Beispiel um Zukunftsprognosen
in den neu eingeführten Formaten wie
„Prädikative Szenarien“: Ein Experte ent-
wickelt und erläutert für ein bestimmtes
Thema drei mögliche Zukunftsbilder. Ziel
sei es, die Herausforderungen einer Situ-
ation zu klären, alle Möglichkeiten und
Risiken zu beurteilen und die Handlungs-
möglichkeiten zu ermitteln.
Unter dem Programmpunkt „Meis­
terklasse“ wird eine Persönlichkeit der
Immobilienbranche oder eines anderen
Sektors über ihre Karriere, Erfahrungen
und Erfolge sprechen. Wem das noch
nicht innovativ genug ist, der kann sich
für die „Kreativsession“ anmelden, wo
Innovationstechniken präsentiert werden.
NETWORKING ZU INNOVATIONS-THEMEN
Wie jedes Jahr treffen sich in Cannes die
einflussreichsten Experten aus verschie-
denen Marktaktivitäten, unter anderem
aus den Bereichen Büro, Wohngebäude,
Retail, Gesundheitssektor, Sport, Logistik
und Industrie. „Es gilt, vier Tage lang zu
lernen, zu verhandeln und zu networken“,
so Claudia Roehl von Runze & Casper in
Berlin, seit vielen Jahren Betreuerin des
Berliner Gemeinschaftsstandes auf der
Mipim. Leidige Diskussionen zu Orga-
nisation, Aufwand oder Kosten (die sich
von Jahr zu Jahr um drei bis vier Prozent
erhöhen) in Verhältnis zum Ertrag gehö-
ren laut Roehl immer auch dazu. Für die
meisten global ausgerichteten Unterneh-
men ist die Mipim neben der Expo Real
aber ein Muss, und sei es im Gaststatus.
Die Nachfrage sei auch 2017 wieder stabil.
Das neu installierte Innovations-Fo-
rumwächst laut Roehl und kehrt – wieder
prominenter platziert – in denMipim-Pa-
villon direkt amHafen zurück. Dafürmuss
nun die Akkreditierungsstelle weichen.
Auch Start-ups aus Deutschland werden
diesmal wohl eine (kleine) Rolle spielen
und sichmit ihrenGeschäftsideen präsen-
tieren. „Die Start-ups haben erstmals die
Möglichkeit, ihre Bewerbung unter drei
Kategorien einzureichen: Bauen, Stadt
und Transaktion“, so Rean. Ausgewählte
Finalisten in jeder Kategorie und in jeder
Stadt erhalten professionelles Mentoring,
bevor sie ihre Projekte der internationalen
Jury während des Start-up-Wettbewerbs-
finales am 15. März 2017 präsentieren.
BERLIN, HAMBURG, MÜNCHEN & CO.
Wie
in den Vorjahren sind die deutschen Im-
mobilienhochburgen und Metropolregi-
onen mit neuen Projekten und etlichen
Unternehmen im Schlepptau mehr als
präsent.
Die Standfläche des Gemeinschafts-
standes Berlin-Brandenburg (P4.C10) be-
findet sich auf der vierten Etage des Palais
des Festivals und ist mit ihrer attraktiven
Terrasse mit Blick auf den altenHafen von
Cannes und die Croisette traditionell ein
beliebter Messetreffpunkt. Die Berliner
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
und Umwelt hat wieder die Schirmherr-
schaft des Gemeinschaftsstandes über-
nommen und informiert gemeinsam mit
der Wirtschaftsförderung und weiteren
Unternehmen, die sich in Berlin engagie-
ren, vor Ort über die aktuellen „Zukunfts-
orte“ und neuenWohnungsbauvorhaben.
Nachdemdie Elbphilharmonie bereits
mit viel Tamtam eröffnet worden ist, fo-
kussiert sich Hamburg thematisch auf der
diesjährigenMipimauf die Positionierung
als populäre Reisedestination und bietet
attraktive Chancen für Anleger im Ho-
telsektor. Hier besteht nach den Worten
der HamburgischenWirtschaftsförderung
(HWF) Nachholbedarf, bei gleichzeitig
hohem Potenzial – insbesondere im Be-
reich von Kongress-/Tagungshotels und
im MICE-Segment. Investoren ständen
Potenziale nicht allein citynah, sondern
zum Beispiel auch in Hamburg-Harburg
sudlich der Elbe offen. Denn hier seien
die meisten Hotels privat gefuhrt und das
Angebot in allen Kategorien deutlich un-
terrepräsentiert.
Die bayerische Landeshauptstadt
bezieht erneut in der Halle Riviera (R7.
G16) Position. Schon auf der Expo Real
thematisierte Projekte wie Digitalisierung
mit mehreren Pilotprojekten in Stadtteilen
im Norden, am Stadtrand imWesten und
auch im Zentrum werden – passend zum
LeitmottoderMipim– inCannes eineRol-
le spielen. Dabei geht es unter anderemum
smarte Mobilität und Datenplattformen,
um Quartiers-Apps, smarte Energienetze
oder eine Energie-Sanierungsallianz.
„Unser Anspruch in der Stadtentwick-
lung ist, die Steuerungshoheit über die di-
gitalen Technologien zu behalten. Deshalb
probieren wir diese Zukunftstrends an
konkreten Orten aus. Die Ergebnisse der
Münchner Modellprojekte führen wir zu
nachhaltigen Konzepten zusammen, die
auch auf größere Räume übertragbar sein
werden”, so Stadtbaurätin ElisabethMerk.
Düsseldorf ist in diesem Jahr bereits
zum 19. Mal (R7.G12 in der Riviera Hall)
auf der Mipim vertreten – und damit ei-
ner der Teilnehmer der „ersten Stunde“.
Der Standwurde imvergangenen Jahr neu
konzipiert und gebaut und hat eine attrak-
tive Terrasse zumYachthafen von Cannes.
Auf 136 Quadratmetern präsentiert sich
die Landeshauptstadt mit einem Dutzend
Standpartnern dem internationalen
SUMMARY
»
Die zunehmende Digitalisierung
der Immobilienbranche ist das Topthema der diesjährigen Mipim in Cannes, das
Leitstichwort lautet „New Deal“.
»
Das Innovation Forum wächst
und kehrt wieder – prominenter platziert – in den Mipim-Pavillon direkt
am Hafen zurück. Neue Formate runden das Programm in diesem Jahr ab.
»
Für die deutschen Teilnehmer
wird es spezielle Workshops
und weitere Überraschungen geben.
»
Fotos: V. DESJARDINS / IMAGE & CO
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