66 SZENE
Technologie, IT & Energie
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH (GWW)
Energieeffizienz:
Passivhaus versus EnEV-2009-Standard
Der jährliche Heizenergiebedarf eines Mehrfamilienwohnhauses, das nach der EnEV 2009 errichtet worden ist, lag
2015 im Schnitt bei rund 33,52 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Das baugleiche Pendant im Passivhaus-Standard
kam dagegen auf einen durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von nur 23,75 Kilowattstunden pro Quadratmeter.
Während die EnEV-Häuser auf einen Verbrauch von knapp 5.000 Kilowattstunden im Jahr kommen, verbrauchten die
Passivhäuser im gleichen Zeitraum fast
18.900 Kilowattstunden Strom. Durch diese
eklatante Differenz werde der Vorteil der
Passivhäuser beim Heizenergieverbrauch
nahezu nivelliert.
STROM
kWh/Jahr
5.000
HEIZENERGIE
in kWh/m
2
23,75
STROM
kWh/Jahr
18.900
HEIZENERGIE
in kWh/m
2
33,52
EnEV-2009-Haus
Passiv-Haus
Energieeffizienz
Aktuelles Urteil
Präsentiert von:
Werner Dorß,
Rechtsanwalt, Frankfurt/M.
AUSSTELLERHAFTUNG
Energieausweis dient nicht dem
Schutz des Immobilienerwerbers
OLG Koblenz, Urteil vom 04.08.2016 - 1 U 136/16
Das Oberlandesgericht Koblenz hat ent-
schieden, dass der Aussteller eines Ge-
bäudeenergiebedarfsausweises
bei
einem späteren Hausverkauf nicht ge-
genüber dem Erwerber haftet, da der
Aussteller im Regelfall nicht mit einem
Drittbezug seiner Leistung rechnen muss.
Ein Haftungsausschluss zwischen dem
Verkäufer und dem Erwerber schützt auch
den Ausweisaussteller vor Ansprüchen
des Käufers.
PRAXIS:
Der Bedarfsausweis
lässt keinen konkreten Rückschluss auf
den tatsächlichen Energieverbrauch des
Gebäudes im Betrieb zu. Zudem handelt
es sich bei dem Vertrag zur Ausstellung
nicht um einen Werkvertrag mit Schutz-
wirkung zugunsten Dritter.
TIPP:
Keinen
Haftungsausschluss vereinbaren, sondern
die wesentlichen Aussagen des Aus-
weises als zugesicherte Eigenschaften
überprüft in den Kaufvertrag aufnehmen.
RECHT
