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9.2016
Start-up-Unternehmen – eine Serie
Die Makler-Finder
Die Gründer
Homeday wurde gegründet von Dmitri
Uvarovski (32), Steffen Wicker (33) und
Philipp Reichle (34) (von links nach
rechts). Die drei Gründer arbeiten schon
seit vielen Jahren zusammen und haben
zuvor gemeinsam den Musik-Streaming-
Service „simfy“ aufgebaut.
Wie sieht die Start-up-Szene in der Immobilienwirtschaft aus? Wir stellen zukünftig in jeder
Ausgabe ein kreatives PropTech- oder FinTech-Unternehmen vor. Den Anfang macht das 2014
gegründete PropTech-Unternehmen
Homeday
aus Köln.
Die Idee
Eigentümer können sich an
Homeday wenden, um den bes-
ten Makler für den Verkauf ihrer
Immobilie zu finden. Homeday
analysiert nach eigenen Angaben
Millionen von Immobilieninse-
raten und Makler-Bewertungen.
Mit einem ausgefeilten Algorith-
mus ermittelt das Unternehmen
dann diejenigen Makler, die am
besten zu der Immobilie passen.
Dabei berücksichtigt es vor allem
Makler, die Verkaufserfolge mit
ähnlichen Immobilien vorweisen
können.
Bevor Homeday eine Empfehlung
ausspreche, werde jeder Makler
noch einmal individuell geprüft,
betonen die Jungunternehmer. So
sei für Eigentümer sichergestellt,
dass siemit einemprofessionellen
Makler arbeiten, der perfekt zur
Immobilie passe. Der Vorteil für
Makler sei, dass sie Kontakt zu
Eigentümern erhalten, die eine
Immobilie verkaufen möchten.
Aufgrund des Homeday-Mat-
chings passten die vermittelten
Immobilien gut in den Bestand
und zur Expertise.
Die Entwicklungszeit
DieGründer sindmitHomeday imAugust
2014 gestartet. Um den Immobilienmarkt
und seine Besonderheiten zu verstehen,
haben sie zunächst selbst als Makler ei-
nige Immobilien vermittelt. Seit Anfang
2015 verfolgen sie ihr jetziges Modell und
wachsen seither nach eigenen Angaben
kontinuierlich.
Geplante Änderungen
Im Moment konzentriert sich Homeday
stark auf die Objektakquise und die Op-
timierung des Matching-Algorithmus.
Daneben hat das Unternehmen mit der
Digitalisierung einzelner Schritte des
Transaktionsprozesses begonnen, um die
Makler dabei zu unterstützen, sich vom
lokalen Wettbewerb abzuheben.
Der Unterschied zu etablierten Unternehmen
Bei Homeday gebe es selten Diskussionen, betonen die Jungunternehmer. Stattdessen wer-
de mit den Kunden gesprochen, eigene Ideen getestet und „zahlen- und datengetrieben“
gearbeitet. Dabei komme es auch öfter mal vor, dass eine Idee nicht funktioniere. Das sei
jedoch nicht schlimm, meinen die Gründer. Denn durch die Fehler lerne man bei Homeday
sehr schnell.
100 NEUE START-UPS: EINE BRANCHE IM WANDEL
In der jüngsten Zeit haben sich in der Immobilienbranche um die 100 Start-ups gegründet. Mit ihren häufig günstigeren und wendigeren Geschäfts-
modellen wollen PropTechs etablierten Immobilienunternehmen das Wasser abgraben, FinTechs setzen auf digitale Prozesse, die die alte Welt der Fonds
und Banken überflüssig machen sollen. Doch wer sind die Newcomer auf dem Markt, welche Ideen haben sie und welche Ziele möchten sie verfolgen?
Wir stellen Ihnen in einer neuen Serie in jeder Ausgabe der „Immobilienwirtschaft“ ein PropTech- oder FinTech-Unternehmen vor.
Alle Beiträge finden Sie außerdem auch online unter