Immobilienwirtschaft 09/2016 - page 59

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9.2016
en, hin zu der Perspektive, wie Immobili-
en einen Mehrwert für das Unternehmen
schaffen können.
Bei der CNG-Umfrage haben 76 Pro-
zent der befragten CRE-Manager angege-
ben, dass eine flexible Arbeitsumgebung
als wesentlicher Faktor angesehen wird,
der sich kurz- oder mittelfristig in erheb-
lichem Maße auf die Nachfrage nach Bü-
roflächen auswirkenwird. Auch technolo-
gische Innovationen (61 Prozent) wurden
als wichtige Einflussgrößen genannt. Die
Umfrage zeigt zudem, dass mehr als zwei
Drittel der Betriebe ganzheitliche Arbeits-
platzstrategien verfolgen. Workplace und
damit auch das Corporate Real EstateMa-
nagement ist nicht nur abhängig von der
Immobilie, sondern es ergibt sich aus den
Anforderungen und dem gewünschten
Zusammenspiel zwischen Immobilie und
Personal, IT, Finanzwesen und anderen
unterstützenden Funktionen.
ES GEHT NICHT NUR UM KOSTEN
Insgesamt
lässt sich festhalten, dass es beimprofessio-
nellenCorporate Real EstateManagement
nicht nur um Kosten geht. Der bewusste
Einsatz vonCREMbirgt sowohl einzel- als
auch gesamtwirtschaftlich erhebliches Er-
folgspotenzial – durch den Zusatznutzen
kann es auch zu einer Kostenreduktion
kommen. Durch ein optimiertes Immo-
bilienmanagement lassen sich zudem die
Arbeitsproduktivität, die Kommunikation
und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter
deutlich steigern. Die Herausforderung
besteht heute noch darin, diese Kausalität
gegenüber dem Kerngeschäft messbar zu
belegen. Aber der Trend ist eindeutig:Weg
von der „alten“ Sicht auf die Immobilie als
„reinem Kostenblock“, hin zur Optimie-
rung unter der Vorgabe aller Unterneh-
mensziele und damit zum „Mehrwert“ im
Umgang mit Immobilien und immobili-
ennahen Dienstleistungen.
SUMMARY
»
Immobilien können einen
Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit
haben und damit auch auf den Erfolg eines Unternehmens.
»
Bei der CNG-Umfrage gaben 76 Prozent der befragten CRE-Manager an, dass sich eine
flexible Arbeitsumgebung
kurz- oder mittelfristig in
erheblichem Maße auf die Nachfrage nach Büroflächen auswirken wird.
»
Auch
technologische Innovationen
(61 Prozent) wurden als wichtige
Einflussgrößen genannt.
»
Beim professionellen
Corporate Real Estate Management (CREM)
geht es nicht nur um die Kosten.
»
Der Trend ist:
Weg von der „alten“ Sicht auf die Immobilie als „reinem Kostenblock“, hin zur Optimierung unter der Vorgabe aller Unternehmensziele.
«
Björn Christmann, Frankfurt am Main
Partnerschaft mit wichtigen
Support-Funktionen:
die Bildung
eines „Super-Nukleus“ – ein
Zusammenschluss und eine ganz-
heitliche Betrachtung von CREM,
IT, HR, Finanzwesen, Procurement,
Rechtsabteilung, Communications,
Innovation und anderen Bereichen
in einem unternehmensspezi-
fischen Kontext. Leistungsstarke
Unternehmen wissen, wie diese
Funktionen auf einer tagtäglichen
und strategischen Grundlage zu-
sammengebracht werden können.
Diese Funktion ist kein „Universal-
konzept“ und unterscheidet sich je
nach Organisationsstruktur, -kultur
und Industriezweig.
Arbeitsplatz:
CRE-Führungskräfte
werden sich zu „Erfahrungsma-
nagern“ oder Planverwaltern
entwickeln und Mitarbeitern einen
Arbeitsplatz „à la carte“ mit einem
Service-, Standort- und Support-
„Menü“ anbieten. Bei der Arbeits-
platzgestaltung in Unternehmen
spielen unterschiedliche Variablen
eine Rolle, wie Unternehmenskul-
tur, technische Möglichkeiten, Art
der Arbeit und Kosten. Abgeleitet
daraus ergibt sich der Trend zu
einer neuen Schnittstelle, nämlich
technische Lösungen für mehr
bauliche Flexibilität zu entwickeln.
Technologie-Tools:
Eine intuitive
Analytik des Umfelds gibt Hinwei-
se auf emotionale Intelligenz, die
zu vermindertem Stress führt und
die Effizienz und Effektivität der
Raumnutzung und Kommunikation
in der Belegschaft verbessert.
Dazu wird eine Technologie
zur Erfassung von Temperatur,
Beleuchtung, Geräuschen und an-
deren Messwerten innerhalb eines
Raums oder einer Einrichtung so-
wie zur Messung des emotionalen
Zustands ihrer Nutzer eingesetzt.
Diese veränderte Informationsbe-
reitstellung und die daraus an die
Gebäude und Räume gestellten
Aufgaben sind zwar noch Zukunfts-
musik. Sie stellen natürlich neue
Anforderungen an die technische
Infrastruktur eines Gebäudes.
Unternehmensführung:
Die lei-
tenden CRE-Führungskräfte werden
in der Lage sein, die Auswirkungen
der Infrastruktur des Arbeitsplatzes
auf Geschäftseinheiten und das
Unternehmen zu messen – eine
Fähigkeit, die häufig als „Heiliger
Gral“ der Branche bezeichnet wird.
Portfolio-Optimierung:
Unter-
nehmen werden die potenziell
nachteiligen Auswirkungen, die
Kostenreduzierungen auf die
Produktivität haben, erkennen und
nicht von Kostendämpfung, son-
dern von Wertschöpfung sprechen.
Support Services:
Facility Services
(FS) werden nicht mehr als reine
Kostenverursacher betrachtet,
sondern an ihrem Beitrag zur
„aktiven“ Unterstützung der Mit-
arbeiter gemessen. Dadurch wird
sich zum einen der Umfang an
angebotenen Facility Services er-
weitern, wie beispielsweise in den
Bereichen Catering-, Concierge-,
Fitness-, Ergonomics-Services
oder dem Angebot an „Leisure
Spaces“. Zum anderen werden die
Serviceprozesse – getrieben durch
die Digitalisierung – radikalen Ver-
änderungen unterliegen (Stichwort
Self-Service-Portale/Apps, Mobile
Maintenance, digitale Dokumen-
tation etc.). Auch in der Art der
Ausschreibung dieser Services
werden qualitative Merkmale
zukünftig eine stärkere Berücksich-
tigung finden.
Die wichtigsten Trends
CORPORATE REAL ESTATE MANAGEMENT
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