Immobilienwirtschaft 09/2016 - page 49

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INFRASTRUKTUR
entwickeln und vermarkten. Hierzu
haben sie das Unternehmen „Gewerbe-
park Mittelfranken Süd gKU“ gegründet.
Damit möchten sie dem Wunsch von
ansiedlungswilligen Unternehmen nach
einem schnellen Kauf von Gewerbeflä-
chen genügen, ohne in jeder Gemeinde ein
kurzfristig verfügbares Flächenpotenzial
von rund 20 Hektar vorhalten zu müssen.
Zudem verhindere die Kooperation einen
Ansiedlungswettbewerb der Kommunen
über den niedrigsten Preis, begründen die
Gemeinden ihr Vorgehen. Die Kosten für
die Erschließung und Vermarktung sollen
ebenso geteilt werden wie die Einnahmen
aus der Gewerbesteuer.
EINE NEUE HALLE FÜR DIE MESSE
Nürnberg
ist nicht nur ein gefragter Wirtschafts-,
sondern auch ein attraktiver Messestand-
ort. 2015 nahmen 27.147 Aussteller und
1,23 Millionen Besucher an 161 Veran-
staltungen der NürnbergMesse Group teil.
Bis 2018 will die Messegesellschaft für 70
Millionen Euro ein neues Messegebäude
errichten. Die Halle entsteht nach den
Plänen der Ende März verstorbenen Star-
Architektin Zaha Hadid und hat eine Aus-
stellungsfläche von 9.600 Quadratmetern.
Der Grundriss ist als Trapez ausgebildet.
Das Dach ist leicht geneigt, was nicht nur
akustische, sondern auch thermische und
energetische Vorteile bieten soll.
I
nNürnberg herrscht eine hohe Nachfra-
ge nachGewerbegrundstücken. Ein von
der Stadt in Auftrag gegebenes Gutach-
ten geht bis zum Jahr 2025 von einem Be-
darf von 158 Hektar Fläche aus, 78 Hektar
davon für Logistik. DasWirtschaftsreferat
beobachtet zudem, dass die Ansprüche
der Unternehmen an die gewünschten
Flächen zunehmend spezifischer ausfal-
len und der Entscheidungshorizont sich
sehr verkürzt hat. UmPotenzialflächen zu
eruieren und die künftige Strategie bei der
Ausweisung von Gewerbeflächen festzu-
legen, will die Stadt ein Gewerbeflächen-
Entwicklungsprogramm erarbeiten.
ENERGIEEFFIZIENZ IM GEWERBEGEBIET
Energieeffizienz spielt in Gewerbegebie-
ten nicht nur eine ökologische, sondern
angesichts steigender Energiekosten auch
eine ökonomische Rolle. „Effizienz ist ein
wichtiger Faktor für Unternehmen im
Wettbewerb. Material- und Energiekos-
ten machen durchschnittlich 40 Prozent
der Produktionskosten aus“, berichtet
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Mi-
Nürnberg ist aufgrund seiner zentralen Lage in Europa und der guten Erreichbarkeit für
Unternehmensansiedlungen und Logistiker attraktiv. Allerdings sind Gewerbeflächen knapp.
Mit einem Gewerbeflächen-Entwicklungsprogramm will die Stadt gegensteuern.
chael Fraas. Um herauszufinden, welche
Optimierungsmöglichkeiten im Hinblick
auf die Energieeffizienz bestehen, hat die
Stadt die Energieagentur Nordbayern und
das Rationalisierungs- und Innovations-
zentrum der Bayerischen Wirtschaft mit
einer Untersuchung über die Energieef-
fizienzpotenziale in Gewerbegebieten
beauftragt. Die Einsparpotenziale liegen
– so das Ergebnis der Untersuchung – ins-
besondere in der Nachrüstung effizienter
LED-Hallenbeleuchtung (Stromsparpo-
tenzial bis zu 50 Prozent), der Optimie-
rung von Druckluftversorgung (Strom-
sparpotenzial bis zu 20 Prozent) und in
Verbesserungen in der Fuhrparkauslas-
tung, verbunden mit Einsparungen beim
Kraftstoffverbrauch. Einsparpotenziale
gebe es zudemdurch firmenübergreifende
Kooperationen, beispielsweise durch den
Aufbau von Energieeffizienznetzwerken.
KOOPERATION ALS STRATEGIE
Die drei
Nürnberger Nachbarkommunen Geor-
gensgmünd, Röttenbach und Spalt wol-
len künftig gemeinsam Gewerbegebiete
Auch der Nürnberger Messe-
standort wächst: Dort ist eine
neue Halle mit trapezförmigem
Grundriss geplant.
«
Gabriele Bobka
Auf der Suche nach Gewerbeflächen
Foto: NürnbergMesse GmbH
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