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REGIONREPORT
NÜRNBERG
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QUARTIERSENTWICKLUNG
ner Fläche von rund 95 Hektar sollen
Wohnraum für 5.000 Menschen sowie
Gewerbe-, Dienstleistungsflächen und
Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Die
Grundstückseigentümerin Aurelis Real
Estate und die Stadt Nürnberg entwickeln
das Areal westlich des Naherholungsge-
biets „Dutzendteich“ und nahe der süd-
lichen Innenstadt gemeinsam. Als Sieger
des vonAurelis initiierten städtebaulichen
Wettbewerbs ging das Büro West 8 urban
design & landscape architecture b.v. aus
Rotterdam hervor. Im April 2016 wurde
das Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
ZUWACHS IM NÜRNBERGER SÜDEN
Der
ehemalige Kaufhof am Aufseßplatz in
der Nürnberger Südstadt wird abgerissen
und bis 2018 zu einemgemischt genutzten
Quartier entwickelt. Im März hatte die
Edeka-Nordbayern-Sachsen-Thüringen-
Stiftung das 1926 als Kaufhaus „Schocken“
errichtete Objekt von Metro Properties
erworben. Edeka plant, ein Stadtteilver-
sorgungszentrummit Nahversorgung und
anderemEinzelhandelsangebot zu errich-
ten, das von Gastronomie und Dienstleis
tungsangeboten ergänzt werden soll.
„Damit sind die Weichen für den Einzug
neuen Lebens an diesem für Nürnberg
wichtigen Standort gestellt“, kommen-
tiert Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr.
Michael Fraas die Pläne. Vor zwei Jahren
plante Metro noch die Sanierung und
Mischnutzung von Einzelhandel, Büros
und Wohnungen.
ALTES WEICHT NEUEM
Die städtische Woh-
nungsgesellschaft wbg Nürnberg ersetzt
die Anwesen an der Rothenburger Straße
180 bis 194 und an der Bertha-von-Sutt-
ner-Straße 35 bis 39 im Stadtteil Sünders-
bühl durch Neubauten. Die 94 Mietwoh-
nungen und vier Gewerbeeinheiten aus
dem Jahr 1950 wurden zwischenzeitlich
zurückgebaut. Die Wohnungen entspra-
chen nicht mehr den heutigen Anforde-
rungen. Geplant sind 100Mietwohnungen
mit einer Gesamtwohnfläche von 7.100
Quadratmetern, außerdem das Kunden-
Center Süd-West der wbg Nürnberg, ein
Sigena-Stützpunkt für wbg-Mieter, wei-
tere größere Ladenflächen und eine Tief-
garage. Dafür investiert die wbg Nürnberg
I
n der Nachkriegszeit unterlag die
Stadtentwicklung dem Diktat der
funktionalen Trennung. Diese führte
in zahlreichen Stadtvierteln der 1950er
und 1960er Jahre zur Bildung von reinen
Wohn- und Schlafsiedlungen einerseits
und Einzelhandels- und Gewerbezentren
andererseits. Inzwischen versuchen die
Planer, dieser Entwicklung entgegenzu-
wirken. Erschwert wird die Rückkehr zur
lebendigen Stadt mit der für sie typischen
Mischung der Nutzungen durch die zu-
nehmende Flächenknappheit, aber auch
durch die Vorbehalte der Anwohner ge-
genüber Nachverdichtungen. Einige Bei-
spiele aus Nürnberg.
Die Mischung
macht‘s
Die Flächen in Nürnberg sind knapp. Bei der Entwicklung
neuer Quartiere konkurrieren Wohnen und Gewerbe-
nutzungen. Stadtplaner und Developer stehen vor der
Herausforderung, eine marktgerechte Mischung zu finden.
Foto: Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
DIE EHEMALIGE HAUPTPOST
Mehr als 20
Jahre lang stand die Hauptpost am Nürn-
berger Bahnhofsplatz leer. Jetzt will die
Hubert Haupt Immobilien Holding hier
bis 2020 das gemischt genutzte „NuOf-
fice Nürnberg Zentrum“ entwickeln, das
Dienstleistung, Gastronomie, Hotels und
Büros umfasst. Die denkmalgeschützten
Elemente des fünfstöckigen Rundbaus -
Fassade, Satteldach und die historischen
Treppenhäuser - bleiben erhalten.
WOHNEN UND ARBEITEN AM SÜDBAHN-
HOF
Die Entwicklung des Lichtenreuth-
Quartiers am ehemaligen Nürnberger
Südbahnhof geht zügig voran. Auf ei-
Am ehemaligen Südbahn-
hof ist das Lichtenreuth-
Quartier mit Wohn- und
Gewerbeflächen geplant.