Immobilienwirtschaft 10/2016 - page 20

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MARKT & POLITIK
I
TITELTHEMA
2) Unter Social Entrepreneurship versteht man eine unternehmerische Tätigkeit, die sich der
Lösung gesellschaftlicher Probleme verschrieben hat und die innovativ sowie skalierbar ist.
3) Unter Impact Investing versteht man Investitionen, die eine messbare soziale und eine
finanzielle Rendite erwirtschaften.
Spende unternehmerische und gesellschaftliche Ziele verknüpfen
und wirkungsvolles Engagement gestalten.
Wie das geht, zeigt exemplarisch die NRW.BANK, die För-
derbank des Landes Nordrhein-Westfalen: Als Teil ihres ge-
sellschaftlichen Engagements fördert die Bank unter anderem
Bildungsinitiativen wie das buddY-Projekt oder den Mentoring-
Ansatz RockYourLife! Dass die Wahl auf diese Projekte fiel, ist
kein Zufall. Vielmehr orientiert sich die Bank bei ihrer Förderung
an Wirkungsbelegen und Qualitätskriterien – und überlässt den
Social Case damit nicht dem Zufall.
Ergänzend zur Spende setzen sich immer mehr Formate
durch, die Mitarbeiter stärker in das Engagement einbinden –
beispielsweise durch Corporate Volunteering. Unternehmerische
und gesellschaftliche Ziele lassen sich direkt miteinander verbin-
den – etwa in neueren Formaten wie dem Social Entrepreneur-
ship
2
oder Impact Investing
3
.
„Gelebte Partizipation“ heißt es auch bei dem Immobilien-
Dienstleister/-Berater Jones Lang LaSalle. Hier entscheiden die
Mitarbeiter über das gesellschaftliche Engagement des Unter-
nehmens (siehe Seite 22). Überhaupt versuchen immer mehr
Unternehmen, die im sozialen und gesellschaftlichen Engage-
ment steckenden Möglichkeiten für mitarbeiterbezogene Ziele
zu nutzen bzw. die Belegschaften in das unternehmerische Enga-
gement mit einzubeziehen: Der Baukonzern Hochtief etwa nutzt
die Kernkompetenz einer Reihe von Mitarbeitern und lässt diese
in Entwicklungsländern Brücken bauen, um schwer zugängliche
Gebiete an die umliegende Infrastruktur anzubinden (Seite 18).
Die BerlinerWitte Projektmanagement GmbHwiederumun-
terstützt den gemeinnützigen Verein Straßenkinder e.V. dabei,
den Erweiterungsbau eines Kinder- und Jugendfreizeithauses zu
realisieren (Seite 16).
Noch weiter geht die Immobilien Scout GmbH: Das Un-
ternehmen kooperiert mit dem gemeinnützigen Verein Sozial-
helden e.V. bei der Entwicklung und Umsetzung eines neuen
Suchkriteriums auf der Unternehmenswebseite (siehe neben-
BEST PRACTICE
Die Generali Real Estate
hat als eines der ersten
Unternehmen in Deutsch-
land ein Inhouse Nachhal-
tigkeitsscoring als digitales
Messinstrument des Immo-
bilienbestandes implemen-
tiert. Dabei wird einmal pro
Jahr das Immobilienportfolio
einem Scoring-Prozess
unterzogen und so die
eigenen Investitionen nach
Nachhaltigkeitskriterien
bewertet.
GENERALI REAL ESTATE S.P.A
Nachhaltigkeitsscoring GRE
Besonders beachtenswert:
Mit dem Scoring-Prozess
integriert die Generali die Nachhaltigkeitskriterien über
Kennzahlen in die Steuerung ihrer Kerngeschäftsprozesse
(Investitionen) und erhebt damit den Anspruch, ins eigene
Unternehmen zu wirken und die Unternehmenskultur positiv
in diese Richtung zu beeinflussen.
Die HOWOGE bietet ihren
Mitarbeitern ein umfang-
reiches Paket für Work-Life-
Integration, weil sie davon
überzeugt ist, dass die
Fähigkeiten und die Moti-
vation ihrer Mitarbeiter ein
wichtiger Erfolgsfaktor für
das Unternehmen sind.
HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT MBH
Work-Life-Integration
Besonders beachtenswert:
Besonders beachtenswert ist
der sehr umfangreiche ganzheitliche Ansatz der Unterstüt-
zungsleistungen entlang des Lebensarbeitszeitzyklus der
Mitarbeiter (für alle Lebenslagen). Zudem kooperiert die
HOWOGE mit zahlreichen gemeinnützigen Organisationen
bzw. verweist ihre Mitarbeiter auf deren Angebote.
Diese gemeinnützige Ge-
sellschaft für Wohnungsun-
ternehmen – eine Initiative
des Wohnungsbauunter-
nehmens Sahle Wohnen
– strebt eine Verbesserung
des Zusammenhalts und der
Nachbarschaft zwischen den
Mietern in den Wohnvierteln
an, in denen das Unterneh-
men tätig ist. Dabei sieht
die Parea gGmbH sich als
Anstifter, Unterstützer und
Begleiter der Bewohner,
fördert soziales Engagement
und organisiert Hilfen für
den Alltag.
SAHLE WOHNEN
Parea gGmbH
Besonders beachtenswert:
Interessant ist die Etablierung
einer gemeinnützigen Organisation für das Engagement der
Mieter. Der Ansatz, dass alle Mieter sich aktiv an der Gestal-
tung des Quartiers beteiligen können, und das Prinzip von
Hilfe zur Selbsthilfe sind besonders wirkungsorientiert.
Foto: Selina Pfrüner
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