20
          
        
        
          MARKT & POLITIK
        
        
          I
        
        
          
            TITELTHEMA
          
        
        
          2) Unter Social Entrepreneurship versteht man eine unternehmerische Tätigkeit, die sich der
        
        
          Lösung gesellschaftlicher Probleme verschrieben hat und die innovativ sowie skalierbar ist.
        
        
          3) Unter Impact Investing versteht man Investitionen, die eine messbare soziale und eine
        
        
          finanzielle Rendite erwirtschaften.
        
        
          Spende unternehmerische und gesellschaftliche Ziele verknüpfen
        
        
          und wirkungsvolles Engagement gestalten.
        
        
          Wie das geht, zeigt exemplarisch die NRW.BANK, die För-
        
        
          derbank des Landes Nordrhein-Westfalen: Als Teil ihres ge-
        
        
          sellschaftlichen Engagements fördert die Bank unter anderem
        
        
          Bildungsinitiativen wie das buddY-Projekt oder den Mentoring-
        
        
          Ansatz RockYourLife! Dass die Wahl auf diese Projekte fiel, ist
        
        
          kein Zufall. Vielmehr orientiert sich die Bank bei ihrer Förderung
        
        
          an Wirkungsbelegen und Qualitätskriterien – und überlässt den
        
        
          Social Case damit nicht dem Zufall.
        
        
          Ergänzend zur Spende setzen sich immer mehr Formate
        
        
          durch, die Mitarbeiter stärker in das Engagement einbinden –
        
        
          beispielsweise durch Corporate Volunteering. Unternehmerische
        
        
          und gesellschaftliche Ziele lassen sich direkt miteinander verbin-
        
        
          den – etwa in neueren Formaten wie dem Social Entrepreneur-
        
        
          ship
        
        
          2
        
        
          oder Impact Investing
        
        
          3
        
        
          .
        
        
          „Gelebte Partizipation“ heißt es auch bei dem Immobilien-
        
        
          Dienstleister/-Berater Jones Lang LaSalle. Hier entscheiden die
        
        
          Mitarbeiter über das gesellschaftliche Engagement des Unter-
        
        
          nehmens (siehe Seite 22). Überhaupt versuchen immer mehr
        
        
          Unternehmen, die im sozialen und gesellschaftlichen Engage-
        
        
          ment steckenden Möglichkeiten für mitarbeiterbezogene Ziele
        
        
          zu nutzen bzw. die Belegschaften in das unternehmerische Enga-
        
        
          gement mit einzubeziehen: Der Baukonzern Hochtief etwa nutzt
        
        
          die Kernkompetenz einer Reihe von Mitarbeitern und lässt diese
        
        
          in Entwicklungsländern Brücken bauen, um schwer zugängliche
        
        
          Gebiete an die umliegende Infrastruktur anzubinden (Seite 18).
        
        
          Die BerlinerWitte Projektmanagement GmbHwiederumun-
        
        
          terstützt den gemeinnützigen Verein Straßenkinder e.V. dabei,
        
        
          den Erweiterungsbau eines Kinder- und Jugendfreizeithauses zu
        
        
          realisieren (Seite 16).
        
        
          Noch weiter geht die Immobilien Scout GmbH: Das Un-
        
        
          ternehmen kooperiert mit dem gemeinnützigen Verein Sozial-
        
        
          helden e.V. bei der Entwicklung und Umsetzung eines neuen
        
        
          Suchkriteriums auf der Unternehmenswebseite (siehe neben-
        
        
          
            BEST PRACTICE
          
        
        
          Die Generali Real Estate
        
        
          hat als eines der ersten
        
        
          Unternehmen in Deutsch-
        
        
          land ein Inhouse Nachhal-
        
        
          tigkeitsscoring als digitales
        
        
          Messinstrument des Immo-
        
        
          bilienbestandes implemen-
        
        
          tiert. Dabei wird einmal pro
        
        
          Jahr das Immobilienportfolio
        
        
          einem Scoring-Prozess
        
        
          unterzogen und so die
        
        
          eigenen Investitionen nach
        
        
          Nachhaltigkeitskriterien
        
        
          bewertet.
        
        
          
            GENERALI REAL ESTATE S.P.A
          
        
        
          
            Nachhaltigkeitsscoring GRE
          
        
        
          
            Besonders beachtenswert:
          
        
        
          Mit dem Scoring-Prozess
        
        
          integriert die Generali die Nachhaltigkeitskriterien über
        
        
          Kennzahlen in die Steuerung ihrer Kerngeschäftsprozesse
        
        
          (Investitionen) und erhebt damit den Anspruch, ins eigene
        
        
          Unternehmen zu wirken und die Unternehmenskultur positiv
        
        
          in diese Richtung zu beeinflussen.
        
        
          Die HOWOGE bietet ihren
        
        
          Mitarbeitern ein umfang-
        
        
          reiches Paket für Work-Life-
        
        
          Integration, weil sie davon
        
        
          überzeugt ist, dass die
        
        
          Fähigkeiten und die Moti-
        
        
          vation ihrer Mitarbeiter ein
        
        
          wichtiger Erfolgsfaktor für
        
        
          das Unternehmen sind.
        
        
          
            HOWOGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT MBH
          
        
        
          
            Work-Life-Integration
          
        
        
          
            Besonders beachtenswert:
          
        
        
          Besonders beachtenswert ist
        
        
          der sehr umfangreiche ganzheitliche Ansatz der Unterstüt-
        
        
          zungsleistungen entlang des Lebensarbeitszeitzyklus der
        
        
          Mitarbeiter (für alle Lebenslagen). Zudem kooperiert die
        
        
          HOWOGE mit zahlreichen gemeinnützigen Organisationen
        
        
          bzw. verweist ihre Mitarbeiter auf deren Angebote.
        
        
          Diese gemeinnützige Ge-
        
        
          sellschaft für Wohnungsun-
        
        
          ternehmen – eine Initiative
        
        
          des Wohnungsbauunter-
        
        
          nehmens Sahle Wohnen
        
        
          – strebt eine Verbesserung
        
        
          des Zusammenhalts und der
        
        
          Nachbarschaft zwischen den
        
        
          Mietern in den Wohnvierteln
        
        
          an, in denen das Unterneh-
        
        
          men tätig ist. Dabei sieht
        
        
          die Parea gGmbH sich als
        
        
          Anstifter, Unterstützer und
        
        
          Begleiter der Bewohner,
        
        
          fördert soziales Engagement
        
        
          und organisiert Hilfen für
        
        
          den Alltag.
        
        
          
            SAHLE WOHNEN
          
        
        
          
            Parea gGmbH
          
        
        
          
            Besonders beachtenswert:
          
        
        
          Interessant ist die Etablierung
        
        
          einer gemeinnützigen Organisation für das Engagement der
        
        
          Mieter. Der Ansatz, dass alle Mieter sich aktiv an der Gestal-
        
        
          tung des Quartiers beteiligen können, und das Prinzip von
        
        
          Hilfe zur Selbsthilfe sind besonders wirkungsorientiert.
        
        
          Foto: Selina Pfrüner