Immobilienwirtschaft 10/2016 - page 15

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s gibt sie, die Leuchttürme und Vorbilder in der Immobili-
enwirtschaft. Oft sind es eigentümergeführte Gesellschaf-
ten oder kommunale oder genossenschaftlich geprägte Un-
ternehmen, die einenwesentlichen Beitrag zur gesellschaft-
lichen Entwicklung leisten. Oder es sind die Menschen,
die aktiv für das Miteinander eintreten. Wie beispielsweise die
Unternehmer Alexander Otto, Vorsitzender der Geschäftsfüh-
rung der ECE in Hamburg, oder Alexander Brochier, Chef der
Brochier-Gruppe aus Nürnberg. Auch wenn beide denWeg über
eine eigene Stiftung gewählt haben, so strahlt ihr positiver Gestal-
tungswille auch auf ihre jeweiligen Unternehmen aus.
Gutes Engagement und verantwortungsvolles Handeln in der
Immobilienwirtschaft gibt es also bereits. Aber bei fast 800.000
Unternehmen und rund 2,8Millionen Beschäftigten reichen diese
Vorzeigeunternehmen und -unternehmer nicht aus, wenn die
Branche gesellschaftliche Veränderungen bewirken möchte. Da-
her nimmt die Bau- und Immobilienwirtschaft in Benchmarks,
wie etwa dem Corporate-Responsibility-Review von oekom re-
search, noch immer regelmäßig nur die hinteren Plätze ein.
ICG UND ZIA MACHEN SICH AUF DEN WEG
Nun hat sich die Initia-
tive Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft
(ICG) in Kooperation mit demZentralen Immobilien Ausschuss
(ZIA) auf denWeg gemacht. Als Pioniere unter den Branchenver-
bänden wollen ICG und ZIA aus dem vorbildlichen Engagement
einzelner Unternehmen eine Branchenbewegung initiieren. Ziel
dieser so genannten CSR-Initiative ist es, Nachhaltigkeit ganz-
heitlich in den Unternehmen des eigenen Wirtschaftszweiges zu
stärken und soziales und gesellschaftliches Engagement auf die
Agenda zu setzen. Schließlich verfügt die Branche über starke
Hebel, um die Gesellschaft zu verändern!
Während ICG und ZIA insbesondere zu Fragen der nachhal-
tigen Unternehmensführung, speziell der ökonomischen und
ökologischen Nachhaltigkeit, bereits umfangreiche Handrei-
chungen und Kodizes erarbeitet haben, fehlte bislang der Blick
auf die sozial-gesellschaftliche Unternehmens-Verantwortung.
„Mit ihrem neuen Praxisleitfaden haben ICG und ZIA für
und mit Mitgliedsunternehmen nun noch die dritte Säule ganz-
heitlicher Nachhaltigkeit, nämlich die soziale, gesellschaftliche
Verantwortung von Unternehmen und deren Nutzen, operatio-
nalisiert“, soThomas Zinnöcker (CEO ista International GmbH),
Vorstandsvorsitzender der ICG und Vizepräsident des ZIA.
Werner Knips (Partner bei Heidrick & Struggles), Initiator/
Leiter des Projektes und stellvertretender Vorstandsvorsitzender
der ICG, ergänzt: „Die Wahrnehmung von sozial-gesellschaft-
lichemEngagement ist, wenn es sowohl nach innen ins Unterneh-
men als auch nach außen in die Gesellschaft hinein gelebt wird,
eine große Chance: für die Begünstigten, die Immobilienbranche
sowie für die Unternehmen und deren Mitarbeiter. Ein solches
Engagement ist heute außerdem das einzige Unterscheidungs-
merkmal bei der Nachhaltigkeits-Positionierung von Unter-
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