Immobilienwirtschaft 10/2016 - page 19

19
1
0.2016
Das Engagement sollte als Teil der Unternehmensziele – ähnlich
wie andere Investitionsentscheidungen – strategisch verankert
und systematisch geplant und umgesetzt werden. Die grund-
legende Voraussetzung für den Erfolg des Engagements ist die
Glaubwürdigkeit des Kerngeschäfts. Die propagierten Werte
müssen sich dort widerspiegeln, sonst ist das darüber hinausge-
hende Engagement weder authentisch noch glaubwürdig.
Darauf aufbauend tragen zumGelingen des Engagements – in
der Planung, Umsetzung und Kommunikation – die folgenden
fünf Qualitätskriterien in erheblichem Maße bei:
Wirkungsorientierte Steuerung:
Das Engagement wird nach
der zu erzielenden unternehmerischen und gesellschaftlichen
Wirkung ausgerichtet und anhand konkreter Zielvorgaben lau-
fend überprüft und angepasst.
Transparenz nach innen und außen:
Transparente Berichter-
stattung hat zahlreiche positive Effekte – sie erhöht den Stellen-
wert des Engagements, schafftVertrauen, steigert die Reputation
des Unternehmens und erhöht die Qualität des Engagements.
Verbindung zur Geschäftsstrategie und Unterstützung der
Führungsebene
Nutzung von Kernkompetenzen
Partnerschaft & Dialog:
Engagement in Partnerschaftmit ande-
ren bietet enormes Wirkungspotenzial für gesellschaftlich rele-
vante Veränderungen – besonders, wenn verschiedene Akteure
ihre Perspektiven und komplementären Stärken einbringen.
Die imFolgenden dargestellten siebenThemenfelder des sozialen
und gesellschaftlichen Engagements stellen einen Ausschnitt der
großen Bandbreite möglicher Ansatzpunkte dar. Sie wurden im
Rahmen der CSR-Initiative von Unternehmensvertretern sowie
weiteren Experten aus der Branche, Politik, Verwaltung, Wis-
senschaft und Zivilgesellschaft als für die Immobilienbranche
besonders relevant ausgewählt. Die insgesamt sieben Themen
sind aufgeteilt in die folgenden drei großen Themenbereiche:
Arbeiten in Vielfalt
Beruf und Familie/Privatleben im Einklang
Lebenslanges Lernen und Kompetenzentwicklung
Förderung von Vielfalt im Unternehmen
Soziale Gerechtigkeit – gute Lebenswege gestalten
Unterstützung Benachteiligter im Bereich Wohnen
Unterstützung Benachteiligter imBereich Bildung, Ausbildung
und Arbeit
Zusammenleben im Sozialraum
Zusammenleben im Quartier und in der Stadt
Zusammenleben derGenerationen und altersgerechtesWohnen
DIE PASSENDEN FORMATE
Passende Formate und Instrumente zu
finden, ist dabei oft eine herausfordernde Aufgabe – vor allem,
wenn es bereits eingeübte Muster des Engagements gibt. Mit
entsprechender Planung lassen sich aber auch z.B. mit einer
»
Beim buddY-Projekt der NRW.BANK
im Rahmen einer Veranstaltung für das
Kinderrechte-Programm in NRW
BEST PRACTICE
Das Kinderhaus unterstützt
bedürftige Kinder und deren
Familien durch fachlich fun-
dierte Arbeit in Betreuungs-
gruppen, Wohngruppen,
Mutter-Kind-Einrichtungen
und einem Kinderbauernhof.
Die Berlin Hyp hilft dem
Verein bereits seit 2005
auf verschiedenen Ebenen:
Die Mitarbeiter spenden
Weihnachtsgeschenke,
Schultüten und -materialien
sowie Starterpakete für
Jugendliche, die das Kinder-
haus verlassen.
BERLIN HYP
Kinderhaus Berlin-
Mark Brandenburg e.V.
Besonders beachtenswert:
Das Unternehmen und seine
Mitarbeiter kombinieren Geld-, Sach- und Zeitspenden. Diese
werden zielgerichtet und mit einem klaren lokalen Bezug
vergeben.
Im Rahmen eines Akti-
onstages haben ca. 420
Mitarbeiter, Führungskräfte
und Vorstandsmitglieder
der Commerz Real AG
Schreibtische, Baustellen
und Besprechungsräume
mit Malerpinseln und
Gartenschaufeln getauscht,
um sich gemeinsam zu
engagieren. Schauplatz
war die Albrecht-Dürer-
Realschule in Wiesbaden,
die innerhalb eines Tages
zu einem Großteil renoviert
werden konnte.
COMMERZ REAL AG
Social Day zur Renovierung
einer Schule
Besonders beachtenswert:
Mit der Renovierung einer
Immobilie hat sich das Unternehmen ein kerngeschäftsnahes
und gesellschaftlich relevantes Betätigungsfeld gesucht.
Durch die Einbindung der Schule und die Weiterführung der
Kooperation (über Coachings für Schüler durch Unterneh-
mensmitarbeiter) konnte Vertrauen aufgebaut werden.
Das Netzwerk „Märkisches
Viertel“ wurde 2003 von der
GESOBAU AG und Albatros
e.V. initiiert, um behinder-
ten, älteren und pflegebe-
dürftigen Bewohnern ein
abgesichertes Leben und
selbstbestimmtes Wohnen
in den eigenen vier Wänden
zu ermöglichen.
GESOBAU AG
Netzwerk Märkisches Viertel
Besonders beachtenswert:
Das Netzwerk Märkisches
Viertel ist eingebettet in einen ganzheitlichen Ansatz der
integrierten sozialökologischen Quartiersentwicklung. Für alle
Lebenslagen und Bereiche bietet die GESOBAU – in der Regel
mit vielen Kooperationspartnern – Angebote im Quartier an.
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24,25,26,27,28,29,...116
Powered by FlippingBook