Immobilienwirtschaft 3/2016 - page 20

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MARKT & POLITIK
I
TITELTHEMA
Welche Chancen und Risiken verknüp-
fen Sie mit einer Smart City?
Übergrei-
fende Konzepte ermöglichen eine effizi-
ente Energieversorgung und senken den
Gesamtressourcenverbrauch. Darüber
hinaus schafft die neue Art der Stadt eine
hohe Lebensqualität: Innovative, ver-
netzte Mobilitätstechnologien erleichtern
den Alltag – man denke zum Beispiel an
das fahrerlose Auto –, dann wird bisher
verlorene Zeit im Stau zur sinnvollen Ar-
beitszeit oder Erholung mit einem Buch
auf der Rückbank.
Wie setzt sich Ihr Unternehmen kon-
kret damit auseinander?
Wir haben
beispielsweise für die Nachnutzung von
Berlin Tegel ein integriertes Infrastruk-
tur- und Energiekonzept entwickelt. Dazu
gehören auch IT-, Energie-, Wasser- und
Verkehrsinfrastruktur. In Wien begleiten
Gregor Grassl,
Teamleiter City Development bei Drees & Sommer
wir derzeit die Entwicklung des Quartiers
Viertel Zwei – das kürzlich von der Öster-
reichischen Gesellschaft für Nachhaltige
Immobilienwirtschaft (ÖGNI) in Platin
vorzertifiziert wurde. Auch hier verbin-
den wir energetische Themen mit sozio-
kulturellen.
Die Stadt in 20 Jahren – wie sieht sie
aus?
In 20 Jahren wird die Stadtentwick-
lung an einem Wendepunkt angelangt
sein. Die neuen Technologien werden
zum größten Teil umgesetzt sein. Es geht
vermehrt darum, Gesetze anzupassen
und das Management aufzustellen. Die
Impulse dafür werden vor allem aus pri-
vatenHaushalten stammen. Smart Homes
werden eine weitere Vernetzung auslösen,
die sich über kurz oder lang in der gesam-
ten Stadt durchsetzt.
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Welche Chancen und Risiken verknüp-
fen Sie mit einer Smart City?
Der Be-
griff Smart City formuliert den Anspruch,
Leben und Zusammenleben in der Stadt
effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Dabei gilt es, prozessbasierte Effizienzge-
winne vor allem im Sinne der Mieter an-
zustreben und sichtbar zu machen sowie
gleichzeitig auf vertrauensvolle und kom-
petente Partner zu bauen.
Wie setzt sich Ihr Unternehmen konkret
damit auseinander?
In der Energiever-
sorgung unserer Bestände arbeiten wir
gemeinsam mit verschiedenen Partnern
an Kraft-Wärme-Kopplungs-Systemen,
nutzen Photovoltaikanlagen zur Energie-
Lars Dormeyer,
Geschäftsführer der Deutsche Wohnen Construction and Facilities GmbH
gewinnung sowie weitere Möglichkeiten
der effizienten Energieerzeugung und
-versorgung. Aber auch das Thema Elek-
tromobilität wird im Unternehmen dis-
kutiert und erste konzeptionelle Ansätze
geplant, beispielsweise die Bereitstellung
von Aufladestationen fürMieter, die Elek-
tro-Autos nutzen.
Die Stadt in 20 Jahren – wie sieht sie
aus?
Insbesondere durch prozessuale Effi-
zienz und Transparenz werden die Immo-
bilienwirtschaft und die Energiewirtschaft
enger miteinander verflochten sein, um
nicht zuletzt auch die sehr ambitionierten
Klimaschutzziele der Energiewende errei-
chen zu können.
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Foto: karoline wolf; Drees+Sommer
Smart City – Das sagt die Branche
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