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3.2016
radkuriere übernahmen die Auslieferung zum Kunden.
Auch imnordrhein-westfälischen Bottrop tüftelt die Stadt
gemeinsammit Forschern vomFraunhofer-Institut an ei-
ner intelligenten Logistik-Lösung, die zudemE-Mobilität
einbezieht. Mit einem „CityHub“ wollen sie Lieferungen
in die Innenstadt bündeln und den Service verbessern.
Hamburg wiederum arbeitet an einem „Smart Port“ –
einer intelligenten Infrastruktur für den Hafen, die dank
vernetzter Informationen Waren- und Verkehrsströme
optimiert und Pendler per E-Mobilität zur Arbeit bringt.
VERNETZEN UND NUTZEN VON DATEN
DasProgramm„Smart
Port“ erstreckt sich auch auf das zweite Hauptfeld smarter
Projekte, Energie. Verwaltung undHafenbehördenwollen
die Industriegebiete um die Elbe zu einem Schaufenster
für Energietechnik, alternative Energiequellen und Res-
sourcen schonende Wirtschaft machen. Ein Maßnah-
menbündel von der Prüfung von Solarstandorten bis hin
zu Datenplattformen zum besseren Koordinieren von
Wegstrecken und alternativer Energiezufuhr für liegende
Schiffe soll so die Energiewende für den Hafen schaffen –
zumVorbild für seine Stadt und darüber hinaus. Die Bei-
spiele zeigen, dass es in der Regel um das Vernetzen und
Nutzen von Daten geht, die bereits vorliegen und neu ko-
ordiniert werden. Die Wohnungswirtschaft ist dabei, die
sich daraus ergebenden Möglichkeiten wahrzunehmen;
die bisherige Zurückhaltung führen Branchenbeobachter
unter anderemauf den strengenDatenschutz inDeutsch-
land zurück. Studien zur Energieoptimierung etwa fußen
häufig auf persönlichen Daten, vom Kühlschrankinhalt
bis zur Anwesenheit zuhause oder dem eingeschalteten
Fernsehprogramm – hierzulande ist die Bereitschaft zur
Preisgabe solcher Details weitaus weniger ausgeprägt als
in Ländern wie etwa Schweden (siehe Seite 22).
In Einzelprojekten stimmen Unternehmer und Ver-
sorger Strom- und Heizungsdaten aufeinander ab, digi-
talisieren Anwendungen und erhoffen sich so sinkenden
Verbrauch und Kosteneinsparungen. Anders als bei den
großflächigen Feldversuchen im öffentlichen Raum, die
auf die Dynamik von Metropolen bauen, setzen bei Test-
projekten für „Smart Homes“ auch Unternehmen abseits
der Zentren Standards.
So hat die Wewobau in Zwickau in 62 Wohnungen
technische Assistenzsysteme eingebaut, die Mieter darin
unterstützen, Energiekosten einzusparen. Beispielsweise
drosselnThermostate automatisch dieWärme, wenn Fens-
ter offen stehen. Ein zentrales Steuerungspanel im Flur
zeigt den Bewohnern ihren Verbrauch an und ermöglicht
Eingriffe. Die sächsischeWBGBurgstädt bietet ihrenMie-
tern einTechnik-Paket unter anderemaus Rauchmeldern,
Wassersensoren, zentralen Stromabschaltfunktionen
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