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MARKT & POLITIK
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TAG DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT DES ZIA
ten, als beizutreten, und dies zu einer Zeit,
in der es in Europa manche Auflösungs-
erscheinungen gibt. In der Politik gehe es
kaum mehr um Werte, sondern vielmehr
um Interessen, und diejenigen, die beson-
ders nach Abschottung riefen, seien dieje-
nigen, die gestern selber noch Aufnahme
fanden. Die Immobilienwirtschaft hatte
auf einmal den Eindruck, Teil von etwas
ganz Großem zu sein.
HENDRICKS HÄLT FEST
Nicht ganz leicht
machte es der Branche Bundesbauminis-
terin Barbara Hendricks in ihrem Behar-
ren auf dem federführend von ihrem Mi-
nisterium erarbeiteten Klimaschutzplan
2050. Das Festhalten wird mit den Zielen
der Pariser Klimaschutz-Konferenz im
Jahr 2015 begründet. Für die dort erzielten
Ergebnisse hat ZIA-Präsident Mattner die
Ministerin sehr gelobt. Es schien ein biss-
chen so, als müsse er Wiedergutmachung
dafür betreiben, dass der ZIA demMinis-
teriummit Blick auf das Festhalten an der
EnEV-Verschärfung vorgeworfen hat, es
habe den Bezug zur Realität verloren.
Wenn der ZIA-Präsident gebetsmüh-
lenartig die große Diskrepanz zwischen
energetischenMaßnahmenunddendurch
sie zu erreichenden Ergebnissen nennt,
wirbt Hendricks für Aktivitäten, bei denen
zurzeit Alternativen zu einer Verschärfung
der EnEV angedacht werden.
Deutlich zeigte sich die konstruktive
Rolle des ZIA. Im Gegensatz zu vielen
Verbänden, die Änderungen von Geset-
zen einfordern bzw. ablehnen, beschränkt
sich der ZIA nicht allein darauf. Präsident
AndreasMattner versprach bis Jahresende
selber konstruktive Vorschläge von Im-
mobilien- und Bauwirtschaft zumThema
vorzulegen.
TEILNEHMER
Jedes Jahr kommen mehr.
Heuer waren 1.500 Besucher angemeldet.
Eine Steigerung erscheint – veranstal-
tungstechnisch – kaum möglich. Cha-
rakteristikum: Quantität und Qualität
der Teilnehmer fallen nicht auseinander.
Dabei sind Menschen aus der ersten und
zweiten Führungsriege. Durch die hohe
Zahl wird auch der externenWelt deutlich,
dass diese Branche nicht nur heterogen ist,
sondern auch schlicht zahlenmäßig groß.
AUSBLICK
Themen gibt es viele. Dem TDI
täte es gut, wenn der ZIA den Mut hätte,
weitere Organisationen an den Schnitt-
stellen zur „Welt da draußen“ einzuladen,
auch solche, die der Immobilienwirtschaft
kritisch gegenüberstehen. Praktikabel?
Warum nicht, wenn gut vorbereitet.
Immerhin ist die Immobilienwirtschaft
das, was sie ist, nur dann, wenn sie sich
in Beziehung setzt. Zu Technologien aus
anderen Branchen, zu denjenigen, die in
Häusern leben. Warum nicht einmal mit
den - dieses Jahr wieder vorhandenen -
Demonstranten diskutieren? Wenn nicht
auf dem TDI, wo dann?
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Dirk Labusch, Freiburg
Möglich wurde die Preisverleihung
mithilfe der Sponsoren von Arnim
Personalberatung und Uni Credit.
Unprätentiöser Stargast: Rudolph Giuliani, ehemaliger
Bürgermeister von New York, bei ZIA-Präsident Mattner
Bundestagspräsident Lammert:
Nachdenkliches zu Europa
Fotos: Ulf Bueschleb
EXTRA:
VIDEO
Die Filme über die Preisverleihung sowie
die Filmporträts über die Ausgezeichneten
stehen im Netz.
Hans-Josef Vogel
Marion Schmitz-Stadtfeld
Prof. Jörg Friedrich