Immobilienwirtschaft 7-8/2016 - page 18

18
MARKT & POLITIK
I
TITELTHEMA
E
s ist kaum zwei Jahre her, dass sich die deutsche Öffentlich-
keit erstmals ernsthaftmit demThema Crowdinvesting für
Immobilien beschäftigte. Enthusiasten der digitalen Welt
schwärmten von der Möglichkeit, private Kapitalanleger
unkompliziert an der Finanzierung von Immobilienin-
vestitionen zu beteiligen, während Skeptiker vor hohen Risiken
für die Investoren warnten. Den Durchbruch, dies vorweg, hat
die Schwarmfinanzierung in Deutschland noch nicht geschafft.
Laut einer Studie des Crowdinvesting-Start-ups iFunded wur-
den bisher auf diesem Weg 35 Millionen Euro eingesammelt,
mit denen Projekte im Wert von 309 Millionen Euro finanziert
wurden – ein winziges Sümmchen im Vergleich zur Größe des
deutschen Immobilienmarkts. Auffällig ist außerdem, dass man-
che Pioniere dieser Finanzierungsformbereits wieder vomMarkt
verschwunden sind: Die vonMichael Ullmann gegründete Platt-
form Kapitalfreunde führt keine aktuellen oder geplanten Pro-
jekte auf, während die PlattformRaumrendite sogar ihreWebsite
stillgelegt hat. „Im Vergleich zu den USA steht Crowdinvesting
in Deutschland noch ganz am Anfang“, räumt Exporo-Vorstand
Julian Oertzen ein. Das Hamburger Unternehmen bezeichnet
sich selbst als Marktführer beim Immobilien-Crowdinvesting in
FinTechs:
Der Kampf hat erst begonnen
In der Immobilienbranche tummeln
sich immer mehr FinTechs, die durch
digitale Geschäftsprozesse die alte
Welt der Fonds und Banken überflüs-
sig machen wollen. Besonders gute
Chancen sehen sie im Crowdinvesting.
Doch welche Start-ups sich in diesem
Segment durchsetzen werden, ist
noch offen.
START-UPS
Crowdinvesting: Bisher
liegt der Schwerpunkt auf
der Finanzierung von klei-
neren Wohnprojekten.
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,...76
Powered by FlippingBook