Immobilienwirtschaft 9/2015 - page 38

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VERMARKTUNG & BEWERTUNG
I
MAKLER
neu am Markt entstehenden Matching-
Portale genauer anzusehen.
Ob Onlineplattformen wie RentKit,
faceyourbase oder mietercasting, alle buh-
len sie mit Preisangeboten und einer Vor-
abauswahl zur bevorstehenden Paarung
zwischen Mietern und Vermietern um
Kunden. Das Problem ist unter anderem
die fehlende Vergleichbarkeit, was Leis-
tung, Qualifikation oder Preise angeht.
NEUE LÖSUNGEN
Thomas Furch, Start-
up-Unternehmer und Chef des im April
gestarteten neuenOnline-Anbieters Rent-
Kit, will Lösungen jenseits des klassischen
Makler-Geschäfts. Der 34-jährige IT-
Manager und Neugründer ist nicht ganz
unerfahren in der Immobilienbranche,
zumal seine Eltern bis zum Ruhestand als
Hausverwalter und Vermieter tätig waren
und er nach seinen Worten selbst als Ver-
mieter unzufrieden mit Maklerleistungen
gewesen sei – zumindest was die Relation
von geforderter Provision hinsichtlich der
erbrachten Leistungen anbetraf.
M
akler schließen nur die Tür auf
zur Besichtigung und verdienen
auf bequeme Art und Weise ver-
gleichsweise viel Geld. So weit die gän-
gigen Klischees. In der Branche sorgen
aktuell darüber hinaus Bestellerprinzip
und Mietpreisbremse für Unruhe. Pro-
visionspflicht auf vorhandene Angebote
im Makler-Portfolio ist nun nicht mehr
möglich. Die neueste Bedrohung für den
Markt sind Maklerapps, die vor allem den
Vermietungsmaklern in angesagten Me-
tropolstandorten Konkurrenz machen
wollen. Zurzeit sind etwa 20 digitale An-
gebote junger Start-ups bundesweit tätig.
Das Timing ist bewusst gewählt.
Seit dem 1. Juni 2015 ist für Makler im
Mietwohnungsgeschäft eine neue Zeit-
rechnung angebrochen. War zuvor das
Geschäftsmodell der Provisionen für
Makler fast eine Art Oase, gilt mit dem
Bestellerprinzip nun eindeutig das Motto:
„Wer bestellt, der bezahlt“. Das sind in der
Spitze rund zwei Nettokaltmieten und für
manche Vermieter Anlass genug, sich die
App statt Massenbesichtigung
Digitale Anbieter wie RentKit,
faceyourbase oder mieter-
casting wollen ihren Anteil
am Vermietungsmarkt und
ein Modell jenseits der Pro-
visionen etablieren. Sind
die Start-up-Unternehmen
tatsächlich eine Bedrohung
für das klassische Makler-
Geschäft?
Wohnungssuche von
der heimischen Couch:
Das versprechen die
neuen Angebote.
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