Immobilienwirtschaft 9/2015 - page 37

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9.2015
MAKLER-RECHT
Aktuelles Urteil
Seite 42
Makler müssen bei der Verwendung von
Maklerklauseln darauf achten, dass der
Notar die Erwerbspartei hinreichend über
deren Tragweite belehrt.
F+B-WOHNINDEX: WOHNRAUM IN DEUTSCHLAND WIRD IMMER TEURER
Immobilienpreise auch im Umland der Metropolen Berlin, Hamburg und München ziehen kräftig an.
Die Preise für Wohnimmobilien
legen weiterhin zu mit teilweise kräftigen Steigerungsraten. Im Bundesdurchschnitt stiegen die Preise für Eigentumswohnungen seit Mitte 2014 um
5,3 Prozent. Seit Jahresbeginn steigen auch die Preise für Einfamilienhäuser, im Vorjahresvergleich sind es nun 3,5 Prozent. Der F+B-Wohn-Index ist
im 2. Quartal 2015 verglichen mit dem Vorjahr um 3,1 Prozent gestiegen. Er fasst Eigentumshäuser, Eigentums- sowie Mietwohnungen zusammen.
IVD-MARKTMIETSPIEGEL BERLIN
Wachstum um 3,6 Prozent
Bei Neuvertragsabschlüssen sind die Mie-
ten in Berlin laut IVD-Marktmietspiegel in
Standardlagen in den letzten zwei Jahren
um3,6 Prozent gestiegen, in Vorzugslagen
der Bundeshauptstadt lag das Wachstum
bei 2,4 Prozent.
Nach wie vor zeichne sich der Mietwoh-
nungsmarkt in Berlin durch ein unter-
durchschnittlichesMietniveau von derzeit
7,40 Euro pro Quadratmeter in Standard-
lagen und 8,80 Euro pro Quadratmeter
in Vorzugslagen aus, heißt es in dem
Report. Aber das Angebot werde knap-
per. Spitzenreiter bei den durchschnitt-
lichen Mietzuwächsen (ohne Neubau
und Erstbezug nach umfassender Sanie-
rung) ist Marzahn-Hellersdorf mit jähr-
lichen Zuwächsen in Standardlagen von
6,7 Prozent. Nachgefragte Vorzugslagen
wie in Steglitz-Zehlendorf oder in Mitte
verzeichneten indes zum Teil kaum noch
Mietsteigerungen oberhalb der üblichen
Verbraucherpreisentwicklung. Berlin hat
dieMietpreisbremse als erstes Bundesland
flächendeckend zum 1. Juni eingeführt.
Weitere regulatorische Eingriffe in den
Wohnimmobilienmarkt lehnt der Ver-
band „mit aller Schärfe“ ab. „Außerhalb
der Szenekieze kann die Mietpreisbrem-
se zum Gaspedal werden“, warnt deshalb
der Vorstandschef des Berliner IVD, Dirk
Wohltorf. In vielen Lagen beispielsweise
am Berliner Stadtrand lägen Neumieten
derzeit deutlich unter der oberen Spanne
des Mietspiegels. Erfahrungen in den zwei
Monaten seit Einführung der Mietpreis-
bremse zeigten, dass viele Eigentümer die
Miete jetzt bis zum gesetzlich erlaubten
Maximumerhöhten. „Wir werden erleben,
dass der Markt als Regulativ nicht mehr
funktioniert“, sagt Wohltorf voraus.
Dem allerdings widerspricht der Berliner
Mieterverein. In einer deutschlandweiten
Untersuchung sei nachgewiesen worden,
dass drei Viertel der Angebotsmieten
auf der Internetseite Immoscout im Jahr
2013 die Grenze der Mietpreisbremse
überschritten hätten. Der Maklerverband
berechne die Kappungsgrenzemithilfe des
Mietspiegel-Oberwerts. Eigentlich aber
müsse die durchschnittliche ortsübliche
Vergleichsmiete genutzt werden, betont
der Verein. Diese liege pro Quadratmeter
mehr als einen Euro niedriger.
Das Angebot an
Mietwohnungen in
Berlin wird kleiner.
Foto: Tobias Arhelger/shutterstock.com
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