DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2019 - page 50

MARKT UND MANAGEMENT
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6|2019
Digital Leadership
Führungskultur im Wandel
So wie sich Gesellschaft und Wirtschaft im Zuge des digitalen Transformationsprozesses verändern,
wandelt sich auch die Arbeitswelt. Stetig wechselnde Gegebenheiten und sich schnell weiterentwickelnde
Technologien stellen die Unternehmen vor Herausforderungen und erfordern bei Entscheidern und
Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität, Offenheit und Mut zu neuen Herangehensweisen. Das bedeutet
einen Wandel in der Verantwortung der Mitarbeiter und insbesondere auch in der Führungskultur bzw.
im Selbstverständnis der Führungskräfte.
Um die vielfältigen Chancen der Digitalisierung
für das Unternehmen zu nutzen, ist es für Ent-
scheider bedeutend, die damit einhergehenden
Veränderungsprozesse „richtig“ zu managen und
die Mitarbeiter in diesem Veränderungsprozess
mitzunehmen und zu coachen. Die Aufgaben im
Rahmen eines sog. Digital Leaderships reichen
von technischen Infrastrukturen über flexible
Formen der Zusammenarbeit und die kunden-
zentrierte Produktentwicklung bis hin zur Ge-
staltung einer adäquaten Unternehmenskultur.
Dabei geht es nicht nur um die Bewältigung
technologischer Herausforderungen, sondern
vielmehr um die Personalführung im digitalen
Zeitalter.
Im Aareon-DesignLab haben Wohnungsunternehmen die Möglichkeit, anhand der Design-Thinking-Methode den
kompletten Innovationsprozess auszulagern oder begleiten zu lassen. Im Mittelpunkt steht immer der Anwender
THEMA DES MONATS
Dr. Manfred Alflen
Vorstandsvorsitzender
Aareon AG
Mainz
Mehr Eigenverantwortung bei Mitarbeitern
fördern und fordern
Die heutigen Technologien ermöglichen zuneh-
mend flexiblere Arbeitszeit- und Arbeitsortmodel-
le. Das führt zu einer größeren Eigenverantwor-
tung der Mitarbeiter für ihre Aufgabenbereiche.
Es gilt, Termine und Ziele eigenständig im Blick
zu haben, Zeit und Aufgaben zu managen – sich
quasi selbst zu organisieren. Gleichzeitig können
die Mitarbeiter von einer höheren Flexibilität bei
der Gestaltung von Arbeits- und Privatleben pro-
fitieren.
Mehr Eigenverantwortung bedeutet aber auch
das Eingehen von Risiken. Umso wichtiger sind
eine vertrauensvolle Beziehung zumVorgesetzten
sowie eine Fehlerkultur im Unternehmen. Auch
die Kenntnis der Unternehmensziele und -stra-
tegie ist in stark selbstorganisierten Teams von
zentraler Bedeutung. Unterstützen kann hier z. B.
ein digitales Kollaborationstool, denn es verän-
dert die Transparenz und interne Kommunikati-
on schlagartig. Jeder im Unternehmen kann so
Informationen recherchieren, ohne Freigabepro-
zesse eigenständig Informationen posten sowie
individuell relevanten Gruppen und Mitarbeitern
folgen. Viele Informationen, die in der Vergangen-
heit – eventuell in Formeiner Informationskaska-
de – über die Führungsebenen vermittelt wurden,
sind nun ad hoc zugänglich und beeinflussen auch
die Managementaufgaben.
Coaches und der „richtige“
Managementansatz sind gefragt
Vor dem Hintergrund der zunehmenden eigen-
verantwortlichen Arbeitsweise der Mitarbeiter
sind Führungskräfte umso mehr gefordert, die-
Quelle der Bilder: Angelika Stehle Fotografie
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