Die Wohnungswirtschaft 12/2018 - page 36

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12|2018
Modulbau
Mehrfamilienhaus in Holzmassivbauweise
Im konservativen Oberschwaben war ein Haus, das nicht aus Ziegel gebaut war, lange unvorstellbar —
ebenso wie Fertighäuser, die allenfalls im Einfamilienhausbau akzeptiert wurden. Im November hat die
Baugenossenschaft Biberach eG nun ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen gebaut — in modularer
Holzmassivbauweise und mit einem Vorfertigungsgrad von über 95%.
Die Stadt Biberach zählt in einemRanking der Bun-
desregierung zu denRegionenmit einer der besten
Zukunftsperspektiven. Dank der prosperierenden
lokalenWirtschaft und einer Arbeitslosenquote von
ca. 2% verzeichnet Biberach in den letzten Jahren
einen hohen Einwohnerzuwachs, der sich auch auf
dem Wohnungsmarkt bemerkbar macht. Steigen-
deMieten, steigendeHerstellungskosten und hohe
Handwerkerauslastungen prägen auch hier das Bild.
Bei ihrem aktuellen Neubauprojekt stand für die
Baugenossenschaft Biberach deshalb nicht nur das
Schaffen bezahlbarer Wohnungen, sondern auch
das Bauen zu bezahlbaren Kosten imMittelpunkt.
Sechs Wohnungen mit jeweils 54m2 sind in dem Neubau entstanden. Zu jeder Wohnung gehören ein Balkon bzw. eine Terrasse sowie ein Pkw-Stellplatz
THEMA DES MONATS
Patrick Detzel
Geschäftsführender Vorstand
Baugenossenschaft Biberach eG
Biberach
Die Vorgeschichte
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen und vor dem
Hintergrund der lokalen, fest in den Köpfen ver-
ankerten Vorstellungen zumThemaWohnungsbau
war für die Genossenschaft Basisarbeit angesagt
– sowohl bei den Mitgliedern als auch im Umfeld.
Im Jahr 2009 hatte sie ihr erstes Mehrfamilien-
haus in einer reinen Holzmassivbauweise reali-
siert. Das Projekt galt damals als Experiment und
wurde mit einer Oberflächengeothermieanlage
NEUBAU UND SANIERUNG
Quelle:Bauer Holzbausysteme GmbH & Co.
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