Die Wohnungswirtschaft 12/2018 - page 34

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12|2018
Mehrfamilienhäuser je nach Bedarf flexibel zu-
sammengestellt werden. Das System besitzt neun
unterschiedliche Gebäudemodule, die bei den
einzelnen Häusern unterschiedlich miteinander
kombiniert werden können. Laut Neugschwender
liegt der Vorteil gegenüber konventionell geplan-
ten Gebäuden in einer höheren Nachhaltigkeit
und Wirtschaftlichkeit. Eine optimale Planung
der neun Gebäudemodule vereinfache beispiels-
weise das Erstellen von Leistungsverzeichnissen
und beschleunige die Bauausführung.
„Das modulare Bausystemwird sich positiv auf die
Baukosten auswirken“, ist Neugschwender über-
zeugt. Denn bei der Gestaltung der Grundrisse und
der Wohnungsgrößen könne nach Bedarf flexibel
reagiert werden. Einer 5-Zimmer-Wohnung oder
einer 1- und 2-Zimmer-Wohnung liegt dasselbe
Modul zugrunde. „Es müssen nicht verschiedene
Mehrfamilienhäuser geplant und ausgeführt wer-
den, sondern acht Gebäudemit immer den gleichen
optimierten Gebäudemodulen.“ Trotz Modular-
bauweise werden die Mietpreise voraussichtlich
bei über 8 €/m
2
liegen. Doch der Mietzins in der
exponierten Lage desWohnquartierswird attraktiv
genug sein, um neue Mieter zu gewinnen.
Die Grundrisse und die äußere Erscheinung der
Häuser sind durch das modulare Bausystem zwar
ähnlich, aber nicht gleich. Dadurch erhält das neue
Quartier, so Architekt Neugschwender, eine ein-
heitliche Architektursprache und erscheint „wie
aus einemGuss“. Dieser Aspekt ist „für die Bildung
eines eigenständigen und individuellen Charakters
des neuen Wohnviertels wichtig“, erläutert er.
Aufgrund der Nähe zur Fils und unter Kostenge-
sichtspunkten erhalten die Mehrfamilienhäuser
nur eine Teilunterkellerung. Aus diesen Gründen
wird bewusst auch auf Tiefgaragen verzichtet. Ein
Pkw-Stellplatz pro Wohnung befindet sich in den
Gebäude oder direkt daneben in den dazugehöri-
gen Carports. Ein separates Parkhaus an der B 10
bietet weitere 52 Stellplätze. Damit im Wohn-
gebiet kein Durchgangsverkehr entsteht, bleibt
die direkte Anbindung zur B 10 geschlossen. Um
die Attraktivität des Viertels zu erhöhen, wurde
bei der Planung außerdem großer Wert auf städ-
tebauliche Anordnung sowie die Gestaltung der
Freiflächen gelegt.
Zukunftsweisendes Neubauprojekt
Die GSWnimmt für das zukunftsweisende Neubau-
projekt „Bruckwiesen“, das in zwei Bauabschnit-
ten realisiert werden soll, über 20 Mio. € in die
Hand. Aktuell wird von Kosten (KG 300+400)
i. H. v. ca. 1.300 €/m
2
BGF netto ausgegangen.
Der Baubeginn ist für 2019 geplant. Zwar liegt
der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans
vor, doch ist mit dem Satzungsbeschluss erst im
Frühjahr 2019 zu rechnen. Für einMustergebäude
wird die Ausführungsplanung in Kürze abgeschlos-
sen. Frühestens ab Frühjahr 2019 kann es eine
Aussage dazu geben, ob sich die wirtschaftlichen
Erwartungen in Bezug auf die Kostenersparnis
durch das modulare Bauen auch erfüllen.
NEUBAU UND SANIERUNG
Im Zentrum des neuen Wohnquartiers entsteht ein großzügiger Spielbereich
Entwurf der städtebaulichen Planung
Die Wohnhäuser am Ufer der Fils bieten eine
besondere Wohnqualität
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