DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2017 - page 32

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12|2017
Straßen und Fassaden und investierte in die Anlage
von Grünflächen. Rund 15 Mio. € haben die Maß-
nahmen gekostet. Finanziert wurden sie in erster
Linie durch die Hauptstadtregion Brüssel. Das
Mehrfamilienhaus „Navez“ ist ein Leuchtturm-
projekt innerhalb dieses Stadtentwicklungspro-
gramms.
Schwieriger Standort
Das Gebäude befindet sich an einem Ort, der au-
ßerordentlich lärmbelastet ist: An dem Standort
kreuzen sich nicht nur zwei Straßen, in unmittel-
barer Nähe befindet sich auch eine vierspurige
Ringstraße sowie das Schienennetz des in der Nähe
gelegenen Bahnhofs Schaerbeek. Dieser Situation
haben die Architekten durch ein sehr kompakt wir-
kendes Gebäude Rechnung getragen. Die Außen-
hülle des Hauses ist gedämmt undmit Lärmschutz
versehen; die Fenster sind dreifach verglast. Der
Energieverbrauch entspricht demeines Passivhau-
ses und liegt unter 15 kWh/m
2
. Eine kontrollierte
Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
sorgt für den notwendigen Luftaustausch. Den
Energiebedarf für warmes Wasser decken Photo-
voltaikanlagen. Die Fassade aus geklebtenweißen
Verblendziegeln wurde mit Graffiti-Schutzlack
versehen. Je nach Lichteinfall verändert sich ihre
dekorative Oberfläche, wodurch ein Bezug zu den
verspielten Jugendstilfassaden der benachbarten
Häuser hergestellt werden sollte.
Geräumige Sozialwohnungen für
große Familien
Das Eckgrundstück für „Navez“ war klein. Trotz-
dem gestalteten die Architekten den Eingangs-
bereich und das Treppenhaus des Hauses groß-
zügig. Einen Fahrstuhl gibt es in dem5-stöckigen
NEUBAU UND SANIERUNG
Das Mehrfamilienhaus beinhaltet
fünf Sozialwohnungen für große
Einwandererfamilien
Eingangsbereich und Treppenhaus wurden trotz des
kleinen Grundstücks großzügig gestaltet
Das Gebäude verfügt über keinen Fahrstuhl
Quelle aller Fotos: Serge Brison
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