DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2017 - page 29

Wärmeschutz. Da alle Innenwände, Decken und
Böden in Leicht- und Trockenbauweise erstellt
werden, können baufeuchtebedingteMängel oder
Schwind- und Setzrisse gar nicht erst entstehen.
Das bedeutet: Gebäude in Stahlmodulbauweise
sind konventionell errichteten Massivgebäuden
nicht nur gleichgestellt, sie bieten auf manchen
Gebieten sogar deutliche Vorteile. Das gilt sowohl
für Qualität und Werthaltigkeit als auch für die
architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten. Die
Gründe dafür liegen in der rasanten Weiterent-
wicklung der industriellen Produktion im letzten
Jahrhundert. Denn die serielle Vorfertigung der
Module unter gleichbleibenden Bedingungen er-
möglicht eine Effizienz und konstante Qualität,
wie sie im Massivbau nur schwer umzusetzen ist.
Daraus ergeben sich für Bauherren und Investoren
eine Reihe ganz konkreter Vorteile: Einer davon
ist die Planung und Realisierung des Gebäudes aus
einer Hand. Sämtliche amBau beteiligten Gewer-
ke arbeiten im Auftrag des Modulherstellers und
unter seinemDach. Das vereinfacht die Ausschrei-
bungen, verbessert die Zusammenarbeit an not-
wendigen Schnittstellen und verhindert Baufehler.
Bauherr und Architekt benötigen von Anfang bis
Ende nur einen einzigen Ansprechpartner – eine
enorme organisatorische Erleichterung.
Mehr Tempo: Wohngebäude fast „über
Nacht“
Das neue Vonovia-Gebäude fasst 19 Einheiten
mit einer Wohnfläche von 1.140 m
2
auf insge-
samt drei Etagen. Von der Erteilung der Bau-
genehmigung bis zur Übergabe gingen gerade
einmal 22 Wochen ins Land. Eine schnelle Bau-
zeit, die durch konventionelle Bauweisen nicht
zu toppen ist.
Im Stahlmodulbau wird der Entwurf nach der
Planung durch den Architekten vom Modulbau-
Anbieter in einzelne Module „zerlegt“ und der
Bauweise insgesamt angepasst. Systemgutach-
ten, Typenstatiken und bewährte Standard-Details
vereinfachen denweiteren Planungs- und Geneh-
migungsprozess. Im Gegensatz zu konventionel-
len Bauweisenmüssen bereits in dieser Phase alle
Entscheidungen bezüglich der Positionierung von
Versorgungseinheiten, Elektro- und Sanitärins-
tallationen getroffen werden, da eine spätere
Änderung der Planung einen Mehraufwand in der
Produktion bedeuten würde. Doch die anschlie-
ßende industrielle Fertigung der Module verkürzt
die Bauzeit um bis zu 70%. Während auf dem
Bauplatz die Fundamente erstellt werden, wird
imHerstellerwerk schon produziert und während
noch die letzten Module „vom Band gehen“, wird
bereits vor Ort montiert.
Die Montage dauert i. d. R. nur wenige Tage, die
Bauzeit vor Ort insgesamt nur wenige Wochen.
Denn auch nahezu der komplette Ausbau erfolgt
imWerk. Wenn möglich, erhalten Wand-, Boden-
und Deckenflächen bereits werksseitig ihr Finish
und im Sanitärbereich geht es so weit, dass Bäder
komplett gefliest und mit allen Sanitärobjekten
ausgestattet das Werk verlassen.
Helle Treppenhäuser erschließen die Wohnetagen im 3-geschossigen Wohngebäude
Im Modulbau werden die Bäder bereits ab Werk
gefliest und mit Sanitärobjekten ausgestattet
Die Raummodule werden zu barrierefreien bzw. rollstuhlgerechten, lichtdurchfluteten
2- bis 4-Raumwohnungen zusammengesetzt und hochwertig ausgestattet
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