DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 11/2015 - page 47

hohen Kosten erreicht werden kann. Weiterhin
bedarf es angesichts einer zunehmenden Alters-
armut vor allemkleiner, preisgünstiger Senioren-
wohnungen, die derzeit nicht verfügbar sind.
Andererseits spricht viel dafür, dass es nur einen
geringen Bedarf gibt. Es besteht ein hohes Behar-
rungsvermögen der Seniorenhaushalte in ihren
Wohnungen. So sind in vielen Fällen nur wenige
bauliche Veränderungen vorzunehmen, um eine
Wohnung seniorengerecht zumachen (z. B. Halte-
griffe oder ebenerdige Duschen). Außerdem wird
der Anteil der älterenMenschen an der Bevölkerung
zwar weiter wachsen, allerdings sind die Älteren
heute wesentlich gesünder und mobiler als noch
vor einigen Jahrzehnten.
Fazit
Der Markt für altengerechte Wohnungen weist,
auch im Vergleich zu anderen Immobilienmärk-
ten, eine sehr geringe Markttransparenz auf. Es
bestehen hohe Unsicherheiten über die aktuelle
Situation und den zukünftigen Bedarf. Da viele ei-
nen hohen Bedarf schätzende Prognosen auf eher
strittigen Annahmen basieren, kann angenommen
werden, dass es gegenwärtig keinen derart hohen
Bedarf an altengerechten Wohnungen gibt.
Langfristig sind mehr altengerechte Wohnungen
notwendig, jedoch auch hier weit weniger als häu-
fig prognostiziert. Forderungen nach staatlicher
Subventionierung in diesem Bereich sind ange-
sichts des relativ geringen Bedarfs und der schon
stattfindenden Neubauaktivitäten der Wohnungs-
unternehmen eher mit Skepsis zu beurteilen.
Viele Wohnungsunternehmen
rüsten bereits im Rahmen von
Modernisierungsmaßnahmen
einen Teil ihrer Wohnungen
altengerecht um – z. B. in den
Bädern
Quelle: Deutschen Annington
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