DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 8/2015 - page 59

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darin, Kindern und Jugendlichen ein umfassendes
Bild von den vielen beruflichenMöglichkeiten am
Standort Bitterfeld-Wolfen zu geben. Anderer-
seits geht es auch darum, die Menschen an ihrem
Wohnort stärker in die Gestaltung der Zukunft der
Stadt einzubinden und die Identifikationmit ihrer
Region als Lebens- und Arbeitsraumnachhaltig zu
festigen. Das innovative, interdisziplinäre Konzept
„Anhalts Zukunft - Mitteldeutsche Lern- und Er-
lebniswelt“ ist genau für die beiden Aufgabenstel-
lungen konzipiert worden.
Drei Bausteine ergeben eine gute Sache
Schulen, Hochschule, Bildungseinrichtungen
sowie Gründer- und Technologiezentren, Wirt-
schaftsunternehmen, städtische Gesellschaften
und auch die Stadt selbst haben sich mit der WBG
zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um
das Pilotprojekt „Anhalts Zukunft - Mitteldeut-
sche Lern- und Erlebniswelt“ 2014 gemeinsam
aus der Taufe zu heben. Dort, wo früher einmal die
größte Filmfabrik Europas residierte, findet seit
diesem Jahr die „Zukunft Anhalts“ statt - genau-
er genommen in dem frisch sanierten Westflügel
des neoklassizistischen Gebäudes, das dieWBG im
März 2008 erworben hat.
Drei Teilbereiche, die unterschiedlicher nicht sein
können, füllen die Räumlichkeiten samt Außen-
bereich nunmehr mit neuem Leben. So gibt es
zum einen die namensgleiche „Lern- und Erleb-
niswelt“, die für Hochschulen und Unternehmen
Flächen bereithält, auf denen sie sich nicht nur
präsentieren dürfen, sondern vor allemKinder und
Jugendliche ganz konkret zu interaktiven Experi-
menten einladen und u. a. an die vielen Facetten
der Wohnzukunft heranführen. So kann man im
Außenbereich beispielsweise selbst ausprobieren,
wie regenerative Energieerzeugung und -spei-
cherung funktioniert. In dem Energiepark gibt es
Windmühlen, Strommaste und dergleichenmehr.
Alles zumAnfassen und Ausprobieren, denn Spaß
und Spiel stehen in der „Lern- und Erlebniswelt“
im Fokus. Hier knallt, knistert und kracht es, bis
es plötzlich „klick macht“ im Kopf und die Kinder
und Jugentlichen begreifen, dass die reale Welt
der Physik, Mathematik und Chemie abseits des
Schulbuchs eigentlich eine ganz spannende ist.
„Lernen durch Tun“ beschreibt das Motto der
Kids Company, dem zweiten Bereich der Mit-
teldeutschen Lern- und Erlebniswelt. Dort
können sich Kinder in ihrer eigenen richtigen
Mini-Firma bzw. Fabrik selbst erfahren und ihre
Talente entdecken, die sie für sich zuvor beim
Berufsmonopoly herausgefunden haben. Ob dem
auch so ist, können sie dann unter realen Wirt-
schaftsbedingungen ausprobieren. Für jeden
ist etwas dabei: Ob als Chef, Entwickler in den
Garagenwerkstätten oder Produzent - es braucht
viele engagierte Köpfe, um unternehmerisch et-
was voranzubringen. Ganz nebenbei machen sie
sich spielerisch mit verschiedenen Berufsfeldern
vertraut, können mit Firmen direkt ins Gespräch
kommen und die beruflichen Perspektiven der
Stadt kennenlernen. Auch im Entdecker-Café
machen die Kids alles selbst, vom Schnibbeln
übers Kochen bis zum Servieren. Und weil im 21.
Jahrhundert ohne digitale Medien nichts mehr
vorstellbar ist, gibt es eine passende App dazu,
in der einen das Maskottchen Lea mit den vielen
Möglichkeiten der „Lern- und Erlebniswelt“ ver-
traut macht.
Der dritte Baustein der Mitteldeutschen Lern- und
Erlebniswelt trägt die Überschrift „Leben 2050“.
Es ist die Schnittstelle zwischenWohnungsunter-
nehmen, branchennahe Unternehmen, Start-ups
und den Besuchern, die dazu eingeladen sind, sich
mit ihren Ideen und Vorstellungen in die Lebens-
und Wohnwelt der Zukunft einzubringen.
Die begleitende Dauerausstellung „Wie sieht un-
ser Leben im Jahr 2050 aus?“ fungiert dabei als
Anlaufstelle und Ort der Inspiration. Dort wer-
den unterschiedliche Visionen vom Wohnen in
der Zukunft transportiert. Durch den Austausch
mit den Besuchern und den Input, den man durch
zukunftsweisende Technologien erhält, entsteht
ein Informationspool, der Wohnungs- und Wirt-
schaftsunternehmen, Mietern und privaten Ver-
mietern gleichermaßen zugutekommt und über
die Stadtgrenzen hinaus die Botschaft verkündet:
„Die Zukunft des Wohnens hat in Bitterfeld-Wolfen
heute schon begonnen.“
Emily Hoffmeier, Abteilungsleiterin Technik, und Jürgen Voigt, Geschäftsführer der Wohnungs-
und Baugesellschaft Wolfen mbH, zwischen Axel Gedaschko und Prof. Hansjörg Bach
Leben 2050 - Kooperation mit Hochschulen: Diese Ausstellung dreht sich um zukunfts-
weisendes Wohnen und vermittelt neue Entwicklungen und Erkenntnisse
Quelle: Aareon
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