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4|2015
Mieter mit Migrationshintergrund
Wohnkonzepte – so heterogen wie das Leben
In 15 Jahren wird es, verglichen mit 2010, voraussichtlich rund 6,3 Mio. erwerbsfähige Menschen weniger
geben, bis zu 5 Mio. Arbeitskräfte werden fehlen. Junge und gut ausgebildete Zuwanderer werden künf-
tig gebraucht. Wie diese gewonnen werden können, ist Gegenstand politischer Debatten. Jedoch: Welche
Wohnvorstellungen haben welche Migranten? Welchen Beitrag kann die Wohnungswirtschaft leisten?
Seit 2011 wächst die Bevölkerung in Deutschland
wieder. Und das ist gut so: Denn im Jahr 2030
wird es, verglichen mit 2010, voraussichtlich
rund 6,3 Mio. erwerbsfähige Menschen weniger
geben. Dann fehlen – je nach wirtschaftlicher
Entwicklung – bis zu 5 Mio. Arbeitskräfte, wenn
nicht strukturell gegengesteuert wird. Das be-
deutet im Umkehrschluss: Junge und gut ausge-
bildete Zuwanderer werden künftig gebraucht,
um die Wirtschaftskraft des Landes zu erhalten.
Aber auch, wenn es gelingt, die Zuwanderung
insbesondere qualifizierter Arbeitskräfte aus
dem Ausland zu verstärken und diese langfris-
tig zu binden, werden grundlegende Probleme
bestehen bleiben: Denn besonders in struktur-
schwachen Gebieten wird es zunehmend schwie-
rig, qualifiziertes Personal zu finden, wodurch
sich die Situation für die dortigen Unternehmen
weiter verschlechtert. Die offensive Anwerbung
qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte be-
kommt vor diesem Hintergrund einen zentralen
Stellenwert.
Einen wichtigen Beitrag hierzu kann die Woh-
nungswirtschaft leisten, indem sie eine Willkom-
menskultur etabliert, die die Wohnwünsche der
Migranten berücksichtigt.
Katrin Trunec
Analyse & Konzepte
Hamburg
Diversity: Chance und Herausforderung
Quelle: karelnoppe / Fotolia.com
MARKT UND MANAGEMENT