Bereits seit den 1990er Jahren liegt in Bielefeld
die Bewirtschaftung der Unterkünfte für einhei-
mische Wohnungslose, Aussiedler und Flüchtlin-
ge in den Händen der BGW, einem mehrheitlich
kommunalen Unternehmen der Immobilienwirt-
schaft mit einem eigenen Wohnungsbestand von
rund 11.500 Wohneinheiten.
Nachdem im Verlauf der vergangenen Jahre
etliche dieser Unterkünfte geschlossen werden
konnten, waren für den Flüchtlingsbereich zu-
letzt insgesamt 172 Plätze in zwei Heimen ver-
fügbar.
Aufwertung und Erweiterung
Da jedoch beide Gebäude einen hohen Moderni-
sierungsbedarf aufwiesen, kamen im Jahr 2011
erste Überlegungen auf, diese beidenUnterkünfte
aufzugeben und an einemanderen Standort durch
eine neue Einrichtung zu ersetzen. Somit stand
zunächst nicht die Aufstockung der Plätze imVor-
dergrund, sondern das Bestreben, einen Unter-
bringungsstandard zu schaffen, der nicht der Not
geschuldet ist. Bereits in den Vorjahren hatte die
BGW ihre Unterkünfte fürWohnungslose deutlich
aufgewertet und wollte diese Qualität jetzt auch
für Flüchtlinge erreichen. Alsmöglicher Standort
kam eine ehemalige Wäschefabrik an der Eisen-
bahnstraße in Bielefeld-Brackwede in Betracht.
Der aus drei Gebäudeteilen bestehende Komplex
mit einer Gesamtnutzfläche von rund 2.110 m
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war 1983 im Auftrag der Stadt von der BGW, die
das Haus einige Jahre später erwarb, zu 30
Regina Doblies
Journalistin
Bielefeld
Zur Versorgung der Menschen wurden ein Möbellager und eine Kleiderkammer eingerichtet
Gemeinschaftsräume sind wichtig – sowohl im Wohnheim als auch in benachbarten
Gebäuden bestehen Räumlichkeiten für den Austausch, wie auch für Sprach- oder
hauswirtschaftliche Kurse