DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2015 - page 53

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7|2015
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Markt undManagement
14. VdW-Forum Wohnungswirtschaft
Baukosten und Flüchtlingsunterbringung standen im Mittelpunkt
Als sich 350 Teilnehmer aus Wohnungsunternehmen, Genossenschaf-
ten, Wirtschaft und Politik zum 14. VdW-Forum Wohnungswirtschaft in
Düsseldorf trafen, war zuvor in Berlin die Untersuchung „Kostentreiber im
Wohnungsbau“ der Initiative „Impulse für den Wohnungsbau“ vorgestellt
worden. „Die in Berlin vorgestellten Untersuchungsergebnisse haben auch
mich nachdenklich gemacht“, sagte der nordrhein-westfälische Bauminister
Michael Groschek, der auf der Veranstaltung ein Grußwort hielt. Die Studie
hatte ergeben, dass zwischen 2000 und 2014 die Baupreisentwicklung im
Wohnungsbau mit einem Anstieg von ca. 27% ungefähr auf dem Niveau
der Entwicklung der Lebenshaltungskosten geblieben war, während die
gesamten Gestehungskosten im gleichen Zeitraum um annähernd 40%
angestiegen waren. Die Kosten je Wohnungseinheit hätten sich seit 2000 um
39,4% erhöht. Maßgeblich dazu beigetragen haben immer mehr Ordnungs-
recht, im Lauf der Jahre immer weiter verschärfte EnEVs sowie steigende
Baulandpreise und teure kommunale Auflagen. Groschek versprach, dass
weitere Kostentreiber bei der kommenden Novelle der Landesbauordnung
in Nordrhein-Westfalen unbedingt vermieden würden. „Wir wollen Maß und
Mittel finden, um die Baukosten im Zaum zu halten“, so der Bauminister.
Auch abseits der Baukosten bot das Forum viel Stoff zur Diskussion: Ins-
besondere die steigenden Flüchtlingszahlen beschäftigen die Mitglieds-
unternehmen und führen zu Mehrbelastungen, die in so gut wie jeder
Kommune gespürt werden. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter
äußerte sich stolz über das Ausmaß, in dem die Wohnungswirtschaft
bereits soziale Verantwortung übernimmt. Es sei jedoch schwierig, von
Wohnungsunternehmen die Anstellung von Integrationshelfern oder
zusätzlichen Sozialarbeitern zu verlangen, denn dies bringe erhebliche
Belastungen mit und gehöre auch nicht zum Fachgebiet der Mitglieds-
unternehmen, sagte Rychter. Ein entsprechendes Engagement der
Kommunen und des Landes sei daher unerlässlich. Das Bauministerium
in Nordrhein-Westfalen hat bereits mit der Ausarbeitung eines neuen
Förderangebots im Rahmen der Sozialen Wohnraumförderung begonnen,
wie Michael Groschek und seine Abteilungsleiterin Sigrid Koeppinghoff
ankündigten. Das neue Förderangebot soll noch vor der Sommerpause
verabschiedet werden. Es richtet sich insbesondere an Bauherren, die
Wohnraum für Asylsuchende als öffentlich geförderte Wohnungen mit
einigen Sonderkonditionen einrichten wollen.
Wie bereits in den Vorjahren boten VdW und EBZ gemeinsam mehrere
Workshops an. Im Workshop „Willkommenskultur und Willkommens-
struktur“ wurde noch einmal ausführlich über die Unterbringung von
Asylsuchenden diskutiert. In einem Workshop zum Thema „Compliance“
zeigte VdW-Rechtsreferentin Linda Mazzone, wie Wohnungsunternehmen
sicherstellen können, dass gesetzliche Regelungen auf Unternehmens-
ebene eingehalten werden. Welche effizienten Wege es für Wohnungs-
unternehmen gibt, um gutes Personal zu gewinnen, zu halten und zu
fördern, wurde in einem Praxischeck für Personalentwicklungskonzepte
in der Wohnungswirtschaft behandelt. Weitere Workshops befassten sich
mit den Schwerpunkten Digitalisierung sowie wirtschaftliches Bauen und
Sanieren.
VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter (l.) und NRW-Bauminister Michael Groschek
Plenum beim 14. VdW-Forum
Quelle: Andreas Winkler
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