Contoller Magazin 3/2018 - page 46

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trolling der IT anders organisiert und
Lidl In-
sights
als virtuelle Einheit gegründet. Hier ar-
beiten Kollegen aus dem Controlling und der
IT, insbesondere aus den Bereichen Business
Intelligence und Advanced Analytics, eng zu-
sammen. Diese Einheit operiert mit agilen
Methoden in definierten Teams mit einheit-
lichen Zielen und Vorgehensweisen. Dabei
übernehmen Controlling-Mitarbeiter auch
bestimmte Rollen im Produktlebenszyklus,
z. B. die des Product Owners. Ziel ist es, si-
cherzustellen, zu jedem Zeitpunkt der Ent-
wicklung nach allen Regeln agiler Projekt-
durchführung eng abgestimmt zu sein. Damit
sich auch der gemeinsame Spirit entwickeln
kann, arbeiten die Kollegen auch in gemein-
samen Räumen. Sie haben ihr eigenes Lidl
Insights Projekthaus (vgl. Abbildung 1).
Seufert:
Das heißt, Sie haben als Controlling
das Thema Agilität auch in die Organisation
getragen und das Controlling ist bei Ihnen mit-
tendrin in den neuen, innovativen analytischen
Themen. Wie haben Sie denn die Zusammen-
arbeit konkret organisiert?
Schalbe:
Wir haben gemeinsam mit unseren
IT-Kollegen ein Zusammenarbeitsmodell ent-
wickelt, das auch wieder vom Kunden her ge-
dacht ist (
Anm: Die Fachbereiche als Kunden
des Controllings
). Analytische Anforderungen
lassen sich klassifizieren. Wir unterscheiden
fallweise, regelmäßige und industrialisierte
Anforderungen bis hin zum Datenprodukt. Un-
sere gemeinsame Vorstellung ist es, dass sich
in dieser Anforderungsklassifizierung der
klassische Controller und der Data Scientist
miteinander vernetzen. Ziel ist es, dass am
Ende die fallweisen und die regelmäßigen
analytischen Anforderungen teilweise bis hin
zur Industrialisierung durch das Controlling
umgesetzt werden können. Die Entwicklung
von neuen Datenprodukten sehen wir dage-
gen eher bei spezialisierten Data Scientisten
in der IT (vgl. Abbildung 2).
Seufert:
Sie haben also ganz klar eine Pro-
duktsicht auf die Dienstleistungen, die das
Controlling für die Fachbereiche erbringt?
Schalbe:
Genau, dies ist v. a. allem der Tatsa-
che geschuldet, dass wir sagen, wir müssen
gegenüber dem Fachbereich sehr flexibel sein,
wir wollen schnell sein. Daher muss einfach si-
chergestellt sein, gerade auch z. B. im Bereich
der fallweisen analytischen Anforderungen,
dass das Controlling befähigt ist, diese zu be-
arbeiten. Befähigung bedeutet zunächst ein-
mal, dass das Controlling in der Lage ist, auf
die benötigten Daten zuzugreifen. Und darüber
hinaus natürlich, dass die entsprechenden ana-
lytischen Kompetenzen vorhanden sind, um die
Daten zu analysieren.
Seufert:
Methodenkompetenz – spannen-
des Thema, das m. E. viele Unternehmen be-
wegt. Insbesondere die Entwicklung der Me-
Autoren
Pierre Schalbe
ist als Mitglied der Geschäftsleitung Verwaltung verantwortlich
für das Controlling von Lidl. Zuvor war er in unterschiedlichen
Positionen sowohl national als auch international tätig. Er ist
Mitglied im Internationalen Controller Verein (ICV).
E-Mail:
Prof. Dr. Andreas Seufert
lehrt Betriebswirtschaftslehre und Informationsmanagement an der
HS Ludwigshafen. Er ist Direktor des Instituts für Business Intelli-
gence an der Steinbeis Hochschule Berlin, Direktor des Business
Innovation Labs der HS Ludwigshafen und Leiter des Fachkreises
„BI/BigDataControlling“ im Internationalen Controller Verein (ICV).
E-Mail:
Abb. 1: Ziele Lidl Insights
Data-Driven Company
1...,36,37,38,39,40,41,42,43,44,45 47,48,49,50,51,52,53,54,55,56,...116
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