CONTROLLER Magazin 1/2017 - page 86

84
Weil sich das Unternehmensumfeld ständig än-
dert, sind bestehende KPIs fortlaufend auf ihre
Validität zu prüfen.
Justieren Sie die Kennzah-
len entsprechend den über die Zeit variie-
renden Anforderungen.
Geschieht das nicht,
könnten diese mit der Zeit ihre Aussagekraft
verlieren und es käme zu Entscheidungen auf
der Grundlage falscher Annahmen. Nach der
Einführung gilt es, Erfahrung zu sammeln. Prü-
fen Sie regelmäßig, ob die Kennzahlen unter Ih-
ren Mitarbeitern die notwendige Akzeptanz er-
reicht haben und genutzt werden oder ob es Ide-
en zur Anpassung an neue Gegebenheiten gibt.
Fazit
Mit Hilfe einer umsichtig eingeführten und eta-
blierten E-BSC und auf der Grundlage sorgfältig
ausgewählter Kennzahlen erhalten Sie jederzeit
einen verlässlichen Überblick über den Erfolg
Ihrer Einkaufsabteilung. Die E-BSC hilft Ihnen
und Ihren Einkäufern dabei, klare Einkaufsziele
zu definieren und diese auf der Mitarbeiterebe-
ne fundiert zu vermitteln. Die Einkäufer können
so auf dem globalen Markt mit Fokus und Pro-
fessionalität agieren. Wenn Sie bei der Einfüh-
rung der E-BSC in Ihrem Unternehmen unsere
Tipps berücksichtigen, führt dies mit Sicherheit
zum Erfolg Ihrer Einkaufsabteilung. Schon bald
wird sich das auch in Ihren persönlichen KPIs
widerspiegeln.
passt ist.
Dabei beziehen Sie von Anfang an
Ihre Mitarbeiter ein. So erreichen Sie nachhal-
tiges Verstehen und hohe Akzeptanz der Kenn-
zahlen bei denen, die täglich für oder mit den
Zahlen arbeiten und deren Leistung Sie mes-
sen wollen.
Die Verwendung eines IT-Tools entlastet Ihre
Kapazitäten und verschafft den Mitarbeitern
Zeit für andere Aktivitäten. Im Idealfall nutzen
Sie bereits ein IT-Tool. Sollte dies nicht der Fall
sein, so sollten Sie Ihre IT-Abteilung in das
Projekt einbeziehen und prüfen, ob Ihr beste-
hendes ERP die erforderliche Kennzahlener-
hebung unterstützt. Ziel sollte es sein, mög-
lichst ein einziges IT-Tool zu verwenden, da
die Nutzung verschiedener Tools den Arbeits-
aufwand und oft auch die Fehleranfälligkeit
Ihres Systems erhöht.
Damit die E-BSC sich langfristig auf den Ein-
kaufserfolg auswirken kann, müssen im Vorfeld
Schritte beschlossen werden, die obligatorisch
bei (Nicht-) Erreichen der Zielvorgaben einge-
leitet werden. So kann der Grad der Zielerrei-
chung, gemessen anhand der Kennzahlen, bei-
spielsweise als Grundlage für die Entscheidung
über die Höhe eines variablen Vergütungspa-
kets dienen. Dabei müssen Transparenz und
Fairness gewährleistet sein. Es sollte Wert dar-
auf gelegt werden, einzelne Mitarbeiter an
denselben Kennzahlen zu messen.
die keinesfalls vernachlässigt werden darf.
Auch
das ausgefeilteste Kennzahlensystem kann
ein Datenchaos nicht in verwendbare Para-
meter verwandeln. Sorgen Sie daher unbe-
dingt für eine solide Datenbasis.
Nachdem die E-BSC in Ihrem Unternehmen
eingeführt ist, sollten Sie die priorisierten Ziele
in Zusammenarbeit mit Ihrem Vorgesetzten
(Einkaufsleiter oder CFO) operationalisieren
und passend auf die einzelnen Mitarbeiter
übertragen. Zeitnah sollten die Kennzahlen
dann auch verwendet werden. Diese Konse-
quenz ist essenziell, um die E-BSC und das
Verständnis ihrer Inhalte nachhaltig auf jeder
Ebene des Unternehmens zu implementieren.
Grundlegend für den Erfolg der E-BSC ist
darüber hinaus, dass sich jeder Mitarbeiter
bewusst ist, was sein individueller Beitrag
zum Erreichen der Einkaufs- und damit der
Unternehmensziele ist.
Auf diese Weise stel-
len Sie indirekt sicher, dass alle relevanten
Sichtweisen einbezogen werden und somit die
Machbarkeit des Projektes gewährleistet ist.
Wichtig ist, dass dieses Projekt von vornherein
von den Mitarbeitern mitgetragen wird. Stellen
Sie Ihr Team nicht am Ende des Entwicklungs-
prozesses vor vollendete Tatsachen, sondern
entwickeln Sie gemeinsam mit den rele-
vanten Stakeholdern ein System, das per-
fekt an das jeweilige Arbeitsumfeld ange-
Abb. 5: Beispiele zur Definition der KPIs pro Perspektive
Einkaufs-Balanced-Scorecard
1...,76,77,78,79,80,81,82,83,84,85 87,88,89,90,91,92,93,94,95,96,...116
Powered by FlippingBook