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·
Wie häufig sollten Risikoidentifikation,
-analyse und -bewertung erfolgen, um ei-
nen möglichst hohen Informationsnutzen
bei akzeptablen Kosten zu erreichen?
·
Welche Instrumente können dafür eingesetzt
werden?
·
Welche Entscheider können die Risiken un-
mittelbar und im Sinne des Gesamtunterneh-
mens steuern, d. h. in ihren planenden und
realisierenden Aktivitäten berücksichtigen?
·
Welche Stakeholder müssen regelmäßig
über die Risikosituation informiert und in ggf.
erforderliche Entscheidungen eingebunden
werden?
·
In welchem Turnus muss die Information er-
folgen?
Die konkrete Beantwortung dieser Leitfragen
für die wesentlichen Risikoarten des Risikopro-
fils eines Anlagenbauers zeigt auf, welche Ab-
schäftsimmanente Risiken zu identifizieren, zu
bewerten und systematisch zu steuern, die in
der Abbildung 1 dargestellt sind.
ISO-Prinzipien für die Gestaltung
des Risikomanagements
ISO 31000 definiert zunächst Prinzipien, denen
ein effektives Risikomanagement auf allen Ebe-
nen der Organisation genügen muss (vgl. Abbil-
dung 2).
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Aus diesen Prinzipien lassen sich folgende zen-
trale
Leitfragen für die Gestaltung des Risi-
komanagement-Systems
ableiten:
·
Welche Unternehmensbereiche können die
geschäftsimmanenten Risiken sinnvoll iden-
tifizieren, analysieren und möglichst objektiv
und aktuell bewerten?
Anlagenbau sechs Grobphasen für das Pro-
jektmanagement herauskristallisiert. Diese
sind die Akquisitionsphase (Vor-Projektpha-
se), Angebotsphase, Verhandlungsphase,
Planungs-, Liefer- und Errichtungsphase, In-
betriebnahmephase und Betriebsphase.
5. Darüber hinaus stellen die
hohen Auftrags-
werte
im Anlagenbau, deren Ausführung je
nach Branchenspezialisierung von modula-
ren, flexiblen Mehrproduktanlagen bis hin zu
World-Scale-Anlagen reichen, ein weiteres
Spezifikum dar.
6. Hierdurch bedingt ergeben sich für die Ma-
schinenbauer nicht selten hohe
Auftrags-
(vor-)finanzierungs-Verpflichtungen
, die
die liquiden Mittel der mittelständisch ge-
prägten Unternehmen stark belasten können.
Maschinen- und Anlagenbauer sind damit vor
die Herausforderung gestellt, besondere ge-
Abb. 3: Organisation des Risikomanagements für typische Risikoarten anhand des Risikoprofils
Ganzheitliches Risikomanagement nach ISO 31000