Wirkung von Kennzahlen auf
die Richtigkeit einer Lösung – Studie
Nachdem nun festgestellt wurde, dass Komple-
xität die Kreativität fördert und Kennzahlen die
Komplexität verringern, gilt es nun den Zusam-
menhang zwischen Kennzahlen und der Rich-
tigkeit von Entscheidungen zu überprüfen.
Denn was nutzen einem Unternehmen kreative
Entscheidungen, wenn diese falsch sind. Um
die Wirkung von Kennzahlen auf das Lösungs-
verhalten einer Entscheidung zu überprüfen,
wurde den teilnehmenden Führungskräften
eine controllingnahe Fallstudie zur Bearbeitung
gegeben, die von den Teilnehmern eine kreati-
ve Entscheidungsfindung verlangte. Dabei
standen einer Gruppe Kennzahlen zur Verfü-
gung (
Teilnehmergruppe II – mit Kennzah-
len
) und einer Gruppe nicht (
Teilnehmergrup-
pe I – ohne Kennzahlen
). Es zeigt sich, dass in
der Fallstudie die Lösungen aller Teilnehmer im
Mittel unter der tatsächlich richtigen Lösung
lagen. Teilnehmergruppe I (ohne Kennzahlen)
erreichte demnach einen Anteil von 59% am
richtigen Ergebnis und die Teilnehmergruppe II
(mit Kennzahlen) einen Anteil von 68%.
°
Die Verwendung von Kennzahlen führt zu ei-
ner Verbesserung der Lösungsgenauigkeit.
Wirkung von Kennzahlen auf
das Entscheidungsvertrauen – Studie
In Zusammenhang zu den erläuterten Auswer-
tungen wurde anschließend, mit Hilfe einer Befra-
gung, das subjektive Entscheidungsvertrauen er-
mittelt. Das subjektive Entscheidungsvertrauen
beschreibt das „Gefühl“ der Teilnehmer, wie nah
sie der richtigen Lösung waren. Bezogen auf die
erste Aufgabe sahen die Teilnehmer der Gruppe II
(mit Kennzahlen) im Durchschnitt ihre Lösungen
näher an dem tatsächlichen Betriebsergebnis als
die Teilnehmer der Gruppe I (ohne Kennzahlen).
Bei weiteren Aufgaben wurde ein ähnliches Er-
gebnis festgestellt. Wieder sind es die Teilnehmer
mit Kennzahlen, welche sich der Lösung näher
wähnen. Zur Erinnerung: Dies entspricht nicht
den festgestellten Ergebnissen der Auswertung,
sondern dem Gefühl, richtig zu liegen.
°
Die Verwendung von Kennzahlen führt zu
einem höheren Entscheidungsvertrauen.
einer herausfordernden Aufgabenstellung
konfrontiert werden.
·
Handlungsfreiheit:
Die beschriebene Krea-
tivität muss im Unternehmen in einem orga-
nisationalen Umfeld betrachtet werden.
Demnach sind auch die Autonomie und
Handlungsfreiheit von entscheidendem Ein-
fluss auf kreative Leistungen. Die Einschrän-
kung des Entscheidungsspielraumes wirkt
sich negativ auf die Kreativität aus. Dabei
führt die Beschränkung dazu, dass Interes-
sen und Vorlieben nicht gefördert werden.
Eine positive Beeinflussung der Handlungs-
freiheit äußert sich darin, dass neue, unge-
wöhnliche Lösungsansätze entwickelt wer-
den können.
·
Motivation:
Der Entschluss, neue, wir-
kungsfähige Lösungsansätze zu erarbeiten,
geht vom Entscheidungsträger aus. Eine
weiterführende Unterscheidung in extrinsi-
sche sowie intrinsische Motivation ist emp-
fehlenswert, verlangen beide doch unter-
schiedliche Verfahren zu deren Förderung.
Dabei sollte ein ausgleichendes Umfeld bei-
der Motivationsarten geschaffen werden.
Deshalb sind extrinsische Anreize dort einzu-
setzen, wo eine intrinsische Motivation auf-
grund kognitiver und komplexer Bedingun-
gen nur gering stattfinden kann.
·
Fachwissen des Entscheidungsträgers:
Während der Informationssuche und Infor-
mationsaufnahmephase erfolgt ein Abruf
des individuellen Fachwissens. Da die Neu-
kombination bekannter Strukturen ebenfalls
eine kreative Leistung auszeichnet, ist hierzu
ein grundlegendes Verständnis der kombi-
nierten Wissensbereiche notwendig. Daraus
abgeleitet umfasst das Fachwissen einer-
seits Kenntnisse über das Gebiet der Ent-
scheidungssituation und andererseits Kennt-
nisse über die Erstellung neuer und sinnhaf-
ter Ergebnisse.
Gerade der Kreativitätsfaktor Komplexität
ist für diese Untersuchung von entschei-
dender Bedeutung, da, wie beschrieben,
Kennzahlen die Komplexität reduzieren
und somit indirekt die Kreativität hem-
men.
Auch die Teilnehmer der Studie sehen
Komplexität als einen förderlichen Faktor für
Kreativität (Median 4,0 auf einer fünfstufigen
Likert-Skale von 1 – stimme gar nicht zu – bis
5 – stimme voll zu).
CM Januar / Februar 2017
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LEISTUNGS-
RECHNUNG
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