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Seufert:
Herr Schnell, herzlichen Dank für das
Gespräch.
Schnell:
Ich danke Ihnen.
Kurzporträt: ICV Fachkreis BI/Big Data
und Controlling
Der
Fachkreis BI/Big Data und Control-
ling
ist als Netzwerk organisiert. Die Part-
ner setzen sich aus Anwendern und Anbie-
tern renommierter Unternehmen sowie
Wissenschaftlern zusammen. Strategischer
Partner des Fachkreises ist das Institut für
Business Intelligence (IBI) der Steinbeis
Hochschule Berlin. Mit seiner Arbeit möch-
te der Fachkreis regelmäßig über Trends
und neue Entwicklungen informieren sowie
Anstöße und Ideen für eine innovative Wei-
terentwicklung des Controllings geben. Der
Wissenstransfer erfolgt mit Partnern im
Rahmen von Aus- und Weiterbildungsange-
boten. Darüber hinaus wurde in Kooperati-
on mit der Hochschule Ludwigshafen das
Business Innovation Lab („Digitale Probier-
stube“) eingerichtet.
arbeitskreise/bi-big-data-und-control-
ling.html
ternehmen, die damit beginnen, von einem
eher traditionellen Controlling-Ansatz auf eine
neue Controlling-Philosophie umzuschwenken.
Tauschen Sie sich auch mit anderen Unterneh-
men aus, um sich entsprechend weiterzuent-
wickeln? Sie sind ja vor kurzem dem ICV als
Firmenmitglied beigetreten. Hat das damit zu
tun, dass Sie sich auch mit anderen Unterneh-
men austauschen wollen, oder war das eine
zufällige Aktivität?
Schnell:
Nein, nicht zufällig, das hat schon da-
mit zu tun. Wir sprachen ja auch über die The-
men Kompetenz und Kompetenzentwicklung im
Rahmen der Digitalisierung und wir haben uns
damit beschäftigt, wie wir diese Kompetenzent-
wicklung betreiben. Ich erwähnte Trainings-
maßnahmen, das Arbeiten an konkreten Pro-
jekten, aber wir haben auch ganz explizit den
externen Austausch in unser Zielbild hineinge-
schrieben. Und damit meinen wir externen Aus-
tausch mit Hochschulen, mit der akademischen
Welt, aber auch den verstärkten Austausch mit
anderen Firmen, um sich inspirieren zu lassen
und dadurch Ideen zu generieren, die wir in die
BASF tragen können. Und genau in diesem Sin-
ne sind wir jetzt dem ICV beigetreten und wir-
ken im Fachkreis BI & Big Data mit. Wir versu-
chen, uns in der Tat auch extern zu engagieren,
um uns breit in dem gesamten Feld der Digi-
talisierung aufzustellen, und dann gute Ideen
herauszufiltern und umzusetzen.
geführt. Vor diesem Hintergrund haben wir
jetzt vier Rollen entwickelt. Die des Business
Partners, die immer noch wichtig ist und ins-
besondere in lokalen und regionalen Ge-
schäftseinheiten die dominierende Rolle ist.
Wir haben darüber hinaus eine Rolle namens
Guardian eingeführt. In dieser Rolle geht es
darum, Themen im Sinne von Governance,
Compliance und Risikomanagement zu bear-
beiten. Auch das sehen wir als wesentliche
Aufgabe des Controllings. Zusätzlich haben
wir die Rolle des Service Expert benannt. Im
Wesentlichen fokussiert sich diese Rolle auf
Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Con-
trolling Services und stellt dar, dass auch die-
se Kolleginnen und Kollegen ein integraler Be-
standteil unserer Community sind.
Und letzt-
lich haben wir eine vierte Rolle definiert,
die des Pathfinders.
Dessen Aufgabe soll es
sein, Trends im Controlling, neue Technologien
zu scouten und in die Organisation hineinzu-
tragen und damit „Controlling Transformation“
zu betreiben. Und gerade durch diese Rolle
haben wir viel Dynamik im Controlling der
BASF ausgelöst und Themen angeschoben,
die jetzt im Sinne der Digitalisierung laufen.
Seufert:
Die digitale Transformation betrifft ja
sehr viele Unternehmen. Sie haben schon eine
ausgearbeitete Controlling-Strategie, ein defi-
niertes Rollenmodell und eine konkrete Zielvor-
gabe. Ich weiß von anderen, auch großen Un-
Abb. 4: Roles of Controlling (Quelle: BASF)
CM September / Oktober 2017