CONTROLLER Magazin 3/2016 - page 64

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Die Digitalisierung verändert das Controlling:
Ein Daten-Tsunami, gerne als Big Data bezeich-
net, schwappt durch Unternehmen, und alle
Bereiche werden mehr oder weniger mitgezo-
gen. Wie stark diese Veränderung für das Con-
trolling sein wird, lässt sich noch kaum abse-
hen: Ist sie mit einem radikalen Bedeutungsver-
lust des Controllings verbunden oder kann der
Controller mit Big Data seine Vorstellung von
betriebswirtschaftlicher Partnerschaft zum
Management durch Datenorientierung besser
durchsetzen?
1
Seit mehr als drei Jahren beschäftigen sich ver-
schiedene Gruppen im ICV mit den Herausfor-
derungen. Ein lesenswertes Whitepaper ist bei-
spielsweise von der Ideenwerkstatt erschie-
nen.
2
Auch im Leitfaden „Moderne Wertorien-
tierung“ haben wir über die Möglichkeiten von
Big Data berichtet.
3
In diesem Beitrag sollen diese eher kursori-
schen Ansätze vertieft und insbesondere die
Wirkungen der Digitalisierung auf die Moderne
Wertorientierung verdeutlicht werden:
·
·
Ein zentraler Aspekt ist
der stärkere Einbe-
zug der Kundenwelt in das Controlling
.
Wie konkretisiert sich der Nutzen des Leis-
tungsangebots des Unternehmens beim
Kunden? Wir haben dazu Werkzeuge wie
Total Cost of Qwnership (TCO) oder Target
Costing vorgestellt. Will der Controller den
Kunden besser verstehen, eröffnen sich mit
Big Data vielfältige Möglichkeiten. Wie spre-
chen potenzielle Kunden in Foren über die
Produkte/Leistungen des Unternehmens?
Was schätzen sie überhaupt? Was früher
aufwändig über Marktstudien zu realisieren
war, kann heute Sozial Media erfüllen – so-
fern wir sie aktiv für uns einsetzen.
·
·
Unternehmen sitzen auf eigenen Daten-
schätzen. ERP ist nur eine bekannte Quelle,
die der Controller noch intensiver nutzen
sollte. Viel Potenzial steckt im
Working-
Capital-Management und im Produk-
tions-Controlling:
InMemory-Technik
macht es möglich, dass komplette operati-
ve Daten in kürzester Zeit in den Arbeits-
speicher geladen werden können und damit
zur Analyse und Simulation bereitstehen.
Einflussfaktoren vom Einkauf, über die in-
terne Logistik und Produktions-Steuerung
bis hin zu Zahlungsverzögerungen bei Kun-
den können so schnell analysiert und in
konkrete Handlungsempfehlungen über-
führt werden.
·
·
Durch
die Nutzung maschineller Sensor-
daten
können Controller Hinweise über po-
tenzielle Abweichungen erhalten, bevor sie
üblicherweise in den Periodenberichten des
Controllings auftreten. Solche Sensor-Daten
lassen sich z. B. für die dispositive Steuerung
und Vorschau wahrscheinlicher Handlungs-
erfordernisse verwenden. Diese Datenquelle
ist controllerisch noch weitgehend uner-
schlossen.
Bedeutung von Big Data für Controller
Chancen der Digitalisierung bei der Umsetzung moderner Wertorientierung
von Karsten Oehler, Walter Schmidt und Andreas Seufert
Bedeutung von Big Data für Controller
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