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            Erneut: Wo liegt das Problem?
          
        
        
          Nun: Wer über betriebswirtschaftliche Instru-
        
        
          mente redet, setzt häufig implizit Entscheidung
        
        
          und Steuerung gleich. Eine bessere Entschei-
        
        
          dung führt in dieser Sichtweise damit automa-
        
        
          tisch zu einer besseren Steuerung. Genau diese
        
        
          Gleichung geht aber nicht auf.
        
        
          Zwischen ent-
        
        
          scheiden und steuern liegen kommunizie-
        
        
          ren und koordinieren
        
        
          , und hier gilt die Faust-
        
        
          regel: je komplizierter die Entscheidung, desto
        
        
          schlechter kann sie kommuniziert werden, und
        
        
          je schlechter sie kommuniziert werden kann,
        
        
          desto schwerer fällt die Koordination. Ein nach
        
        
          allen Regeln der Kunst ermittelter Realoptions-
        
        
          wert ist denkbar ungeeignet, um bei der Vertei-
        
        
          lung des Investitionsbudgets verwendet zu wer-
        
        
          den, weil ihn kaum jemand der Beteiligten kennt
        
        
          und damit auch nicht nachvollziehen kann, wie
        
        
          sorgfältig und objektiv die in ihn einfließenden
        
        
          Zahlungsgrößen ermittelt und zu einem Wert
        
        
          verdichtet wurden. Ähnliches gilt für wertorien-
        
        
          tierte Steuerungsgrößen:
        
        
          Je komplizierter z. B.
        
        
          die Einbeziehung von Risiko in die Bestim-
        
        
          mung der Eigenkapitalkosten gewählt wird,
        
        
          desto weniger geeignet ist der resultieren-
        
        
          de Wert, um zu im Unternehmen akzeptier-
        
        
          ten Zinssätzen zu kommen.
        
        
          Für den einzelnen
        
        
          Geschäftsbereichsleiter ist es dann kaum nach-
        
        
          vollziehbar, ob der für ihn ausgerechnete hohe
        
        
          Zinssatz wirklich gerecht ist, wenn sein Kollege
        
        
          deutlich weniger zahlen muss.
        
        
          Die Notwendigkeit,
        
        
          unterschiedliche Ent-
        
        
          scheidungsträger mit unterschiedlichen
        
        
          betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten
        
        
          in
        
        
          unterschiedlichen Geschäftssituationen mit-
        
        
          einander abstimmen zu müssen, um zu einem
        
        
          koordinierten Handeln des Unternehmens zu
        
        
          kommen,
        
        
          schränkt die erlaubte Komplexität
        
        
          von Steuerungsgrößen ganz erheblich ein
        
        
          .
        
        
          Komplizierte Entscheidungskalküle sind für
        
        
          Steuerungsfragen zumeist ungeeignet.
        
        
          Wer als Controller seine Toolbox durch ambitio-
        
        
          nierte, nach allen Regeln modernster Entschei-
        
        
          dungskunst gestaltete neue Instrumente auf-
        
        
          werten möchte, sollte diesen Wunsch sehr kri-
        
        
          tisch überdenken.
        
        
          Ein Manager
        
        
          kauft keine
        
        
          Black box. Er
        
        
          wird nur das akzeptieren, was
        
        
          er versteht und seinen Mitarbeitern erklä-
        
        
          ren kann.
        
        
          Selbst eine Balanced Scorecard war
        
        
          am Ende zu kompliziert, um im Manageralltag
        
        
          mit all seinen zeitlichen und sachlichen Restrik-
        
        
          tionen in breitem Maße erfolgreich angewendet
        
        
          zu werden.
        
        
          Die Skepsis der Manager gegenüber kompli-
        
        
          zierten Instrumenten ist deshalb grundsätzlich
        
        
          berechtigt. Insofern sollte deren Misserfolg
        
        
          auch nicht nur als eine sich selbsterfüllende
        
        
          Prophezeiung angesehen werden – wer etwas
        
        
          von vorne herein als zu kompliziert einschätzt,
        
        
          wird exakt dies auch als Begründung dafür an-
        
        
          führen, dass die Einführung nicht geklappt hat.
        
        
          Es macht vielmehr auch hier sehr viel Sinn, auf
        
        
          den Kunden zu hören.
        
        
          Controller müssen in
        
        
          meinen Augen viel stärker den Unterschied
        
        
          zwischen Entscheidungs- und Steuerungs-
        
        
          instrumenten berücksichtigen.
        
        
          Ein „one size
        
        
          fits all“ gibt es auch hier nicht.
        
        
          
            - Spezialisierte Lehrveranstaltungen Wirtschaft und Recht
          
        
        
          
            rund um Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen
          
        
        
          
            - Expertise in deutschem und österreichischem Recht
          
        
        
          
            - Bearbeitung von Fallstudien aus der Beratungspraxis
          
        
        
          
            - Studienreise mit Vorlesungen und Gesprächen auf
          
        
        
          
            Executive-Level
          
        
        
          
            - Berufsbegleitend (Freitag Nachmittag/Samstag)
          
        
        
          
            - akadem. Grad: Master of Arts in Business (MA)
          
        
        
          
            - Dauer: 4 Semester
          
        
        
          
            - Kosten: € 363,36/Sem. (zzgl. ÖH-Beitrag)
          
        
        
          
            - Zugang: mit abgeschlossenem Erststudium
          
        
        
          MASTERSTUDIENGANG
        
        
          UNTERNEHMENSRESTRUKTURIERUNG & -SANIERUNG
        
        
        
          HIGHLIGHTS
        
        
          FAKTEN
        
        
          
            Kontakt: FH-Prof. Dr. Markus  W. Exler
          
        
        
          
            Leiter des Instituts für grenzüberschreitende
          
        
        
          
            Restrukturierung
          
        
        
          
            Mail:
          
        
        
        
          
            CM Juli / August 2015