personalmagazin 3/2017 - page 43

03/17 personalmagazin
keinen angemessenen Nutzen bietet
– und das sowohl aus der Perspekti­
ve von HR als auch seiner Kunden.
Das Portfolio-Management kann da­
bei helfen, Produkte zu bewerten,
sich von wenig nützlichen oder un­
verhältnismäßig kostspieligen Ange­
boten zu trennen, neue Bedarfe zu
identifizieren und entsprechende
Produkte zu entwickeln sowie alle
Produkte als Portfolio umfassend
zu steuern. Dabei geht es auch um
Vielfalt – jedoch um keine beliebige,
sondern eine, die sich aus einer kla­
ren Bewertung ergibt.
Produkt-Matrix: sachliche Basis
Basis der erforderlichen Bewertung
ist die Definition einer Nutzendi­
mension, die unternehmensindivi­
duell gestaltet werden muss, sich an
den Kundenbedürfnissen orientiert
und zudem personalrelevante strate­
gische Gesichtspunkte berücksich­
tigen kann. Die Produkte – also im
HR-Umfeld etwa Unfallversicherun­
gen, Kantine, Dienstwagen oder fle­
xible Arbeitszeiten – können hierfür
in eine aus Marketing und Vertrieb
bewährte Produkt-Matrix eingestellt
und entsprechend ihres Nutzens
diskutiert werden (siehe Abbildung
„Beispiel: Produkt-Matrix“).
Zeigt sich darin beispielsweise,
dass ein Produkt weder kunden­
orientiert ist – also den Mitarbeitern
keinen Nutzen bringt – noch einen
strategischen Beitrag leistet, wäre
dies ein potenzieller Streichkandi­
dat. Dies ist jedoch nicht als zwin­
gender Automatismus zu verstehen,
der Produktentscheidungen vorweg­
nimmt, sondern als sachliche Basis
für eine weiterführende Diskussion.
Neben der Nutzenperspektive sind
auch die Kosten für die jeweilige Leis­
tung zu berücksichtigen. Nutzt das
Produkt den Kunden – also den Mit­
arbeitern – und ist gleichzeitig teuer,
ergibt sich daraus die Möglichkeit,
den Prozess der Leistungserbringung
zu standardisieren oder zu optimie­
ren, ohne dabei das Angebot an sich
infrage stellen zu müssen. Der Nut­
zen eines Produkts für die Mitarbei­
ter lässt sich beispielsweise an den
Nutzungsquoten der einzelnen Leis­
tungen ablesen – oder auch mit der
Kundenzufriedenheit beurteilen, die
etwa über Mitarbeiterbefragungen
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Ist-Situation: Das Produkt-Portfolio …
… ist in Tiefe und Breite häufig sehr
umfangreich.
… wird häufig nicht auf den Kundennutzen
optimiert.
… wird häufig wenig zahlenbasiert
gesteuert.
… ist den Kunden meist nicht vollständig
transparent.
... hat meist keine dezidierten
„Product Owner“.
PRODUKT-PORTFOLIO VERBESSERN
QUELLE: HKP
In der linken Spalte sind häufige Fehler beim Portfolio-Management aufgelistet.
Rechts wird gezeigt, wie sich dessen Nutzenpotenzial besser ausschöpfen lässt.
Soll-Situation: Das Produkt-Portfolio ...
... sollte auf einem segmentierten Angebot
basieren.
… sollte kontinuierlich in Hinblick auf seine
Wirksamkeit hinterfragt werden.
… sollte über Kennzahlen (Kosten und
Nutzen) gesteuert werden.
… sollte ein zielgerichtetes Marketing
einzelner Produkte umfassen.
... sollte Rollen und Verantwortlichkeiten
klar definieren.
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