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ORGANISATION
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personalmagazin 03/17
Digitale Erreichbarkeit klären
D
ie Verbindung mit demArbeitgeber über Smartphone oder Mail auch
außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten schätzen viele Mitarbeiter als
Möglichkeit flexibler und spontaner Arbeit. Doch die nahezu gren-
zenlose Erreichbarkeit bringt auch Stress bis hin zu Gesundheitsrisiken mit
sich. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) hat nun eine
Checkliste entwickelt, die Betriebe dabei unterstützt, mit ihren Mitarbeitern
gemeinsam zu regeln, wann und wie eine digitale Erreichbarkeit erforder-
lich oder gewünscht ist. Durch Fragen zu vier Bereichen können Personaler
die geeigneten Maßnahmen ableiten. Im Bereich „Organisation“ wird die
Position des Unternehmens zu digitaler arbeitsbezogener Erreichbarkeit,
Ressourcenplanung, Informations- und Kommunikations-
technologien und Datensicherheit geklärt. Ein weite-
rer Bereich konzentriert sich auf die Gestaltung
der Kommunikationsstrukturen und zeitliche
Aspekte. Die dritte und vierte Dimension um-
fassen die Fähigkeiten der Beschäftigten zur
Selbstorganisation sowie Führungsstruktu-
ren. Dabei sollen die Führungskräfte den
guten Umgang mit E-Mails und Telefona-
ten einfordern und auch selbst vorleben.
Die Checkliste ist kostenlos zum Down-
load verfügbar.
Digital Natives überfordert
NACHGEFORSCHT
Jungen Menschen, die bereits mit dem
Internet aufgewachsen sind, den sogenann-
ten Digital Natives, werden wegen ihres
selbstverständlichen Umgangs mit Smart-
phone und Co oft auch große Fähigkeiten
als technisch versierte Arbeitnehmer in der
digitalen Transformation zugeschrieben.
Eine neue Studie von Sopra Steria Consulting
zeigt nun allerdings, dass sich ein großer
Teil gerade der unter 30-Jährigen von der
Geschwindigkeit des digitalen Wandels
überfordert fühlt. Die Analyse zeige, dass
junge Menschen zwar affiner für digitale
Hilfsmittel seien, dieser technologische Vor-
sprung reiche allerdings nicht, um effektiver
in einer digitalen Geschäftswelt zu arbeiten,
so Matthias Frerichs, Senior Manager Digital
Banking bei Sopra Steria Consulting. Die
Kehrseite des selbstverständlichen Umgangs
mit dem Internet, wie ihn Digital Natives
pflegen, sei, dass die wegfallenden künstli-
chen Hürden die Konzentration bei der Arbeit
deutlich erschwerten. Hier, so Frerichs, seien
zusätzliche Kompetenzen gefragt, um trotz
Informationsflut Ergebnisse zu produzieren.
Bewerber
Für den ersten Bewerbungscheck investieren 40 Prozent der Personaler fünf Minuten oder noch weniger. Bis zur erfolgreichen
Stellenbesetzung selbst benötigt jedes zweite Unternehmen dann acht bis 16 Wochen. Diese Zahlen nennt die Studie „Jobtrends 2017“ von
Kienbaum und Staufenbiel.
Praktikanten
Einblick in die Gründe für Praktika bietet der Praktikantenspiegel 2017: Hauptmotivation für ein Praktikum sind aus
Praktikantensicht der Lerneffekt durch die praktische Berufserfahrung sowie die Aufwertung des eigenen Lebenslaufs. Arbeitgeber nutzen
Praktika zunehmend, um schwer zu findende Fachkräfte frühzeitig an sich zu binden.
Führungskräfte
Die Deutsche Bahn ändert ihre Führungs- und Karrierevorschriften: Personalchef Ulrich Weber stellte gegenüber dem
Handelsblatt Anfang Januar seine Pläne vor, die Erfolgsbeteiligung von Führungskräften beim Erreichen individueller Ziele ab sofort durch
Team-Boni zu ersetzen. Auch mit der klassischen Kaminkarriere soll Schluss sein: Weber setzt jetzt auf Job-Rotation.
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Rigorose Verbote werden
den Vorteilen der digitalen
Erreichbarkeit nicht gerecht.