personalmagazin 3/2017 - page 32

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MANAGEMENT
_HR-MASTERSTUDIENGÄNGE
personalmagazin 03/17
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
auf vier Semester und 18 Standorte)
eingeschrieben. 70 Prozent haben ein
wirtschaftswissenschaftliches Erststu-
dium. Inhalte des Studiengangs sind
unter anderem strategisches Personal-
management, Führungs- und Motiva-
tionstheorien, entscheidungsorientier-
tes Management, Personalmarketing
sowie Organisationsentwicklung und
Arbeitsrecht. Die Präsenzphasen finden
an zwei bis drei Abenden in der Woche
statt oder zwei- bis dreimal imMonat am
Abend und in derselben Woche am Frei-
tagabend und den ganzen Samstag. Die
meisten Teilnehmer seien bereits in HR
tätig, so Keim. Ein Einstieg sei aber auch
direkt nach dem Bachelor möglich. Vie-
le Teilnehmer würden vom Arbeitgeber
für die Präsenzphasen freigestellt. Doch
der Anteil der komplett finanzierten und
freigestellten Studenten sei gering.
Für den eher forschungsorientierten
Abschluss Master of Science habe man
sich aus strategischen Gründen entschie-
den, so der Professor. So sollen die fach-
spezifischen Studiengänge im Vergleich
zu dem generalistischen MBA an der
FOM stark in der Forschung sein. So ge-
be es auch beimHR-Master zwei Institute,
die Master-gerechte Forschung betreiben.
Ab Sommer wird der Studiengang von
vier auf fünf Semester erweitert. Dabei
gibt es zwei neue Fachmodule zu den
Themen „strategisches Personalmanage-
ment“ und „Personalentwicklung“. Im
zweiten bis vierten Semester gibt es je
ein Transfer-Assessment, in dem die Teil-
nehmer strukturiert den Transfer von
der Theorie in die Praxis und umgekehrt
reflektieren und dazu einen Bericht ver-
fassen. Ziel sei es, neue Projekte im Un-
ternehmen mit theoretischem Input zu
verknüpfen und vorhandene Praxisan-
wendungen mit theoretischen Modellen
zu überprüfen, so der Studiengangsleiter.
Immer aufs System schauen
Einen neuen Ansatz verfolgt die Hoch-
schule Heilbronn, wo es seit März 2016
den Masterstudiengang „Systemisches
Personalmanagement“ gibt. „HR-Mana-
ger brauchen ein klares Verständnis, wie
Organisationen ticken und müssen dyna-
mische Entwicklungen mit dem Umfeld
verstehen“, sagt Professor Andreas Gary,
der für den Studiengang verantwortlich
ist. Da könne der systemische Ansatz hel-
fen. „Wir wollen HR-Managern mehr Un-
terstützung bei ihren Herausforderungen
bieten“, sagt der Professor. Das Studium
vermittle auch betriebswirtschaftliches
Grundlagenwissen. Dabei werde jedoch
immer auf das System geschaut.
Das Studium dauert vier Semester.
Die Studiengebühren liegen bei 16.000
Euro. Der Unterricht findet dreieinhalb
Tage im Monat von Mittwochnachmittag
bis Samstagabend statt. Die Teilnehmer
müssen Aufgaben zur Vorbereitung auf
die Präsenzphasen absolvieren und je
nach Thema Literatur lesen, Fragen be-
antworten oder eine Präsentation vorbe-
reiten. Unterrichtet wird der Studiengang
überwiegend von Professoren mit enger
Beziehung zur Wirtschaft.
Eine Besonderheit ist das Heilbron-
ner Modell, bei dem die Teilnehmer pro
Semester ein „On-the-Job-Projekt“, also
ein konkretes Projekt aus ihrem Unter-
nehmen, bearbeiten und dabei wissen-
schaftlich unterstützt werden. Dabei
könnten die Teilnehmer entweder jedes
Mal ein anderes Thema behandeln oder
ein Thema von der Konzeption über die
Implementierung und Überprüfung der
Nachhaltigkeit weiterverfolgen.
Inhaltlich gibt es keinen Schwerpunkt
imCurriculum. Den kann sich jeder selbst
mit seinen Praxisprojekten setzen. Im
Lehrplan stehen unter anderem interdis-
ziplinäre wissenschaftliche Grundlagen
wie Betriebswirtschaft, Wirtschaftspsy-
chologie und Arbeitsrecht, aber auch
Rahmenbedingungen des Personalma-
nagements, Personalbeschaffung und
Motivations- und Anreizsysteme.
Die erste Klasse startete im März 2016
mit neun Teilnehmern, angestrebt sind
bis zu 15 Teilnehmer. Sie kommen aus
dem klassischen Personalbereich, aber
auch aus der Personalvermittlung. Die
Altersgruppe reicht von Ende 20 bis An-
fang 50. Fast alle würden in irgendeiner
Form von ihrem Arbeitgeber finanziell
unterstützt, sagt Studiengangsleiter Ga-
ry. Zu den Zulassungsvoraussetzungen
gehören ein erster Studienabschluss
und ein Jahr Berufserfahrung. Gary be-
obachtet eine starke Lernmotivation der
Teilnehmer. Allerdings stehe der Studi-
engang noch ganz amAnfang und müsse
noch bekannter werden.
Der Executive Master in Human Resource Management – kurz HRM-Master – an der
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München wird eingestellt. Laut Studiengangs-
leiter liegt dies an einer geringen Teilnehmerzahl und einer schwierigen HR-Szene.
Die Gründe für die Einstellung lägen sowohl in der zu geringen Nachfrage als auch
in seinen persönlichen Präferenzen, erklärt Studiengangsleiter Professor Ingo Weller.
Der Studiengang startete erstmals 2011 in Kooperation mit der HR Alliance und dem
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Maßgeblich initiiert wurde der Master von
Thomas Sattelberger und der HR Alliance, es unterrichteten knapp 20 renommierte
Professoren. Seit 2011 gab es fünf Durchgänge mit 15 bis 16 Teilnehmern. Bereits 2016
wurde das Programm ausgesetzt. Mehr dazu lesen Sie unter:
Aus für Executive Master an der LMU
STUDIENGÄNGE
BÄRBEL SCHWERTFEGER
ist Journalistin
in München und betreibt das MBA-Portal
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