personalmagazin 03/17
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MANAGEMENT
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NEWS
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
W
elche Strategien Bewerber im Recruitingprozess anwenden, ist bis-
lang wenig erforscht. Aufschluss darüber geben jetzt die Ergebnisse
einer Studie der Universität Osnabrück, für die die Wissenschaftler
1.000 Bewerber befragt haben. Die Ergebnisse der Befragung wurden in der
„Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie“ veröffentlicht. Die
beliebteste Recruitingstrategie zur Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch,
die 86 Prozent der befragten Bewerber anwenden, ist demnach die Recherche auf
der Unternehmenswebsite.
Rund die Hälfte der Befragten
bereitet sich in Gesprächen
mit Freunden oder Bekannten
auf die Bewerbung vor. Die
Ergebnisse der Studie geben
auch Aufschluss über die klei-
nen Tricks der Kandidaten: 42
Prozent der Bewerber geben
zu, sich Hobbys auszudenken,
von denen sie glauben, dass
sie positiv bewertet werden.
Ähnlich gewieft gehen sie
beim Einstellungsinterview
vor: 90 Prozent überlegen
sich nämlich Stärken, von
denen sie glauben, dass der
Arbeitgeber sie hören will.
Bauchgefühl
Nicht nur in der Politik, auch im Talent Management scheinen Gefühle momentan wichtiger zu sein als Fakten: Denn die
meisten deutschen Personalentwickler messen die Mitarbeiterleistung nur einmal im Jahr – glauben aber, den Personalentwicklungsbedarf
jederzeit zu kennen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Talent-Management-Anbieters Sumtotal, der 100 Kunden befragt hat.
Montagsblues
Die Mehrheit der Deutschen leidet unter dem sogenannten „Montagsblues“, also einer chronischen Unlust, am Montag-
morgen die Arbeitswoche zu beginnen. Das geht aus einer Manpower-Umfrage unter 1.040 Deutschen hervor. Viele von ihnen haben einen
ziemlich pragmatischen Weg gewählt, um sich für den Rest der Woche zur Arbeit zu motivieren: „Augen zu und durch“ lautet ihre Devise.
Stresssymptome
Unter Stress lernt es sich nicht gut – das konnten Wissenschaftler bereits belegen. Nun zeigt eine Studie der Ruhr-
Universität Bochum, dass Stress sich auch negativ auf die Sinneswahrnehmungen auswirkt. Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie sich
Stress auf den Erfolg eines Tastsinntrainings auswirkt. Ihr Fazit lautet: Wer unter Stress trainiert, verbessert sich dabei fast gar nicht.
NEWS DES MONATS
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Führen per Twitter?
NACHGEDACHT
So intensiv wie wohl kein Leader vor
ihm nutzt der neue US-Präsident Donald
Trump den Kurznachrichtendienst Twit-
ter. Knapp 35.000 Follower und ein rie-
siges Echo scheinen seinen Erfolg zu be-
legen – auch und vielleicht gerade weil
Trump gern provoziert. Doch ließe sich
Twitter auch für eine gute Führungs-
kommunikation einsetzen? Darüber
haben sich Kommunikations- und Digi-
talexperten Gedanken gemacht. Trump
ignoriere zwar oft „sämtliche Regeln
einer konstruktiven Kommunikation
und eines wertschätzenden Feedbacks“,
räumt der Speaker Stefan Häseli ein.
Doch man könne etwas von ihm lernen:
eine Sache auf den Punkt zu bringen.
„Damit wird die Diskussion angesto-
ßen“, so der Speaker. Er empfiehlt Twit-
ter als Training. Eine kritischere Meinung
vertritt Dorothee Bär, Staatssekretärin
beim Verkehrs- und Digitalministerium,
auf Xing: Kommunikation zu verkürzen,
käme einem „Totengesang auf das Erbe
der Rhetorik“ gleich.
Studie zeigt die beliebtesten
Bewerberstrategien und -tricks
Manche Bewerber
greifen im Interview
zu Lügen.