personalmagazin 3/2017 - page 23

23
03/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
2016 um weitere 40 Millionen Euro.
Um uns strategische Wettbewerbs­
vorteile zu sichern, benötigen wir eine
datenbezogene Kultur im Unternehmen.
Nur so können wir Kunden langfristig
zufriedenstellen und neue Talente ge­
winnen. Smart Data und Analytics bieten
Führungskräften eine fakten- und trend­
basierte Grundlage für strategische Ent­
scheidungen. SAP hat in diesem Bereich
Lösungen entwickelt, die beispielweise
uns Personaler unterstützen, Vorurteile
im Einstellungsprozess zu reduzieren.
Die Frage, ob wir den digitalen Wandel
als Fluch oder Segen erachten, stellt sich
nicht länger. Wir müssen in Deutschland
zielgerichtet und schnell agieren, um
das Potenzial einer digitalen Wirtschaft
für uns zu nutzen. Denn es werden nur
jene Volkswirtschaften in Zukunft er­
folgreich sein, die qualifizierte Fachkräf­
te ausgebildet haben.
Stefan Ries, Mitglied des Vorstands SAP SE,
Chief Human Resources Officer
Kontinuierlich lernen und abstimmen
Ein Umdenken bei CHROs ist wesent­
lich, um eine stetige erfolgreiche Verän­
derung und damit die Zukunftsfähigkeit
eines Unternehmens sicherzustellen.
Im Rahmen der digitalen Transformati­
on der Unternehmen benötigt es mehr
als mobile Arbeitsplätze, Zeitsouverä­
nität und New-Work-Arbeitsplatzinfra­
struktur.
Agiles Arbeiten und Führen von Mit­
arbeitern sowie der Einsatz cognitiver
Lösungen im HR-Umfeld zählen zu
den heutigen und zukünftigen Fokus­
themen. Cognitive Systeme werden die
HR-Arbeit und HR als Unternehmens­
funktion disruptiv verändern. Neue Job­
rollen, Organisatorische Aufstellungen
und Coverage-Modelle halten Einzug, die
von den Mitarbeitern neue Fertigkeiten
und Fähigkeiten und ein neues Denken
erfordern. Dieses bedarf individuellen
und kontinuierlichen Lernens bei den
Mitarbeitern und Managern und konti­
nuierlicher Abstimmung zwischen allen
Akteuren der Veränderung (Manager,
Mitarbeiter, Geschäftsführung, Sozial­
partner). HR nimmt eine Key-Rolle bei
dieser Veränderung ein mit dem Aufbau
der Feedbackkultur, der Organisation,
Lernplattformen und Self Management
Services. Entscheidend ist am Ende zur
Anerkennung die Employee Experience,
also die Nutzbarkeit der von HR zur Ver­
fügung gestellten Mittel. HR kann sich
hierüber zum unentbehrlichen Treiber
der Transformation im Unternehmen po­
sitionieren.
Norbert Janzen, Geschäftsführer IBM Deutsch-
land GmbH, Director Human Resources DACH IMT
Personalcontrolling neu erfinden
Mit der Digitalisierung der Prozesse
wird sich auch die Arbeit verändern. „In­
dustrie 4.0“ führt zu einer „Arbeit 4.0“.
Und: Wir haben eine neue Generation
an Bord, die Azubis geben ihr Smart­
phone nicht am Werkstor ab, um dann
Formulare auszufüllen. Die Geschwin­
digkeit, mit der außerhalb des Werks­
zauns digitalisiert wird, muss hinterm
Werkszaun Fortsetzung finden. In der
betrieblichen Wirklichkeit tritt die her­
kömmliche organisatorische Einheit zu­
rück: Schwarmorganisationen, Projekt­
strukturen, die Organisationen ändern
sich und damit auch die arbeitsrechtli­
che Dimension. Ein Zukunftsthema ist
die Neuerfindung des Personalcontrol­
ling. Vielleicht regt 4.0 zu einer neuen
Perspektive an: „Predictive Control­
ling“. So, wie zum Beispiel die Maschine
einen Service signalisiert, selbststän­
dig, vorausschauend, so analysiert der
Personalcontroller nicht mehr die Daten
der Vergangenheit sondern die Daten
der Zukunft. Mögliche Themen dieses
„Advanced Monitoring“: Wie viele Mit­
arbeiter fehlen kommenden Montag,
weil die Eintrittswahrscheinlichkeit von
Erkrankungen ein bestimmtes Maß er­
reicht? Wie viele Ersatzbeschaffungen
in welchen Berufsbildern werden in x
Jahren notwendig sein? Wer ist Fluktua­
tionskandidat? Welche Mitarbeiter habe
ich an welche Wettbewerber verloren,
welche von wem bekommen?
Im Büro des Personalers steht also
nicht mehr das gut gefüllte Aktenregal,
sondern die Monitorwand mit den blin­
kenden Daten. Real time, Big Data in
HR. Echtzeitanalyse von Motivation und
Personaleffektivität. Die HR-Welt im di­
gitalen Zeitalter wird schneller, autono­
mer für die Fachbereiche, mobiler – aber
auch kurzhubiger. Was heute wichtig ist,
hat sich morgen überholt. Was heute ein
tradiertes Instrument ist, wird morgen
durch ein schnelleres Tool abgelöst.
Doch der Cantus firmus wird auch für
HR gleich bleiben: Veränderung gestal­
ten, Instrumente für die Zukunft entwi­
ckeln und als HR einen Wertbeitrag für
das Unternehmen leisten.
Prof. Dr. Rupert Felder, Senior Vice President
Global HR, Heidelberger Druckmaschinen AG
„Entscheidend zur Anerkennung der
Veränderung ist die Nutzbarkeit der von
HR zur Verfügung gestellten Mittel.“
Norbert Janzen, IBM Deutschland GmbH
„Die Geschwindigkeit, mit der außerhalb
des Werkszauns digitalisiert wird, muss
hinterm Werkszaun Fortsetzung finden.“
Rupert Felder, Heidelberger Druckmaschinen AG
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...84
Powered by FlippingBook