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03/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
2016 um weitere 40 Millionen Euro.
Um uns strategische Wettbewerbs
vorteile zu sichern, benötigen wir eine
datenbezogene Kultur im Unternehmen.
Nur so können wir Kunden langfristig
zufriedenstellen und neue Talente ge
winnen. Smart Data und Analytics bieten
Führungskräften eine fakten- und trend
basierte Grundlage für strategische Ent
scheidungen. SAP hat in diesem Bereich
Lösungen entwickelt, die beispielweise
uns Personaler unterstützen, Vorurteile
im Einstellungsprozess zu reduzieren.
Die Frage, ob wir den digitalen Wandel
als Fluch oder Segen erachten, stellt sich
nicht länger. Wir müssen in Deutschland
zielgerichtet und schnell agieren, um
das Potenzial einer digitalen Wirtschaft
für uns zu nutzen. Denn es werden nur
jene Volkswirtschaften in Zukunft er
folgreich sein, die qualifizierte Fachkräf
te ausgebildet haben.
Stefan Ries, Mitglied des Vorstands SAP SE,
Chief Human Resources Officer
Kontinuierlich lernen und abstimmen
Ein Umdenken bei CHROs ist wesent
lich, um eine stetige erfolgreiche Verän
derung und damit die Zukunftsfähigkeit
eines Unternehmens sicherzustellen.
Im Rahmen der digitalen Transformati
on der Unternehmen benötigt es mehr
als mobile Arbeitsplätze, Zeitsouverä
nität und New-Work-Arbeitsplatzinfra
struktur.
Agiles Arbeiten und Führen von Mit
arbeitern sowie der Einsatz cognitiver
Lösungen im HR-Umfeld zählen zu
den heutigen und zukünftigen Fokus
themen. Cognitive Systeme werden die
HR-Arbeit und HR als Unternehmens
funktion disruptiv verändern. Neue Job
rollen, Organisatorische Aufstellungen
und Coverage-Modelle halten Einzug, die
von den Mitarbeitern neue Fertigkeiten
und Fähigkeiten und ein neues Denken
erfordern. Dieses bedarf individuellen
und kontinuierlichen Lernens bei den
Mitarbeitern und Managern und konti
nuierlicher Abstimmung zwischen allen
Akteuren der Veränderung (Manager,
Mitarbeiter, Geschäftsführung, Sozial
partner). HR nimmt eine Key-Rolle bei
dieser Veränderung ein mit dem Aufbau
der Feedbackkultur, der Organisation,
Lernplattformen und Self Management
Services. Entscheidend ist am Ende zur
Anerkennung die Employee Experience,
also die Nutzbarkeit der von HR zur Ver
fügung gestellten Mittel. HR kann sich
hierüber zum unentbehrlichen Treiber
der Transformation im Unternehmen po
sitionieren.
Norbert Janzen, Geschäftsführer IBM Deutsch-
land GmbH, Director Human Resources DACH IMT
Personalcontrolling neu erfinden
Mit der Digitalisierung der Prozesse
wird sich auch die Arbeit verändern. „In
dustrie 4.0“ führt zu einer „Arbeit 4.0“.
Und: Wir haben eine neue Generation
an Bord, die Azubis geben ihr Smart
phone nicht am Werkstor ab, um dann
Formulare auszufüllen. Die Geschwin
digkeit, mit der außerhalb des Werks
zauns digitalisiert wird, muss hinterm
Werkszaun Fortsetzung finden. In der
betrieblichen Wirklichkeit tritt die her
kömmliche organisatorische Einheit zu
rück: Schwarmorganisationen, Projekt
strukturen, die Organisationen ändern
sich und damit auch die arbeitsrechtli
che Dimension. Ein Zukunftsthema ist
die Neuerfindung des Personalcontrol
ling. Vielleicht regt 4.0 zu einer neuen
Perspektive an: „Predictive Control
ling“. So, wie zum Beispiel die Maschine
einen Service signalisiert, selbststän
dig, vorausschauend, so analysiert der
Personalcontroller nicht mehr die Daten
der Vergangenheit sondern die Daten
der Zukunft. Mögliche Themen dieses
„Advanced Monitoring“: Wie viele Mit
arbeiter fehlen kommenden Montag,
weil die Eintrittswahrscheinlichkeit von
Erkrankungen ein bestimmtes Maß er
reicht? Wie viele Ersatzbeschaffungen
in welchen Berufsbildern werden in x
Jahren notwendig sein? Wer ist Fluktua
tionskandidat? Welche Mitarbeiter habe
ich an welche Wettbewerber verloren,
welche von wem bekommen?
Im Büro des Personalers steht also
nicht mehr das gut gefüllte Aktenregal,
sondern die Monitorwand mit den blin
kenden Daten. Real time, Big Data in
HR. Echtzeitanalyse von Motivation und
Personaleffektivität. Die HR-Welt im di
gitalen Zeitalter wird schneller, autono
mer für die Fachbereiche, mobiler – aber
auch kurzhubiger. Was heute wichtig ist,
hat sich morgen überholt. Was heute ein
tradiertes Instrument ist, wird morgen
durch ein schnelleres Tool abgelöst.
Doch der Cantus firmus wird auch für
HR gleich bleiben: Veränderung gestal
ten, Instrumente für die Zukunft entwi
ckeln und als HR einen Wertbeitrag für
das Unternehmen leisten.
Prof. Dr. Rupert Felder, Senior Vice President
Global HR, Heidelberger Druckmaschinen AG
„Entscheidend zur Anerkennung der
Veränderung ist die Nutzbarkeit der von
HR zur Verfügung gestellten Mittel.“
Norbert Janzen, IBM Deutschland GmbH
„Die Geschwindigkeit, mit der außerhalb
des Werkszauns digitalisiert wird, muss
hinterm Werkszaun Fortsetzung finden.“
Rupert Felder, Heidelberger Druckmaschinen AG