personalmagazin 10/2016 - page 15

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zialkenntnissen und Auftraggeber. Die
Aufgaben sind komplex – E-Learning-
Programme und andere Softwarewerden
entwickelt, Werbespot- und Synchron­
sprecher bieten wie etwa auf „Voicebun-
ny“ Dienste an. Hier liegt der Verdienst
im Schnitt bei 660 Euro pro Monat.
• Auch für Aufträge von Testing-Platt-
formen brauchen die Crowdworker
manchmal etwas mehr als ein Mobiltele-
fon und Web-Affinität, um zum Beispiel
eine neue Software auf Fehler zu unter-
suchen und auf Nutzerfreundlichkeit zu
testen. Die Plattform-Betreiber zerlegen
den Auftrag in Einzeltests und fügen
später das Ergebnis zusammen. Crowd-
worker kommen hier auf durchschnitt-
lich 420 Euro im Monat.
• Design-Plattformen arbeiten in einem
Wettbewerb-Format. Der Auftraggeber
schreibt eine Aufgabe aus – etwa für ein
neues Logo oder ein Jingle – und zahlt
nur dem Gewinner ein Honorar. Die
anderen Crowdworker haben unentgelt-
lich gearbeitet – und für die Tonne. Oder
sie horten ihre Lösungen für spätere
Aufträge auf anderen Plattformen. Der
Durchschnittsverdienst liegt bei 660
Euro im Monat.
• Innovations-Plattformen ähneln
Open-Source-Modellen und werden
auch firmenintern genutzt. Die Auftrag-
geber geben keine Zeitspanne vor, die
Crowdworker tauschen sich aus. Sie er-
arbeiten gemeinsam eine Lösung – und
kommen in diesen Projekten Werkver-
tragskonstruktionen sehr nahe. Manch-
mal schließen sie befristete Werkver-
träge ab, manchmal sind sie gar beim
Auftraggeber angestellt, wenn auch in
anderen Bereichen. Firmen wie Google
geben ihren Mitarbeitern bezahlte Zeit
für freie Themen.
Klickarbeit als Freizeitbeschäftigung
Die Wissenschaftler um Leimeister ha-
ben 434 Crowdworker befragt – nach
Motiven und Arbeitszeit, nach Ausbil-
dung und Einkommen. Die hohe Flexi-
bilität in der Arbeitszeit erhält von den
Klickarbeitern Pluspunkte. Am Smart-
phone oder Tablet sitzen 23 Prozent
abends, fünf Prozent nachts und 50 Pro-
zent zu unterschiedlichen Tageszeiten.
Auch die Arbeitsorte wechseln bei 16
Prozent, 83 Prozent aber arbeiten von
zu Hause aus. Die Mehrzahl der Crowd-
worker ist ledig. Die Studie der Böckler-
Stiftung schätzt hier die Klickarbeit als
intensive Freizeitbeschäftigung. An der
Umfrage beteiligten sich beinahe so
viele Frauen wie Männer. Als höchsten
Schulabschluss geben 58 Prozent das
Abitur an, jeder Dritte hat einen Hoch-
schulabschluss.
Die durchschnittliche Arbeitszeit be-
trägt 14 Wochenstunden. Dazu passt,
dass 19 Prozent studieren und vier Pro-
zent Schüler sind. Die größte Gruppe
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...84
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