10/16 personalmagazin
... Daniel Marx zum Thema Start-up-Kultur
Frage eins:
Wie kam es, dass Sie mit Herrn Meyer Ihren früheren Vorge-
setzten nun selbst eingestellt haben?
Daniel Marx:
Ich spreche nicht von „Herrn Meyer“, sondern von Mat-
thias. Er hat mir damals, als ich meine Stelle beim Software-Unter-
nehmen G Data kündigte, weil mein eigenes Projekt „Urlaubsguru“
immer erfolgreicher wurde, alles Gute gewünscht. Der Kontakt ist
nie abgerissen. Als wir jetzt zu dem Punkt gekommen sind, dass wir
aufgrund der technischen Expertise, die wir benötigen, die Stelle als
Chief Technology Officer ausgeschrieben haben, war es für mich ein
sinnvoller Schritt, mit ihm das Gespräch zu suchen, weil wir eine
ähnliche Vorstellung haben, wie Projekte durchgeführt werden.
Frage zwei:
Wie gehen Sie mit der neuen Situation – früher Mitarbeiter,
heute Vorgesetzter – um?
Marx:
Das ist kein Thema für uns. Hierarchien sind in unserem
Unternehmen maximal in einer Excel-Tabelle als Organigramm hin-
terlegt. Die Position und das, was auf der Visitenkarte steht, müssen
teilweise nach außen gelebt werden, sind aber intern nicht relevant.
Matthias, ich und alle anderen haben eine Zielrichtung. Wir wissen,
dass wir alle viel zu tun haben und beschäftigen uns mit der inhaltli-
chen Weiterentwicklung von Uniq und nicht mit Hierarchien.
Frage drei:
Wie würden Sie Ihren eigenen Führungsstil beschreiben?
Marx:
Ich würde sagen, dass ich intuitiv auf Situationen reagiere. Als
Start-up-Gründer darf ich mir das erlauben. Wir kommen an viele
Punkte, an denen völlig neue Situationen entstehen und wir neue
Lösungen erbringen müssen. Ein Vorteil dabei ist, dass Matthias Er-
fahrungen aus seiner Teamleiterfunktion mit einbringen kann. Von
ihm habe ich zum Beispiel gelernt: Entweder man hat Ahnung von
der Thematik oder man ist ruhig. Übertragen auf das Start-up heißt
das: Es ist schon wichtig, in alle Themen involviert zu sein. Aber
gleichzeitig gilt es, den Mitarbeitern und ihrer Fachkompetenz zu
vertrauen. Dadurch werden sie motiviert, Eigeninitiative zu zeigen.
Drei Fragen an ...
DANIEL MARX
hat nicht nur ein
Start-up gegründet. Der Chef der
Uniq GmbH mit 138 Mitarbeitern
hat auch seinen ehemaligen
Chef eingestellt. Sein Credo: „Un-
abhängig von der Position geht
es darum, mit coolen Leuten
coole Sachen zu machen.“
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