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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
sation, ein Master-Studium, das sich auf
eine der HR-Funktionen fokussiert, oder
spezialisierte MBA-Angebote.
Investitionen lohnen sich
Gerade auf HR-Management speziali-
sierte Aufbaustudiengänge, die in der
Regel einen ersten akademischen Ab-
schluss und mehrere Jahre Berufspraxis
voraussetzen, versprechen gute Auf-
stiegsmöglichkeiten im Personalbereich.
Zahlreiche Studiengänge können berufs-
begleitend beziehungsweise als Fernstu-
dium absolviert werden und schließen
mit einem „Master of Arts (MA)“ bezie-
hungsweise „Master of Science (MSc)“.
Auch wenn diese Studiengänge zu-
nächst teilweise hohe Investitionen erfor-
dern, da die Gebühren sich teilweise auf
bis zu 10.000 Euro bei Privaten belaufen
können, sollten diese sich langfristig aus-
zahlen: Denn der Durchschnittsverdienst
eines HR-Professionals lag im Jahr 2014
laut der oben zitierten Berufsfeldstudie
des Bundesverbands der Personalmana-
ger bei 87.146 Euro brutto inklusive Boni
und Sonderzahlungen, wobei anzumer-
ken ist, dass in der Umfrage überdurch-
schnittlich stark Mitarbeiter in leitenden
Positionen teilgenommen haben. „Ein
Jahresgehalt in einem Bereich von weni-
ger als 50.000 Euro stellt bei Personal-
managern mit Leitungsfunktion eher
eine Ausnahmeerscheinung dar; von der
Gruppe der sonstigen Mitarbeiter fallen
jedoch knapp zwei Fünftel in die unteren
Gehaltsklassen (38 Prozent)“, bemerkt
Ritter von der Quadriga Hochschule Ber-
lin. Als Leiter eines Teilbereichs und als
sonstiger Praktiker verdiene man in der
Regel 50.000 bis 74.999 Euro jährlich,
wobei die Teilbereichsleiter auch in den
Gehaltsklassen 75.000 bis 99.999 Euro
und 100.000 bis 174.999 Euro mit jeweils
24 Prozent noch gut vertreten sind. Auch
für Berufseinsteiger wurde der Durch-
schnittsverdienst ermittelt: Er lag 2014
bei 42.968 Euro – etwa elf Prozent mehr
als in der Vergleichsstudie aus dem Jahr
2010. Bemerkenswert: Fast jeder siebte
Anfänger muss sich mit maximal 30.000
Die Studie „HR 4 HR: Professionali-
sierung von HR-Funktionen durch Kom-
petenzentwicklung und attraktivere
Karrieren“ bestätigt den Bedarf der Bran-
che an wichtigen Schlüsselkompetenzen.
Sie wurde von der Unternehmensbera-
tung Kienbaum in Zusammenarbeit mit
dem Personalmagazin 2014 erstellt. Eine
weitere Kernaussage ist aber auch: Den
HR-Business-Partnern fehlt es an wesent-
lichen Führungs- und Managementkom-
petenzen. Diese gilt es in Aus-, Fort- und
Weiterbildungen zu erwerben.
Ausbildung weniger gefragt
Bei Verwaltungstätigkeiten wie Lohn-
und Gehaltsabrechnungen finden zwar
immer noch Industrie-, Bürokaufleu-
te und Sachbearbeiter den Einstieg in
das Personalwesen, jedoch sind diese
Bereiche langfristig vom Outsourcing
betroffen, da sich die HR-Abteilungen
der Zukunft vermehrt auf strategische
Ziele konzentrieren werden. Der Anteil
der Nichtakademiker in den Personal-
abteilungen geht also stetig zurück, ob-
wohl die Fortbildung zum Personalfach-
kaufmann mit einer entsprechenden
IHK-Prüfung und die duale Berufsaus-
bildung „Personaldienstleistungskauf-
mann“ (IHK) noch nach wie vor in der
Branche gute Akzeptanz finden.
Kaufmännische Berufsausbildungen
vor dem Studium werden generell bei der
Einstellung von Berufseinsteigern gern
gesehen, zeugen diese doch davon, dass
dem Absolventen auch Lohnabrechnung,
Reisekostenabrechnung und andere Ver-
waltungstätigkeiten zugetraut werden
können. Zu bedenken ist jedoch, dass nur
mit einer Ausbildung beziehungsweise
einer Zusatzqualifikation die Aufstiegs-
möglichkeiten im HR-Bereich aufgrund
der hohen Anforderungen heute sehr
begrenzt sind – ein Studium wird immer
mehr zum Königsweg in die Karriere. Der
Anteil der Akademiker in HR liegt heute
schon etwa bei vier Fünfteln.
Der Trend zur Professionalisie-
rung und Akademisierung des Perso-
nalzweigs hält weiter an, worauf die
Bildungsanbieter in den vergangenen
Jahren mit umfangreichen spezifischen
Hoch- und Fachschulstudienmöglich-
keiten und berufsbegleitenden Zusatz-
qualifizierungen reagiert haben. Nahezu
alle Bereiche des Personalmanagements
werden inzwischen abgedeckt.
Gute Voraussetzungen für den HR-Ein-
stieg liefert das mehrstufig differenzierte
Angebot an staatlichen und privaten
Hochschulen in Deutschland. Dazu gehört
das grundständige Bachelor-Studium mit
einer Vertiefung in Personal und Organi-
Ein HR-Studium
ist derzeit die
beste Grundlage
für die Karriere
im Personal
bereich.
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