DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 3/2017 - page 24

NEUBAU UND SANIERUNG
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3|2017
Wohnen im Denkmal
Neuer Glanz für alte Gemäuer:
Startschuss für die Großmodernisierung im Spessartring
Zwischen 1921 und 1928 ließ der Darmstädter Architekt und Stadtbaurat August Buxbaum im
Rhön- und Spessartring rund 50 Gebäude mit 900 Wohnungen für einkommensschwache Bewohner der
Residenzstadt schaffen. Bis 2021 führt die Bauverein AG eine Großmodernisierung der unter Ensembleschutz
stehenden Gesamtanlage durch – in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz.
Wer aus östlicher Richtung kommend nach
Darmstadt fährt, der kennt den insgesamt
1,5 km langen Rhön- und Spessartring, der
sich von der Dieburger Straße bis an die vielbe-
fahrene Frankfurter Straße erstreckt. Ende des
19. Jahrhunderts verlief dort, wo sich heute eine
der Einfallstraßen zu ArbeitgebernwieMerck oder
der Entega AG befindet, noch die Trasse der Oden-
waldbahn. Erst als diese verlegt wurde, erfolgte
die Bebauung amRande des Martinsviertels (siehe
Kasten).
Neue Auffassung vom Schlichtwohnungsbau
Während auf der einen Seite stuckverzierte Pat-
rizierhäuser, die den Wohlstand ihrer Bewohner
verrieten, aus dem Boden wuchsen, entstand auf
der gegenüberliegenden Straßenseite etwas Neu-
es: Architekt und Stadtbaurat August Buxbaum ließ
hier zwischen 1921 und 1928Wohnungen für den
ärmeren Teil der Bevölkerung errichten. Mit dem
bislang üblichen Schlichtwohnungsbau hatte das
freilich nur mehr wenig zu tun. Denn Buxbaum
griff, obwohl es sich bei dem Bauvorhaben um
ein Großprojekt handelte, auf im klassizistischen
Villenbau verwendete Stilelementewie Ziersimse,
allegorische Darstellungen, Fensterfriese oder Er-
ker zurück und sorgte dadurch, wie auch durch die
Variation von Geschosshöhen für Dynamik inner-
halb der immerhin 1,5 km langen Anlage.
Armin Niedenthal
Technischer Vorstand
Bauverein AG
Darmstadt
Quelle: Bauverein AG
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